Meagan McKinney
ich
denn kein Recht zu erfahren, welche Sorgen du hast?«
Seine
dunklen Augen sprühten vor Verachtung. »Werden wir dieses Ehebett teilen?« Er
warf einen Blick auf das schwere Bettgestell im Jacobinerstill. »Wirst du als
meine Frau an meiner Seite leben?« Er schnaubte angewidert. »Nein, so war unser
Geschäft nicht gedacht. Du bist nicht mehr meine Frau als meine Geliebte in
Manhattan es ist. Also hast du kein Recht, irgend etwas über mich zu erfahren!«
Diese letzte
Offenbarung aus seinem Leben warf Alana fast zu Boden. Sie war unfähig, ihr
Entsetzen und ihre Überraschung zu verbergen. »Du hast eine Geliebte?« keuchte
sie. »Selbst jetzt noch?«
»Warum
sollte ich nicht? Hast du etwa die Absicht, ihren Platz einzunehmen?«
»Aber du
bist verheiratet!« schrie sie auf. Sie konnte es einfach nicht glauben. Daß er
seine Geliebte behielt, war der endgültige Beweis, daß er den Kircheneid nicht
respektierte. Und sie auch nicht.
»Theoretisch
bin ich verheiratet, ja. Aber was Blut, Herz und Hand betrifft, bin ich
genauso ledig wie Eagan. «
Sie starrte
ihn an, fühlte sich unendlich betrogen und zornig. Ihre Gefühle kochten in ihr
hoch, doch es gelang ihr, sie durch die angelernte Knickerbocker-Kälte zu
verbergen. Nachdem sie ihren Zorn ein wenig niedergekämpft hatte, mußte sie
feststellen, daß sie fast eifersüchtig war. Aber das konnte einfach nicht wahr
sein, es war vollkommen unlogisch. Um Eifersucht zu empfinden, mußte sie
Gefühle für diesen Mann haben, und die hatte sie nicht. Und sie wollte sie auch
niemals haben. »Ich verstehe«, sagte sie mit ruhiger, frostiger Stimme.
Er sah sie
in ihrer trotzigen, steifen Haltung an, und seine Kiefermuskeln entspannten sich
ein wenig. »Wir können beide unsere Laster in dieser Ehe haben, solange wir
sie nur diskret ausleben.«
»Du hast
gewiß deine Laster«, flüsterte sie. Sie konnte sich einfach nicht
zurückhalten.
Er kam
schnell zu ihr herüber, und sein Gesicht drückte erneut Zorn aus. »Was hat das
mit dir zu tun?«
Er packte
sie am Arm, und sie versuchte zurückzuweichen. Doch als sie seinem
stahlharten Griff nicht entkam, gab sie es auf, weigerte sich
jedoch, ihm in die Augen zu sehen. »Nein, das hat nichts mit mir zu tun«,
zischte sie. »Und wenn du jemals einen Mann erwischst, der mich lieben will,
dann vergiß das bitte auch nicht!«
»Du
klingst, als wärst du eifersüchtig. Vielleicht war es der Kuß im Zug, der ...«
»Ich hätte
diesen Kuß niemals zulassen dürfen! Ich hätte dich ohrfeigen sollen!«
Er stieß
ein bitteres, kleines Lachen aus. »Du willst es wagen, mich zu ohrfeigen? Und
deine ach so gut geschulten Manieren vergessen? Oh, nein, meine Süße, das
tätest du nicht! Dazu bist du nicht leidenschaftlich genug!«
Sein Sarkasmus
traf sie wie ein Faustschlag und zerstörte die Fassade ihrer Haltung. Bevor sie
noch wußte, was sie tat, fuhr ihre Hand hoch und führte exakt das aus, was er
ihr eben abgesprochen hatte. Als sie die Hand zurückzog, brannte sie von der
Heftigkeit des Schlages. Ihre einzige Befriedigung war, daß seine Wange noch
schlimmer brennen mußte.
Alana
erwartete nun einiges. Ganz sicher erwartete sie, daß sein irisches
Temperament durchbrechen und er vielleicht sogar zurückschlagen würde. Doch
plötzlich packte er sie und legte einen Arm wie ein eisernes Band um ihre
Taille. Vergeblich versuchte sie, sich loszumachen.
»Laß mich
los«, keuchte sie.
Doch er zog
sie nur noch fester zu sich heran. Ihre Hände wollten ihn wegdrücken, doch als
sie seine warmen Muskeln und die nackte Haut berührten, schienen sie auf einmal
an Kraft zu verlieren. Sie konnte kaum glauben, daß ein Mann gleichzeitig so
glatt und weich und doch so... hart sein konnte.
Offensichtlich
wütend und die Angst genießend, die er ihr einflößte, sprach er zu ihr wie zu
einem ungezogenen Kind: »Laß mich dir etwas erklären, Alana. Dies ist ein
Geschäft. Wenn du so etwas noch mal tust, sorge ich dafür, daß du mit deinem
kleinen Alabaster-Knickerbocker-Arsch bezahlst!«
»Du hast
mich provoziert!« Sie wand sich in seinem Griff.
»Ja, und du
hast mich provoziert!«
»Das ist
nicht wahr!« erwiderte sie und trommelte auf seiner Brust herum.
»Soll ich
es dir zeigen?« flüsterte er, ließ ihre Taille los und strich mit seiner Hand
ihre Kurven hinauf. Dann packte er ihr Kinn und zwang ihren Kopf hoch. Als ihre
Blicke sich trafen, war sie gefangen.
Ihre Lippen
teilten sich sanft, als er seinen Kopf beugte. Am
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