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Mecklenburger Winter

Mecklenburger Winter

Titel: Mecklenburger Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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oder?“ Verlegen biss er von seinem Brot ab. „Hey, es war superdupermegageil. Dafür laufe ich gerne breitbeinig wie ein frisch gevögeltes Karnickel herum.“ Glucksend lachte Leon auf, die Augen blitzten. „Und du behauptest, ich wäre der Schneehase.“
    „Muss ich revidieren“, gab Kai ebenso grinsend zurück, lehnte sich ein wenig weiter vor: „Du bist jetzt ein ausgewachsener Rammler. Gratulation.“ Leons Lachen klang nicht ganz echt und er verschwand schnell hinter seiner Tasse. Seufzend sah er auf die Uhr. „Ich muss mich beeilen.“ Hastig stopfte er sich das Brot in den Mund, trank seinen Tee aus und stand auf. Wehleidig seufzend erhob sich auch Kai und folgte ihn ächzend und stöhnend in den Flur. Leon schlüpfte in seine Schuhe und griff nach der Jacke. Einen Augenblick lang maß er Kai mit einem intensiven Blick, der diesem warm über den ganzen Körper rann, im nächsten Moment schon lagen seine Lippen auf Kais und eine Hand zog diesen im Nacken zu sich heran.
    „Danke. Das war das Allertollste, was ich je erlebt habe“, raunte Leon und löste sich ebenso schnell wieder von Kai, der überrumpelt dastand. Seine Lippen glühten, sein Körper, sein Herz schrie danach, Leon zu packen, ihn an sich zu reißen, ihn einzusperren und ja nie wieder gehen zu lassen. Durch seinen engen Hals wollten die Worte, die seine Zunge forderte, nicht schnell genug kommen. „Wann …?“ Himmel klang er lächerlich kläglich. „Wann sehen wir uns wieder?“
    Leon lächelte, während er sich die Jacke überstreifte und nach seinem Schlüssel suchte. „Sehnst du dich schon nach dem nächsten Mal?“ Er zwinkerte Kai verführerisch zu. „Wenn du wieder laufen kannst.“ Kai verdrehte die Augen, wollte etwas Schnippisches erwidern, doch Leon war schneller: „Mann, Kai, am Donnerstag bin ich im Studio und Sonntagvormittag ist doch das Fotoshooting.“
    Überrascht sah Kai ihn an. „Fotoshooting?“ Leon verdrehte die Augen. „Das mit Dirk. Er hat dir doch eine Mail deswegen geschrieben.“
    „Oh?“ Kai runzelte die Stirn. Tatsächlich hatte er die letzten Tage seine Emails nicht abgerufen. Er war zu … beschäftigt gewesen. „Also nur, wenn es dir auch passt? Aber wenn du nicht kannst ...“ Augenblicklich wirkte Leon unsicher. „Dirk wollte doch diese Fotos machen und … also ich … Naja, ich kann halt nicht so oft und … es wäre toll, wenn du dabei … bist.“
    „Logisch bin ich dabei“, erklärte Kai sofort. „Nie im Leben lasse ich mir das entgehen. Dein Vater hat es dir erlaubt?“ Im selben Moment, in dem ihm der Satz über die Zunge rutschte, wusste Kai, dass es ein Fehler gewesen war. Leons Gesicht wandelte sich in eine harte Maske und er starrte betreten auf seine Füße. „Er weiß nichts davon. Ich habe nur gesagt, dass ich zum Training fahre.“ Er zuckte die Schultern und hob das Kinn. „Außerdem bin ich volljährig. Was soll er dazu schon sagen?“
    Kai war sich sehr sicher, dass Burghardt Lenkowski so einiges zu sagen hätte, wenn er wüsste, dass Leon sich mit sehr wenig Kleidung am Leib ablichten lassen wollte, biss sich jedoch schnell genug in seine Zunge und schwieg. Leons Vater musste es nicht erfahren. Und selbst wenn, Leon war wirklich volljährig.
    „Dann bis Donnerstag“, verabschiedete sich Kai, rieb sich über sein Hinterteil und schmunzelte. „Ich werde noch lange an dich denken.“ Lächelnd nickte ihm Leon zu. Seine Augen hatten jedoch das freche Funkeln verloren.
    Kai sah ihm nach, als das Auto davonfuhr und seufzte noch einmal aus tiefstem Herzen. Oh Mann, ich bin echt völlig verknallt, verliebt, Leon gänzlich verfallen. Aber nach dieser Nacht? Wer wäre das nicht?  
    Summend und abwechselnd „Au, au“, von sich gebend, machte er sich auf ins Badezimmer. Besser, er brachte den unangenehmen Teil ihres nächtlichen Hasenspiels rasch hinter sich. Zu Kais Glück hörte ihm niemand zu, als er jammernd und sich windend, das warme Wasser über seinen lädierten Hintern fließen ließ. Eindeutig: Das nächste Mal ist Leon an der Reihe. Das ist nur fair. Ausgleichende - Au! Scheiße brennt das - Gerechtigkeit.  
    Nachdem er sich vorsichtig abgetrocknet hatte, suchte Kai in seinen Beständen nach der Penatencreme. Diese hatte ihm schließlich auch geholfen, als er auf einem Triathlon unterwegs gewesen und vergessen hatte, die Brustwarzen abzukleben. Diesen Fehler würde er nie wieder begehen. Da war die Sache mit Leon schon anders. Diese Sünde würde er immer wieder

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