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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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eben«, sagte er heiser. »Du hast nach all dem, was ich dir angetan habe,
das Recht dazu. Aber mach dich nicht über mich lustig.«
    »Du weißt
sehr gut, was ich für dich empfinde.« Ihre Blicke trafen sich, und sie gab sich
keine Mühe mehr, ihre Gefühle zu verbergen. Sie liebte ihn, und wenn er es nun
nicht in ihrem Blick lesen konnte, wenn er nicht die Qual in ihren Augen
entdeckte und sah, wie sie ihm ihr Herz auslieferte, dann würde er es niemals
erkennen.
    Lange Zeit
herrschte Schweigen. Keiner von beiden schien zu wissen, was er sagen sollte.
Schließlich brachte sie hervor: »Der Ball beginnt um acht. Wirst du hingehen?
Mara und ich brauchen eine Begleitung, und Eagan ist fort.«
    »Nein«,
antwortete er knapp. »Mara erwartet ihre Verlobung, und ich will nicht zusehen,
wie sie schon wieder verletzt wird.«
    Seine Worte
trafen sie. In sanftem Tonfall sagte sie: »Anson hat uns seine Begleitung
angeboten. Ich werde zusagen.«
    »Stevens
bringt euch zum Astor-Ball?«
    Sie
versuchte verzweifelt, ihre Haltung zu bewahren. »Ich dachte, du wärst ihm
dankbar dafür.«
    Er wandte
sich mit steinerner Miene von ihr ab. Fluchend flüsterte er: »Ah, diese
modernen Zeiten...« Dann trat er von dem Serviertischchen weg, ohne sie noch
einmal anzusehen.
    Alana
fühlte sich durch seinen offensichtlichen Mangel an Eifersucht noch mehr
verletzt als durch alles andere, was er ihr zuvor angetan hatte. Wut hielt die
aufkommenden Tränen zurück. Sie wandte sich um und eilte hinaus, ohne das
Klirren des Glases zu hören, das Trevor gegen die Wand schleuderte.

33
    Es war
ein wahrhaft
segensreiches Unterfangen, daß der Küster der Grace Church, der »ruhmreiche
Brown«, einwilligte, den Empfangschef für die ankommenden Gäste zu spielen.
Der Mann stand mit tadelloser Krawatte und Rock unter dem weißen Vordach des
Astor-Hauses, überwachte die Kutscher mit seiner silbernen Pfeife und
schmeichelte den Damen mit seiner silbernen Zunge.
    Ein
leichter Regen hüllte die Straßen der Stadt in ein gespenstisches Grau ein,
durch das die Gaslampen diesig hindurchschimmerten. Die Wagen standen die
ganze Dreiundvierzigste Straße hinunter, um ihre Passagiere aussteigen zu
lassen, und bald schloß auch das braune Coup der Stevens auf. Man half nur
Alana hinaus, denn Mara wurde von Nigel begleitet, der schon früh erschienen
war, um sie abzuholen. Da Alana sicher war, daß beide bald verlobt sein würden,
hatte sie Mara erlaubt, ohne sie loszufahren, und hatte auf Anson gewartet.
    Anson
mißbilligte ihr keltisches Kostüm auf Anhieb, aber seltsamerweise freute Alana
sein Mißfallen. Allerdings war sie enttäuscht, daß Trevor sie nicht in ihrer
Aufmachung als irische Königin Maeve gesehen hatte. Vielleicht hatte sie tief
im Inneren gehofft, daß er sie in einem anderen Licht sehen würde, wenn sie
als Keltin gekleidet vor ihm auftauchen würde, vielleicht hatte sie auf seine
Anerkennung gehofft. Doch er war nicht aus der Bibliothek hervorgekommen, bis
Anson kam, um sie abzuholen.
    Als der
Lakai ihr in der Halle das grüne Samtcape abnahm, warf Anson noch einen äußerst
finsteren Blick auf
ihr Kostüm, hielt ihr aber dennoch den Arm hin und führte sie in die
Gemäldegalerie, wo sich das illustre
Volk gesammelt hatte. Die Galerie war gerammelt
voll besetzt mit den Vierhundert, die sich gurrend wie die Tauben auf den New
Yorker Dächern
zusammentaten und wieder trennten, um zu anderen
hinüberzueilen. Anson reichte ihr ein Glas von dem Tablett eines vorbeigehenden
Lakaien und sagte: »Hast du von dem Gerücht gehört, daß der Duke of Granville
seine Verlobung mit Mara Sheridan
ankündigen will? Ist das nicht lächerlich? Außerdem ist er Brite!«
    Verärgert
nahm Alana das Glas aus seiner Hand. »Meine Schwägerin ist eine schöne,
liebenswerte junge Frau. Warum sollte er sie nicht heiraten wollen?«
    »Ich weiß,
was er von der schönen, liebenswerten Mara will. Warum sollte er also sich
selbst demütigen und eine Verlobung ankündigen, wo eines doch nichts mit dem
anderen zu tun hat?«
    Ihre Wangen
flammten vor Zorn rot auf. »Du meinst Geld?«
    Anson sah
sie aufmerksam an und sagte grinsend: »Nein, meine Liebe, er will dasselbe von
ihr, wie ich von dir – wenn ich es kriegen könnte, ohne Gleiches zu
unternehmen.«
    Sie war nun
so wütend, daß sie ihn am liebsten angespuckt hätte. »Ich hatte schon immer
den Verdacht, daß du ein Flegel bist, Anson, aber gerade eben hast du mir den
Beweis geliefert.«
    »Nun, ein
Flegel ist

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