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Mecklenburger Winter

Mecklenburger Winter

Titel: Mecklenburger Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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Spielereien mit der männlichen oder weiblichen Anatomie, Licht und Schatten, Erwartungen und Illusionen. Es zeigte lediglich zwei Männer.
    Einen sehr muskulösen Mann in einem knappsitzenden Sakko, mit kurzen Haaren und einem gutmütigen Gesicht, der auf einem Stuhl saß und zu einem anderen hoch sah, der sich über ihn beugte. Dieser Mann war schlichtweg … exklusiv, erstklassig, sexy. Man konnte es nicht anders nennen. Kai kam er entfernt bekannt vor, vielleicht ein Schauspieler oder ein Model. Kais Blick blieb an dem ebenmäßigen Gesicht hängen. Wirklich ein wunderschöner, besonders attraktiver Mann, einfach exquisit. Das Foto war an sich nicht spektakulär. Zwei Männer, die sich einander zu einem Kuss zuneigten. Aber wie.
    Kais Herzschlag beschleunigte sich abrupt. Er spürte heiße Schauer sein Rückgrat hinablaufen und seine Lenden tangieren. Donnerwetter, ja. Wie sie sich ansahen.
    Der Modeltyp verschlang den anderen schier mit seinem Blick. Darin lag etwas raubtierhaft schleichendes, gefährlich und zugleich eine so intensive Wärme und Leidenschaft, dass Kais Unterleib solidarische Gefühle entwickelte.
    „Ich werde dich flachlegen, dich verschlingen, dich zu Tode küssen und bis an das Ende meiner Tage lieben“, stand in diesen Augen. Der andere Mann, der Bodybuildertyp, kam Kai ebenso entfernt bekannt vor. Dessen Blickantwort hielt ihn kaum weniger gefangen. Bewunderung, Begehren, kaum weniger heiße Leidenschaft, lag darin. Ein Versprechen, dem anderen in der nächsten Sekunde die Kleider vom Leib zu reißen und sich auf ihn zu werfen.
    Kai war völlig gefangen von dem Foto und bemerkte nur am Rande, wie schnell Leons Atmung geworden war, der mit offenem Mund das Bild anstarrte.
    „Beeindruckend, nicht wahr?“, erklang irgendwo entfernt Dirks Stimme. „Das war ein geiles Fotoshooting mit den beiden. Eigentlich nur eins von diesen Klamottendingern. Der Muskeltyp tat sich recht schwer damit, bis Alex dazu kam.“ Er deutete auf das Model. „Mann, waren die verliebt, da sprühten nur so die Funken. Die hätten beinahe den Laden in Brand gesteckt, so heiß waren die aufeinander.“ Dirk grinste zufrieden, versank selbst in den Anblick des Bildes. „Ich habe noch nie jemanden fotografieren können, der richtig leidenschaftlichen Sex nur mit den Augen machen kann“, erklärte er ehrfürchtig. „Die beiden konnten es definitiv.“
    Scheiße ja, Dirk hat absolut Recht, dachte Kai. Die beiden trieben es gerade eindeutig heftigst miteinander, nur indem sie sich ansahen. Wirklich unglaublich. Dieser Moment war genial eingefangen, kurz bevor sie sich küssten, bevor der Zuschauer sich lieber dezent zurückziehen sollte, wenn es zu intim zwischen ihnen wurde und Zeugen unerwünscht waren. Mehr als dieses Versprechen von heißem, liebeshungrigem Sex würde der Voyeur nicht bekommen. Dirk hatte es perfekt eingefangen, ließ seine Betrachter sehnsüchtig, ja sogar neidisch zurück.
    Minutenlang betrachteten die drei Männer das Foto schweigend, jeder in seine Gedanken versunken. Kai voll Sehnsucht, dass es zwischen ihm und Leon vielleicht auch einmal so aussehen würde. Vorsichtig warf er ihm einen Blick zu. Leon war ganz auf das Foto konzentriert, den Mund noch immer leicht geöffnet. Kai vermeinte seinen schnellen Herzschlag zu hören und wünschte sich, ihn zärtlich zu küssen, einen winzigen Teil dessen zu haben, was dieser Alex und sein muskulöser Freund teilten. Ob Leon dasselbe dachte?
    Zumindest wandte er unter Kais Blick den Kopf und ein scheues Lächeln überflog seine Züge, bevor er sich rasch abwandte und erneut auf das Foto starrte. Das Lächeln jedoch reichte aus, um Kais Puls in astronomische Höhen zu treiben und seine Knie verdammt weich werden zu lassen. Irgendwie war er sicher, dass auch Leon sich gerade wünschte, einmal so einen Top-Kuss auszutauschen.
    Wie dieser Bodybuilder wohl an so einen Typen gekommen war? Kai betrachtete grübelnd das Foto. Woher kannte er ihn nur? Das Gesicht hatte er eindeutig schon einmal gesehen. Das musste in Hamburg gewesen sein. Plötzlich fiel es ihm wieder ein.
    „Markus. Der Typ ist doch dieser Physiotherapeut aus dem Studio „Healthy Fitness“? Den kenne ich“, stellte er fest. Dirk nickte ihm zu. „Ja, ich glaube Markus war sein Name. Alex' Freund. Die waren vor einem halben Jahr noch einmal bei dem Fotoshooting für diesen Laden. Die sind da immer die Aufhänger für deren Klamottenkampagne. Alex hat das Modeln mal beruflich gemacht. Ich

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