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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unternehmen Brandenburg
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hier eine Verbindung zu Winters Tod?« Peters sah zwischen Volkmann und Ferguson hin und her. »Zu dem Foto von der jungen Frau? Oder zu dem Mord an dem Piloten, dem Journalisten und dem jungen Mädchen?«
    »Möglich wäre es«, erwiderte Ferguson unverbindlich.
    Volkmann schwieg und blickte aus dem Fenster. Der Himmel war grau. Bei der Kälte draußen müßte es eigentlich schneien.
    Als er den Blick wieder losriß, sah er, daß Ferguson noch immer sinnend auf das Foto der blonden jungen Frau starrte.
    Dann schaute der Chef der Britischen Sektion hoch. »Sie haben gesagt, Tscharkin hätte die Hotelsuite gebucht?« fragte er Volkmann.
    »Diese Suite und auch alle anderen, die Winter während der vergangenen zwei Jahre bei seinen Besuchen in Paraguay benutzt hat.« Volkmann schüttelte den Kopf. »Aber das sagt uns nicht viel, Sir. Außer vielleicht, daß Reimer eine Art Organisator für diese Leute gewesen ist.«
    Ferguson faltete die Hände. »Ich habe eine Kopie des Bandes zur Analyse in unser Stimmlabor nach Beaconfield geschickt.
    Aus der Stimmsyntax und den Dialekten werden wir wahrscheinlich nicht viel Neues erfahren, außer vielleicht das ungefähre Alter der Sprecher und ihre regionale Herkunft. Aber die Ergebnisse könnten uns möglicherweise einen Hinweis liefern. Denn im Moment tappen wir vollkommen im dunkeln.«
    Er sah wieder aus dem Fenster. »Aber eine merkwürdige Verbindung gibt es, wenn auch nur eine ganz schwache. Haben die Gentlemen sie zufällig bemerkt?«
    Die beiden Männer starrten Ferguson an. Er hielt die Kopie des Fotos der jungen Frau hoch. »Dieser Erhard Schmeltz, der in dem Bericht erwähnt wird. Die Geldbezüge aus Deutschland und von der Reichsbank fingen im gleichen Jahr an, in dem das Foto gemacht worden ist, falls man dem Datum auf der Rückseite Glauben schenken darf.« Ferguson legte den Abzug auf den Aktendeckel. »Mit Erhard Schmeltz hat es eine ziemlich merkwürdige Bewandtnis. Er kommt 1931 aus einem wirtschaftlich am Boden liegenden Deutschland nach Paraguay und hat fünftausend Dollar in der Tasche.«
    Volkmann warf Ferguson einen kurzen Seitenblick zu. In dem Bericht von Sanchez gab es noch einen Satz, der ihm Sorgen machte, eine weitere Verbindung, diesmal zwischen Tscharkin und Erika Kranz’ Vater. Er vermutete, daß die anderen ihn ebenfalls bemerkt hatten, doch bislang war diesbezüglich kein Kommentar gefallen.
    »Was hat Hollrich zu dem Bericht gesagt?« wollte Volkmann wissen.
    »Nichts – er hat ihn noch nicht gesehen«, antwortete Ferguson.
    »Bei all den offenen Fragen vermute ich, daß die Deutschen dem Fall nicht gerade mit viel Nachdruck nachgehen.
    Wahrscheinlich liegt die Akte bei ihnen nur herum und setzt Staub an. Und ich glaube, mittlerweile gehört der Fall uns.«
    »Was soll ich unternehmen, Sir?«
    Ferguson dachte einen Augenblick nach. »Diese Ladung, von der die Rede ist, könnte eine Verbindung zu dem Italiener herstellen, den die Männer erwähnen. Es könnte sich vielleicht lohnen, das italienische Ressort zu bitten, ihre Hafenberichte nach Lieferungen aus Montevideo nach dem Fünfundzwanzigsten zu durchforsten. Aber da wir leider nicht spezifisch sein können, haben wir vermutlich nur wenig Erfolg.«
    Ferguson zögerte. »Oder hat einer von Ihnen einen besseren Vorschlag?«
    »Vielleicht kennt Erika Kranz ja Studenten, die in Heidelberg engeren Kontakt zu Winter hatten«, meinte Volkmann nach einer kurzen Pause. »Leute aus derselben Fakultät, die ihn vielleicht näher kannten.«
    »Wäre einen Versuch wert«, antwortete Ferguson.
    »Soll ich mich weiter allein um die Sache kümmern?«
    »Vorläufig ja. Nehmen Sie die junge Frau mit, wenn sie nichts dagegen hat. Sie könnte Ihnen bei der Kontaktaufnahme an der Universität hilfreich sein. In Anbetracht der Tatsache, daß sie Journalistin ist, sollten Sie ihr klarmachen, daß die Operation unter die Geheimhaltungsbestimmungen fällt. Wenn Sie Hilfe brauchen, rufen Sie mich an.«
    Volkmann erhob sich langsam. »Ich hätte gern Abzüge der Fotos, Sir.«
    »Selbstverständlich. Ich gebe dem Labor eine entsprechende Anweisung.«
    »Was ist mit Erhard Schmeltz?«
    Ferguson sah auf. »Was soll mit ihm sein?«
    »Sollten wir nicht seine Vergangenheit überprüfen? Vielleicht kommt ja was dabei raus. Daß er Überweisungen von der Deutschen Reichsbank erhalten hat, könnte uns etwas über die Bewohner des Hauses verraten.«
    Ferguson nickte. »Gut. Torn soll eine entsprechende Anforderung an das

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