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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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Vernunft sagte ihr, daß es nicht zu ihrer Abmachung
gehörte, wenn einer von ihnen sich verliebte.
    Doch immer
wieder stellte sie sich vor, wie er direkt hinter der Tür stand, die Hand nach
dem Türknopf ausgestreckt und das Gesicht voller Entschlossenheit. Wenn er in
dieser Nacht zu ihr käme, gäbe es tausend von Szenarios zwischen zärtlich und
brutal, die sie durchspielen könnten. Und wie sie so in der Dunkelheit lag,
während die Dämmerung am Horizont heraufkroch, hatte sie gewiß schon alle
durchdacht, doch nicht eines wurde verwirklicht. Schließlich schlief sie mit
dem deprimierten Gedanken ein, daß ihre Hochzeitsnacht vorüber war. Und sie
hatte sich nie träumen lassen, daß sie so einsam sein würde.
    »Aber
ich will nicht nach
Newport! Warum besteht Trevor bloß darauf, Eagan? Es sind doch seine Flitterwochen!
Ich komme mir dort so überflüssig vor.« Mara verkündete dies erneut, als ihre
Koffer die große Marmortreppe ihres Hauses in der Fifth Avenue
hinuntergetragen wurden. Das Personal wartete bereits am Grand Central, und
der Sheridan-Pullman war erneut an den Zug nach Norden angehängt worden.
    Mara sah
ungehalten auf ihr Gepäck herab und wandte sich dann an ihren Bruder. »Ich
weiß, daß du mehr über die Sache weißt, als du mir sagen willst, Eagan. Also
gestehe jetzt, oder du bekommst Ärger.« Zwischen ihren schwarzen Brauen
bildete sich eine steile Falte, und sie sah Eagan so zornig an, daß er einfach
lachen mußte.
    »Mara,
meine Süße«, begann er, legte den Arm um ihre Schulter und führte sie in den
Salon. »Laß mich dir ein paar Dinge über Trevors Hochzeit erzählen. Das erste
ist, Trevor weiß nicht, was gut für ihn ist. Wußtest du das?«
    Mara
schüttelte ihre schwarzen Locken.
    »Und
wußtest du auch, daß Trevor nicht vollkommen ist – ja, trotzdem er mit mir
verwandt ist?«
    »Oh, du
machst dich über mich lustig!« Sie schob ihn von sich. »Du willst mir überhaupt
nichts erzählen ...«
    »Oh, doch,
ich will, Süße. Du wirst hier wie ein braves Mädchen sitzen und lauschen, und
ich sage dir alles, was du
über deine Reise nach Newport und Trevors Ehe wissen mußt!«
    »Na gut,
fang an«, verlangte Mara, als sie schließlich saß.
    »Magst du
Alana?« begann Eagan.
    »Ja. Sie
ist sehr lieb.«
    »Das finde
ich auch.«
    Mara wollte
etwas sagen, doch Eagan hob die Hand. »Mara,  die Ehe unseres Bruders steckt in
Schwierigkeiten, und wir zwei sind wahrscheinlich die einzigen, die sie retten
können.«
    Mara
keuchte erschreckt auf, und Bestürzung verfinsterte ihre feinen Züge.
    »Es gibt
ein paar Dinge, die du noch nicht über unseren Bruder weißt.« Eagan wandte
sich von ihr ab, um seinen
Worten einen beeindruckenden Ernst zu verleihen. Doch als er einen verstohlenen
Blick auf sie warf, war das vergnügte Funkeln in seinen Augen unübersehbar.
»Ich erzähle dir das, weil du ihm dann vielleicht helfen kannst.«
    »Was weiß
ich nicht über Trevor?«
    »Er ist
schüchtern.« Eagan biß sich auf die Lippe, um sich das Lachen zu verneifen.
    Mara sah
ihn vollkommen verwirrt an. »Trevor ist schüchtern?« wiederholte sie
ungläubig. Sie sah sich im Raum um, als ob sie dadurch besser begreifen konnte,
was er ihr eben gesagt hatte. Als er ihr aber immer noch
nicht das Gesicht zugewandt hatte, kam ihr plötzlich die Erkenntnis. »Oh, du
Schuft. Du veralberst mich. Trevor ist doch nicht schüchtern!«
    Eagan riß
sich zusammen, obwohl es ihn eine enorme Kraftanstrengung kostete. Er wirbelte
herum. »Aber ja, Mara, und das wird seine Ehe zerstören. Du mußt es einfach
glauben. Ich zähle auf dich. Du mußt dafür sorgen, daß die beiden in Newport
jede Minute zusammenhängen, oder Trevor wird dieses > Leiden < niemals
überwinden.«
    »Eagan,
Trevor ist nicht schüchtern. Er hat es soweit gebracht, und jeden Tag trifft
er die Männer an der Börse ...«
    »Es sind
doch Frauen, vor denen er sich fürchtet. Er hat tödliche Angst vor Frauen!«
    »Aber ich
habe ihn einmal mit seiner Freundin gesehen, der Schauspielerin, Miss Daisy
Dumont. Er war ein bißchen betrunken und hat nicht gemerkt, daß ich in der
Bibliothek war. Jedenfalls hat er sie dort geküßt, Eagan, und ich kann mich
sehr deutlich daran erinnern, daß er gar nicht schüchtern war. Ja, er hat sie
sogar ohne um Erlaubnis zu fragen gestreichelt und gedrückt ...«
    »Vergiß,
daß du so was gesehen hast!« fuhr Eagan sie an, entsetzt, daß seine
jungfräuliche kleine Schwester solche Dinge erfahren und beobachtet

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