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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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immer noch besser als dieser Abschaum, an den du gekettet bist. Und
wer weiß, vielleicht läßt mich dein Stammbaum deine angekratzte
Jungfräulichkeit vergessen und dich dennoch heiraten, wenn es eine Annullierung
gibt.«
    »Wie kannst
du es wagen!« zischte sie und machte sich von seinem Arm los. Sie waren noch
nicht einmal fünf
Minuten auf dem Ball, und schon hatte sich ihre mühsam gespielte Freundlichkeit
in Nichts aufgelöst.
    »Vorsichtig,
Alana. Du bist dabei, eine Szene zu machen.« Er hakte sich ihren Arm wieder ein
und erlaubte ihr
nicht, ihn wieder fortzuziehen. »Nach all dem Ärger und den Demütigungen, die
du mir verursacht hast, wirst du dich heute abend benehmen. Das wenigste, was
du für mich tun kannst, ist, dich respektabel aufzuführen.«
    »Was bist
du denn? Mein Beschützer?« Sie grub ihre Nägel in seinen Oberarm, bis er sie
schließlich losließ, um einen Skandal zu vermeiden.
    »Wohin
gehst du?« fuhr er sie leise an. Er lachte grausam. »Willst du diesen Kerl
suchen, den du Ehemann nennst?
Oh, ich hab's ganz vergessen. War er nicht eingeladen? Oder mistet er mit den
anderen Irenbauern heute abend die Ställe aus?«
    »Du bist es
noch nicht mal wert, meinem Mann die Schuhe zu putzen, Anson!« Sie warf ihm
einen angewiderten
Blick zu und wollte ihm gerade den Rücken zukehren, als die Ankunft von Trevor
Byrne Sheridan angekündigt wurde.
    Im Ballsaal
kam plötzlich Unruhe und Nervosität auf. Sheridan, unnahbar und ernst, warf
einen Blick über die
Menge, und jeder darin schien zusammenzuzucken und zu hoffen, daß dieser Blick
nicht ihm galt.
    Nur Alana
nicht. Sie stand aufrecht da und fing seinen eisigen Blick trotzig auf, obwohl
fast die Hälfte des
Saales zwischen ihnen lag. Beide hielten schweigend einander stand, und die
Spannung schien
greifbar, bis die Musik wieder anhob, und die Atmosphäre sich wieder lockerte.
    Verwirrt
bemerkte Alana, daß Granville an ihrer Seite war und ihren Arm nahm. Er bat
sie, mit ihm den Deutschen Cotillon zu tanzen, einen Tanz, der fast zwei Stunden
dauerte. Es war eine Tradition, die von Mrs. Astors Mutter, Mrs. Schermerhorn,
eingeführt worden war, der Polkas, Redowas und Schottische Tänze zu wild
gewesen waren. Alana war unendlich dankbar für diese lange Ablenkung. Sie sagte
hastig ja und hatte das Glück, während des ganzen Tanzes Trevor nicht mehr
auszumachen.
    Doch als
das Dinner angekündigt wurde, sah sie ihn wieder. Und ihr Herz setzte fast aus,
als sie ihn in einem Salon in einem Sessel entdeckte, auf dessen Lehne Joanna
Varick saß, die gerade über etwas lachte, was Trevor gesagt hatte. Trevors
Lächeln war umwerfend, und Alana hielt den Atem an, als er es nun ihr
zuwandte. Doch als sich ihre Blicke trafen, verschwand dieses wundervolle
Lächeln und wurde durch eine grimmige Miene ersetzt, bis Alana ihre Augen
abwandte.
    Sie konnte
es kaum ertragen, die beiden zusammen zu sehen. Joanna Varick bildete mit
ihrer teutonischen Blässe einen auffallenden Kontrast zu Trevors dunklen,
beängstigend gutaussehenden Gesichtszügen. Es tat ihr weh zu sehen, wie er
sich amüsierte. Obwohl sie sich gewünscht hatte, daß die Gesellschaft ihn
akzeptierte, mußte sie nun feststellen, daß es ihr zu weit ging. Er wurde kaum
noch ignoriert. Statt dessen umschwärmten die Frauen ihn wie Pfauen mit
gespreizten Federn, flatterten aufgeregt und neugierig um ihn herum und
schienen nur darauf zu warten, ihn zu berühren.
    Plötzlich
kam Alana zu Bewußtsein, daß keiner der Sheridans sie noch brauchte. Es war nur
noch eine Frage der Zeit, daß Mara mit ihrem Duke verbandelt war, und Trevor,
der die Gesellschaft verschmähte, war nun ein Mitglied, ob es ihm nun gefiel
oder nicht. Mochte Caroline Astor ihn auch noch von ihrem Thron aus
verächtlich beobachten, so war in Joanna Varicks Augen doch etwas ganz anderes
zu entdecken. Die Vierhundert hatten endlich die Iren hereingelassen, und die
Vanderbilts würden mit ihrem ganzen vulgären, neuen Geld nicht lange im
Rückstand bleiben. Die Veränderung, die Alana vorhergesehen hatte, vollzog
sich bereits. Sie wurde nun nicht mehr als eine Art Brücke zwischen den beiden
Gesellschaften benötigt. Eine neue Gesellschaft war entstanden, ohne daß es
jemanden besonders aufgefallen war.
    Sie sah
wieder zu ihrem Mann hinüber. In seinen dunklen Augen funkelte der Schalk, den
jede Frau anziehend finden mußte. Joanna Varick ganz bestimmt, denn nun
berührte sie leicht seinen Arm in einer Geste der Zuneigung. Alana spürte

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