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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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nun als nächstes kommen
würde. Der Duke verbeugte sich leicht. »Und nun möchte ich Ihnen sagen, daß ich
heute um exakt sieben Uhr abends geheiratet habe. Bitte trinken Sie alle auf
meine Braut, die frühere Miss Mara Sheridan, nun Ihre Hoheit, die Duchesse of
Granville.«
    Ein
vernehmliches Luftschnappen ging durch den Raum, und Alana hatte das Gefühl,
der Blitz hätte sie getroffen. Sie wollte hinüber zu Mara laufen und sie
herzlich in die Arme schließen, doch gleichzeitig hatte man ihr den Boden unter
den Füßen weggezogen. Sie hatte eine Verlobung erwartet. Sie hatte versprochen,
sie würde Trevor nach dieser Verlobung verlassen. Nun war Mara verheiratet, und
alles, was Alana geliebt hatte, war ihr genommen worden.
    Suchend sah
sie sich nach Trevor um. Wie reagierte er? Selbst über die Distanz konnte sie
sehen, wie seine Lippen lautlos »Verdammt will ich sein« formten. Dann sah sie
zu Caroline Astor, die so schockiert und entsetzt war, daß Alana fürchtete, sie
würde in Ansons Armen ohnmächtig zusammenbrechen.
    Der Duke
kümmerte sich nicht um den Aufruhr, sondern trank auf seine Braut, während Mara
ihn nur mit zarter Röte auf den Wangen anstarrte. Jedes andere Mädchen wäre
durch den Saal stolziert und hätte sich zu ihrem Fang beglückwünschen lassen,
aber Mara hatte nichts davon in Erwägung gezogen, als sie den Duke heiratete.
Jedermann konnte sehen, daß ihre Freude nur der Tatsache entsprang, daß sie den
Mann geheiratet hatte, den sie liebte.
    »Oh, nun
ist alles ruiniert!« Caroline Astor stieß das Riechsalz weg, das ihr die
herbeigeeilten Dienstmädchen hingehalten hatten, während ihr Zorn sie
wiederbelegte. »Wie kann Granville es wagen, nach allem, was ich für ihn getan
habe?«
    »Wie kommt
ein Duke vom Königreich dazu, ein irisches Flittchen heiraten zu wollen?«
murmelte Anson verwundert.
    Angewidert
hörte Alana sich ihre Worte an, empfand jedoch gleichzeitig eine Art Mitleid.
Ihre sichere, kleine Welt änderte sich und jagte ihnen Schrekken ein. Aber
sie waren nicht die einzigen, deren Leben an diesem Abend aus den Fugen
geriet. Alanas war vor ihren Augen vernichtet worden. Morgen würde der Abgrund
zwischen ihr und Trevor dauerhaft sein. Es gab nicht eine Verbindung mehr, mit
der er sie an sich fesseln konnte: Keine Mara, kein Baby, keine gesellschaftlichen
Ambitionen und nun auch keine Zeit mehr.
    Von dem
Podium aus beobachtete sie Trevor, der sich durch die Menge kämpfte und fast
widerwillig Nigels Hand schüttelte. Er umarmte seine Schwester, und Alana
betete, er würde sich umdrehen und in der Menge nach ihr suchen. Sie sehnte
sich nach ihm, daß er kommen und ihr sagen würde, daß er sie nun doch aus
ganzem Herzen liebte und sie als seine Frau brauchte. Doch die Gäste stürmten
auf den Duke zu und bildeten dichte Trauben, so daß sie bald unter all den
Gratulanten Trevors dunkles Haar kaum noch ausmachen konnte. Ihr Herz wurde ihr
schwer, und betäubt stand sie nur da und dachte daran, daß sie morgen ihre
Sachen packen und gehen würde. Wenn sie Glück hatte, würde Trevor ihr
allenfalls großzügig die Tür aufhalten, wenn sie ging.
    »Und alles
ist nur deine Schuld, Alice!« Mrs. Astor wandte sich zu ihr. »Deine Mutter
würde sich ja im Grab umdrehen, wenn sie wüßte, was sie da aufgezogen hat.
Nichts wäre so gekommen, wenn du nicht diesen... diesen Mann geheiratet
hättest!« Sie warf einen verächtlichen Blick zu Trevor herüber.
    Im
verzweifelten Bemühen, vor diesen beiden nicht zusammenzubrechen, fauchte
Alana: »Nun, wenn es Ihnen nicht gefällt, dann gehen Sie doch zum Teufel!« Sie
verließ das Podium ohne ein weiteres Wort, während Anson und Caroline Astor
mit offenem Mund hinter ihr her starrten und nicht glauben konnten, daß so
eine vulgäre, irische Bemerkung von einer der Ihrigen ausgesprochen worden war.
    Stolpernd
und taumelnd schaffte es Alana, durch die Menge zu einer der Ausgänge zu
gelangen. Sie hätte gern den Frischverheirateten gratuliert, aber sie wußte,
daß es mit ihrer Beherrschung vollkommen vorbei sein würde, wenn sie nicht
sofort flüchtete. Draußen rief sie eine Mietkutsche herbei und ließ sich zum
Stadthaus zurückbringen.
    Dort war es
totenstill. Sie durchquerte das marmorne Foyer, und jeder ihrer Schritte
hallte an den hohen Wänden wider. Sie raffte ihre grünen Atlasröcke, die
sie nun haßte, und schritt die Treppe hinauf, während ihr Herz so schwer wie
der Stein um sie herum war. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte

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