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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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fliegen. Nach Montevideo. Er hatte es schon oft für sie gemacht.
    Diese Leute wollten, daß Rodriguez immer allein flog. Er durfte keinen mitnehmen. Und er mußte immer nachts fliegen.«
    Santander zog an seiner Zigarette und sah unsicher Sanchez an. Der nickte aufmunternd.
    Der Schmuggler wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab und blickte wieder die beiden anderen an. »Jeder Flug verlief immer gleich. Es gab keine Abweichungen. Rodriguez flog zu einem einsamen Haus im Norden im Chaco. Dort gibt es keine Rollbahn, nur ein Feld, einen Landeplatz mitten im Dschungel mit Scheinwerfern. Er landet, und Männer warten schon auf ihn.
    Sie laden Kisten in das Flugzeug. Holzkisten. Er fliegt die Kisten nach Uruguay, in die Nähe von Montevideo, nachts, und ganz niedrig, damit das Radar ihn nicht erfaßt. Auf einem Feld in der Nähe von Montevideo landete er dann. Genau dasselbe: keine Landebahn, nur ein Flugfeld mit Lichtern. Nach der Landung warten schon Männer und laden die Kisten aus.
    Rodriguez hat das etwa zweimal im Monat gemacht, ungefähr ein Jahr lang.« Santander schüttelte den Kopf. »Nie gab es Probleme. Kein einziges Problem.«
    Er hielt inne und kratzte sich nervös den Bart. »Ich habe Rodriguez vertraut. Mich hat er nie angelogen. Er hat gesagt, es würde keine Probleme geben, das Flugzeug deines Freundes ist sicher, hat er gesagt. Er mußte nur noch ein einziges Mal fliegen. Und auf diesem letzten Flug mußte er eine Spezialfracht transportieren. Eine kleine Kiste. Dann war seine Arbeit für diese Leute erledigt.« Santander unterbrach sich und sah Volkmann an. »Ich wußte, daß Rodriguez ein guter Pilot ist. Der beste. Also sage ich: okay, du kriegst das Flugzeug. Aber noch bevor ich es ihm besorgt hab’, ruft er mich an und sagt, daß er es nicht braucht. Er hat das Ersatzteil für seinen Generator bekommen.«
    Santander lehnte sich zurück und sah Sanchez an. »Mehr weiß ich nicht. Rodriguez war mein Freund. Ich hatte keinen Grund, ihn zu töten. Ich hab’ noch nie im Leben einen umgebracht.« Er sah Erika Kranz und dann Volkmann an. Ein flehender Ausdruck trat auf sein Gesicht. »Das müssen Sie mir glauben!«
    »Haben Sie Fragen an Señor Santander?« wollte Sanchez wissen.
    Volkmann nickte und betrachtete den Mann, der ihn nervös anblickte.
    »Wann haben Sie Rodriguez zum letzten Mal gesehen?«
    »Vor etwa einem Monat. Als er mich gefragt hat, ob er das Flugzeug meines Freundes ausleihen könnte.«
    »Danach nicht mehr?«
    »Nein, das schwöre ich. Er hat mich in einer Bar zwei Tage später angerufen und mir gesagt, daß er das Flugzeug doch nicht mehr braucht. Ich habe ihn danach nicht mehr gesehen und auch nicht mit ihm gesprochen.«
    »Sagt Ihnen der Name Rudi Hernandez etwas? Hat Rodriguez ihn jemals erwähnt?«
    Santander dachte einen Augenblick nach und schüttelte den Kopf. »Nein, Señor.«
    »Hernandez. Rudi Hernandez. Sind Sie sicher?«
    »Absolut sicher. Den Namen habe ich noch nie gehört.«
    »Hat Rodriguez die Namen der Leute erwähnt, für die er gearbeitet hat? Die Leute, für die er nach Montevideo geflogen ist?«
    Santander schüttelte den Kopf. »Nein. Rodriguez hat nie Namen genannt. In dem Geschäft nennen die Leute, für die man arbeitet, keine Namen. Das ist besser so, verstehen Sie?«
    »Wissen Sie, wo Rodriguez seine Fracht abgeholt oder hingebracht hat?«
    »Genau hat er das nicht gesagt. Ich weiß nur, daß es menschenleere Gegenden waren. Keine Städte und Dörfer in der Nähe. Wo der Ort im Chaco ist, an dem er die Kisten abgeholt hat, hat er nie gesagt. Als ich ihn gefragt hab’, meinte er nur, daß es eine alte deutsche Colonia war. Davon gibt es viele da oben im Norden, Señor.«
    »Hat Rodriguez etwas gesagt, wie die Männer aussahen, die die Kisten ein- und ausgeladen haben? Hat er einen von ihnen beschrieben?«
    Santander dachte einen Augenblick nach. »Nein. Er hat nur gesagt, daß sie ihre Arbeit gut machen. Daß sie schnell sind.
    Rodriguez mußte nur zehn oder fünfzehn Minuten warten, dann waren die Kisten verladen. In Montevideo dasselbe.«
    Santander überlegte wieder. »Aber ich glaube, daß er gesagt hat, in der Colonia ist ein alter Mann der Chef.«
    »Ein Deutscher?«
    Santander zuckte mit den Schultern. »Möglich.«
    »Hat Rodriguez ihn beschreiben?«
    »Nein, Señor. Er hat nur gesagt, daß er alt ist.«
    »Wie viele Männer haben normalerweise die Fracht verladen?«
    »Weiß ich nicht. Hat Rodriguez nie gesagt.«
    »Wußte Rodriguez, was

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