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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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Sorgen
nicht auszusprechen. Die Unterhaltung mit Eagan erstarb, und alle drei
warteten. Sie waren sich nicht sicher, auf was.
    Als die Uhr
zehn schlug, herrschte im Salon Grabesstimmung. Keiner sprach. Eagan stürzte
den Brandy
hinunter, und sein attraktives Gesicht war ungewöhnlich finster. Trevor stand
immer noch am Kamin, und seine Züge waren zu einer ausdruckslosen Maske
erstarrt. Mara betrachtete ihre Hände. Doch als der letzte Ton erklang, ertrug
sie es nicht länger. Sie stand auf und nahm langsam die Blumen aus ihrem Haar.
Niedergeschlagen ging sie auf die Tür zu, ihre Schritte waren schwer und müde.
    »Mara«,
flüsterte Trevor schließlich. Sie blieb stehen. »Ich werde es ihnen
heimzahlen, und wenn es das letzte ist, was ich tue.« In seiner Stimme lag sowohl
heißer Zorn als auch eiskalter Haß.
    Mara drehte
sich um, und ihr schönes, junges Gesicht war nun weitaus weniger unschuldig
als noch zwei Stunden zuvor. »Nein, Trevor«, sagte sie mit zitternder Stimme.
»Denk daran, was Mrs. Meilenthorp gesagt hat: > Unhöflichkeit ist nur bei
anderen, niemals bei sich selbst zu tolerieren < !« Er fing ihren Blick auf,
und plötzlich brach sie in Tränen aus. Dann rannte sie aus dem Salon und
hinterließ eine Spur von zerdrückten Blumen auf dem Boden.
    Das
einzige, was nun noch zu hören war, war der Laut von Trevors Stock auf den
Fliesen, als er durch das Foyer schritt. Eagan blieb im Salon und fand kalten
Trost in einem weiteren Brandy. Doch Sheridan war nicht auf diese Art zu
besänftigen. Er trat ins Speisezimmer, das immer noch in Erwartung des großen
Dinners, das hätte stattfinden sollen, dekoriert war. Er ließ seine Augen
umherwandern, bis sein Blick an den Kleeblatt-Zierbäumen hängenblieb, die ihn
nun zu verhöhnen schienen, und ihre Formen nahmen in dem riesigen, verlassenen
Raum fast mythische Proportionen an. Ein tropfendes Geräusch lenkte seine
Aufmerksamkeit auf die gedeck te Tafel.
Die Eisskulptur auf dem Tischaufsatz – einst ein Meisterwerk – war nun eine
geschmolzene, groteske Karikatur ihrer vorherigen Gestalt. Die Rosen und
Lilien darunter welkten fast unmerklich, aber Trevor sah es dennoch, und sein
Ausdruck wurde noch härter.
    Er trat an
den Tisch und berührte den Rand eines der kobaltblauen Kelche. Aber als er
gedankenverloren darauf blickte, zerbrach etwas in ihm. Vielleicht dachte er
daran, daß dieser Kelch mit einem Trincspruch auf seine Schwester gehoben
werden und nicht leer und unbenutzt auf der Tafel stehen sollte. Jedenfalls
überfiel ihn der Wutanfall ohne Warnung. Plötzlich riß er den Ebenholzstock
hoch und schlug ihn mit voller Wucht auf den Tisch. Glas und Porzellan
zerbrachen in tausend Stücke, zerschellten auf dem Boden, Rosen und Lilien
wurden mitgerissen und flogen umher. Dann ging er mit beängstigend ruhigem und
überlegtem Gesichtsausdruck um den Tisch herum und zertrümmerte jedes einzelne
Weinglas bedächtig und gezielt.
    Als der
letzte Kelch zerstört war, der letzte Teller in Scherben lag und die letzte
Rose kraftlos auf dem Marmorboden lag, richtete Trevor sich auf und blickte
auf seine Hand herab, die den Stock umklammerte. Blut tropfte aus unzähligen
kleinen Schnitten, die seine Wut und herumfliegende Scherben ihm beigebracht
hatten. Er betrachtete die roten Tropfen auf der schneeweißen Tischdecke. Sie
kamen ihm vor wie das Blut einer Jungfrau auf dem Laken ihrer Hochzeitsnacht –
wie das endgültige Symbol für Maras verlorene Unschuld. Nichts konnte seine
Qual lindern, nichts seinen brennenden Haß ersticken, nichts seinen Rachedurst
löschen. Er rief nach dem Butler.
    Whittaker
kam, und sein professioneller Gleichmut ließ sich weder durch den Anblick der
Vernichtung noch durch das Knirschen von dem zerstörten, sündhaft teurem
Porzellan unter seinen Füßen ins Wanken bringen. Schließlich war er ein englischer
Butler und darauf trainiert, über den Anfällen seines Herrn zu stehen.
    »Was kann
ich für Sie tun, Sir?« fragte Whittaker mit einer Verbeugung.
    »Bring mir
die Gästeliste!« Sheridan sah ihn nicht einmal an, sondern starrte rachsüchtig
auf die Zierbäume.
    »Sehr wohl,
Sir. Vielen Dank, Sir.« Whittaker verbeugte sich erneut und ging dann, um den
Auftrag des Hausherrn auszuführen, wobei das Lächeln auf seinem gealterten
Gesicht der einzige Hinweis darauf war, daß er nicht so unbeteiligt war, wie
er sich gab. Natürlich war Whittaker mit seiner britischen Erziehung ein
Verfechter der Mellenthorp'schen Etikette. Doch er

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