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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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Grenze entfernt. Man hat ihn heute abend nach Asunción gebracht. Es wäre das beste, wenn Sie in mein Büro kämen.«
    »Ich rufe mir ein Taxi.«
    »Nein, ruhen Sie sich noch aus. Meine Leute müssen zuerst ein paar Dinge überprüfen. Ich brauche noch etwas Zeit. Gegen Mitternacht schicke ich Ihnen einen Wagen ins Hotel. Sie können das Mädchen mitbringen, wenn Sie wollen.«
    »Um Mitternacht«, wiederholte Volkmann.
    » Sí. Ruhen Sie sich aus, mein Freund«, sagte Sanchez, dann brach die Verbindung mit einem Klicken ab.
    14. KAPITEL
    Nordöstlicher Chaco.
    Krüger stand auf der Veranda, rauchte eine Zigarette und beobachtete die Männer bei der Arbeit. Der Mond verschwand fast hinter den dicken Wolken, und die Sternbilder der südlichen Hemisphäre waren über der brütenden Finsternis des Regenwaldes kaum zu erkennen.
    Die Generatoren liefen, und die Scheinwerfer tauchten das Grundstück in Flutlicht. Die Helligkeit reichte bis an den Rand des Dschungels heran und weit über das Gelände hinaus, wo der schwere Lastwagen und die kleinen Pickups parkten. In den Lichtkegeln glänzten die jadegrünen Blätter der Dschungelpflanzen hinter der kiesbestreuten Auffahrt, als wären sie poliert.
    Es hatte längst aufgehört zu regnen, und die Luft war wieder schwül. Krüger hatte das blaue Baumwollhemd aufgeknöpft, und unter den Achseln und auf der Brust sammelte sich der Schweiß.
    Schmidt überwachte die drei anderen Männer, die den Lastwagen beluden. Die schweren Kisten trug er selbst von der Garage zum LKW – und nahm immer zwei auf einmal.
    Krüger musterte ihn kopfschüttelnd. Man konnte Schmidt aufziehen und brauchte ihn nur in die richtige Richtung losschicken. Man befahl ihm zu töten, und er tötete. Wenn man ihn wegschickte, ging er, ohne zu fragen. Nur Muskeln und kein Hirn. Aber nützlich, sehr, sehr nützlich.
    Krüger fuhr sich mit der Hand durch das schwarze Haar und sah kurz auf die Uhr. Dann warf er einen Blick auf die Garage, durch deren offene Türen helles Licht schien. Sie war mit Holzkisten und Kartons vollgestellt. Es gab noch so viel zu tun.
    All die Unterlagen, die in feuerfesten Stahlkisten nach Mexico gebracht wurden. Alles lief nach Plan, und am frühen Morgen würde das Haus leer und verlassen sein. Seine einzige Sorge war nur, daß der Lastwagen vielleicht nicht groß genug sein könnte, um alles aufzunehmen. Aber Franz hatte ihm versichert, daß er reichen würde.
    Er betrachtete wieder Schmidt, dessen Muskeln unter dem blauen Overall hervortraten. Der große Mann wirkte wie aus Fels gemeißelt.
    Krüger nahm aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahr und drehte sich um. Der Vorhang in einem Raum direkt hinter ihm bewegte sich. Dann sah er das braune Gesicht von Lopez, und einen Augenblick später tauchte der zweite Junge auf, Emilio.
    Beide waren kaum fünfzehn und froh darüber, ein Bett und etwas zu essen zu haben. Solange man sie nicht aus den Augen ließ, waren sie fleißige junge Arbeiter. Keiner hatte ihnen gesagt, was hier vorging, und sie sahen neugierig beim Verladen der Kisten zu. Ihre jungen Gesichter ähnelten denen von jungen Mädchen, während sie zusahen, wie die Männer zwischen der Garage und den Lastwagen hin und her gingen: Bewunderung, unschuldig und neugierig. Die Jungen hätten niemals von sich aus gefragt, was vor sich gehe. Sie wußten, was sich für sie gehörte, und waren viel zu dankbar für ihre vollen Bäuche als daß sie jemals etwas hinterfragt hätten. Einer von ihnen, Emilio, drehte sich zu Krüger um und lächelte ihn an. Krüger erwiderte die Geste. Dann verschwanden die Gesichter, und der Vorhang fiel wieder zurück an seinen Platz.
    Einen Moment später hörte Krüger Schritte auf dem Flur.
    Jemand trat auf die Veranda heraus. Er stieß den Rauch aus, warf die Zigarette auf die Veranda und zerdrückte sie unter dem Absatz.
    Neben ihm stand der Silberhaarige. Er trug einen leichten Baumwollmorgenmantel über seinem weißen Pyjama. Offenbar wollte er zu Bett gehen.
    »Die Männer haben den Lastwagen bis Mitternacht beladen«, meldete Krüger. »Was wir nicht mitnehmen, wird Schmidt verbrennen.«
    Der alte Mann nickte und legte dann Krüger eine Hand auf die Schulter, während er auf den Dschungel hinausblickte.
    »Sind Sie froh, daß wir abreisen, Hans?«
    Krüger lächelte. »Es hat lange gedauert. Viel zu lange.«
    »Werden Sie diesen Ort nicht vermissen?«
    Krüger schüttelte den Kopf. »Ich kam mir hier vor wie im Gefängnis.« Er zuckte mit den

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