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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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Vater war ein wohlhabender Geschäftsmann, dem einige Nachtclubs in einem der Rotlichtbezirke von Hamburg gehörten, in St. Pauli, glaube ich.«
    »Warum hat Borchardt Heidelberg verlassen?«
    »Ich glaube, sein Vater ist gestorben, und er hat das Studium abgebrochen, um sich ums Geschäft zu kümmern.«
    »Glauben Sie, daß Sie ihn finden könnten?«
    »Ich denke schon.«
    »Rufen Sie ihn an und fragen Sie ihn, ob er mit mir reden möchte. Behaupten Sie, ich wäre ein Journalist und ein Freund von Ihnen, und würde eine Geschichte schreiben. Deswegen möchte ich mit ihm reden. Verraten Sie nicht mehr, außer, es geht nicht anders.«
    Volkmann sah sich in dem Restaurant um und schwieg lange.
    Dann drehte er sich wieder um und blickte Erika an. »Ich möchte Ihnen eine Frage stellen: Als wir in dem Haus im Chaco gewesen sind … Haben Sie da etwas Merkwürdiges gespürt?«
    »Merkwürdig? Inwiefern?«
    »Abgesehen einmal davon, wie das Haus verlassen wurde …
    Ich meine, ein Gefühl … so etwas wie eine Stimmung.«
    Die junge Frau ließ ihre Gabel sinken und Volkmann sah ihren Gesichtsausdruck. »Ich habe in der Tat etwas gespürt. Aber ich bin mir nicht sicher, was es war. In dem kleinen Haus neben der Hazienda … Ich erinnere mich daran, daß mir ein kalter Schauer über den Rücken gelaufen ist, als ich hineingegangen bin, und dabei war der Tag so heiß.« Sie hob die Schultern. »Es war so ein Gefühl, als wenn man ein Haus betritt, in dem gerade jemand gestorben ist.« Sie ließ die Schultern sinken und blickte Volkmann in die Augen. »Meinen Sie das?«
    »Vielleicht. Ich weiß es nicht genau.«
    »Ist es wichtig?«
    Volkmann zuckte mit den Schultern und lächelte. »Nein.
    Wichtig ist es nicht. Vergessen Sie es.«
    Als der Kellner das Geschirr abgeräumt hatte, streckte die junge Frau die Hand aus und berührte Volkmanns.
    »Ich möchte mich bei Ihnen bedanken, Joe. Danke für Ihre Hilfe.«
    Volkmann sah ihr in die blauen Augen und musterte ihr hübsches Gesicht. Meinte sie es ernst, oder war sie nur eine ausgezeichnete Schauspielerin?
    Volkmann wachte von dem Klingeln des Telefons nebenan auf.
    Es war noch dunkel im Schlafzimmer, das Fenster stand offen, und die Vorhänge bauschten sich in einer leichten Brise. Er knipste die Nachttischlampe an und sah auf die Uhr.
    Mitternacht. Er zog sich an und ging ins Wohnzimmer.
    Erika Kranz saß am Telefon und hatte einen Notizblock aufgeschlagen neben sich liegen. Sie sah müde aus.
    »Ich habe einige Anrufe erledigt. Von einem Reporter aus Hamburg habe ich die Nummer von einem von Borchardts Clubs. Als ich angerufen habe, sagte man mir, Borchardt wäre nicht da. Ich sollte morgen das Büro anrufen. Ich meinte, es sei dringend, und sie haben mir die Privatnummer von Borchardts Sekretärin gegeben. Ich habe sie angerufen.«
    »Und? Was hat sie gesagt?«
    »Sie war nicht sonderlich erbaut, daß ich sie zu Hause angerufen habe, und sagte mir, Borchardt sei geschäftlich in München und käme erst übermorgen wieder zurück. Ich habe ihr erzählt, daß ich eine Journalistin und eine Bekannte Hermanns von der Uni bin und erklärt, daß ein Bekannter von mir ihn wegen einer Geschichte sprechen müsse, an der er arbeite, und daß es wichtig sei. Sie antwortete, er hätte tagsüber keine Zeit, aber er wäre nach sechs Uhr abends in einem seiner Lokale auf der Reeperbahn namens Club Baron. Sie können ihn dort anrufen, wenn Sie wollen. Sie hat gesagt, daß sie die Nachricht weitergeben würde.«
    »Haben Sie etwas über Wolfgang Lubsch herausgefunden?«
    Erika nickte. »Durch eine Freundin von Karen, die ich noch aus Heidelberg kannte. Sie hat mir Karens Telefonnummer gegeben. Aber als ich dort anrief, wirkte Karen sehr mißtrauisch und schien Angst zu haben, mit mir zu sprechen.«
    »Warum?«
    »Sie sagte, Lubsch würde sich ungern sehen lassen. Ich vermute, er hält sich versteckt.«
    »Hat Ihre Freundin einen Grund dafür genannt?«
    »Nein. Davon hat sie gar nichts gesagt, also habe ich auch nicht gefragt.«
    »Wo ist Lubsch jetzt?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Wie sollen wir dann mit ihm Kontakt aufnehmen?«
    »Ich habe Karen das erzählt, was Sie mir aufgetragen haben, und ihr versichert, Lubschs Namen nicht zu benutzen, aber der Artikel wäre wichtig für mich. Sie sagte, sie würde Lubsch anrufen und ihn fragen. Gerade hat sie zurückgerufen und ihr Okay gegeben.«
    »Wann treffen wir ihn?«
    »Ich habe den Namen einer Bar. Sie liegt in einer alten Weinstadt am Rhein

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