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Mecklenburger Winter

Mecklenburger Winter

Titel: Mecklenburger Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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sich natürlich nicht genehmigen, denn sie bestanden überwiegend aus Zucker und Zimt, welche mit Butter zusammengehalten wurde. Keine gute Sportlernahrung. Aber so lecker.  
    Leon nahm eines der klebrigen Stücke, kostete es vorsichtig und biss mit sichtlichem Genuss hinein. „Mann, die sind aber lecker“, nuschelte er begeistert. Kai beobachtete verstohlen, wie er sich die Lippen genüsslich ableckte. Was hatte Leon nur an sich, was sein Herz schlagen ließ, als ob er auf der Zielgeraden rennen würde? Das war echt verrückt. Kai lehnte sich zurück, atmete bewusst langsam aus und trank von seinem Cappuccino. Krieg dich wieder ein, Libido .
    „Was machst du denn eigentlich in Lulu?“, erkundigte er sich, während Leon verzückt das Franzbrötchen verspeiste. „Och“, nuschelte dieser, schluckte entschlossen ein größeres Stück hinunter. „Meine Oma besuchen, natürlich. Außer mir macht es ja keiner.“ Er zuckte die Schultern, nahm sich seine Tasse und lächelte Kai an. „Sie ist ein bisschen eigenwillig und meine Eltern haben kein so gutes Verhältnis zu ihr, deshalb besuche ich sie halt ab und zu.“
    „Ach so“, machte Kai, fühlte sich merkwürdig enttäuscht. Hast du erwartet, dass Leon wegen dir hier ist? Blödsinn  
    „Naja, wo ich schon da war, dachte ich, ich schau mal, ob du noch lebst“, fuhr Leon fort. „Unkraut vergeht nicht“, meinte Kai lächelnd. Also doch irgendwie wegen mir. Er schämte sich plötzlich, dass er Leon nicht angerufen hatte. „Bist du denn wieder verbotenerweise mit dem Auto da?“, fragte er neckend. Sofort schüttelte Leon den Kopf. „Nö, mein Vater brauchte den Wagen. Der holt ein neues Pferd aus Berlin ab. Ich musste mit dem Bus fahren.“ Er sah auf seine Uhr. „Oma war nicht so gut drauf heute, deshalb war ich nur kurz da. Aber mein Bus geht erst in anderthalb Stunden, und da ich nicht draußen in der Kälte herumstehen wollte, dachte ich, es wäre ganz nett, dich mal zu besuchen.“ Leon lächelte Kai offen an. „Hat sich voll gelohnt.“ Er nahm einen weiteren Bissen von seinem Franzbrötchen.
    „Ich kann dich zurückfahren“, bot Kai rasch an. Er hatte zwar noch einen Kunden, aber Angie konnte danach den Laden auch alleine zumachen. Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf Leons Zügen aus. „Echt? Das würdest du machen? Das wäre natürlich voll klasse.“ Sein Lächeln erwärmte Kai von innen. So hatte er ihn bislang noch nicht strahlen gesehen. Es stand Leon deutlich besser, als das etwas melancholische Gesicht.
    „Klar doch“, bestätigte Kai. „Ich habe ja was gut zu machen. Ich kann hier in zirka einer Stunde weg, wenn du noch so lange bleiben magst?“
    „Gerne.“ Leon seufzte und schielte auf die anderen Franzbrötchen. „Also abgemacht. Dann fahre ich dich heute heim“, erklärte Kai höchst zufrieden. „Willst du das noch essen? Ist doch ganz schön ungesund für dich als Sportler. So viel Zucker wie da dran ist.“ Kai schmunzelte. Leon zwinkerte ihm zu und befeuchtete sich unbewusst die Lippen. So unglaublich sexy. So unerreichbar.  
    „Absolut ungesund“, bestätigte Kai gutmütig. „So viel Süßes sollte ich nicht vernaschen. Aber ich wäre dir natürlich dankbar, wenn du sie für mich vernichten würdest.“
    „Kann ich doch glatt machen“, gab Leon grinsend zurück. „Ich opfere mich freiwillig.“ Kai fiel auf, dass er heute viel lockerer wirkte. Und das gefiel ihm leider auch ausgesprochen gut. Sehnsüchtig beobachtete er ihn, wie er sich begeistert über das unglückliche Zuckerwerk hermachte. Kai stand durchaus auch der Sinn nach etwas Süßem. Aber das hatte graugrüne Augen und schloss diese gerade genussvoll schmatzend.
    Er seufzte leise bedauernd. Verbotenes Naschzeug.  

 
8 Triple im Norden
     
    „Kai?“ Karls Stimme riss ihn aus der verzückten Betrachtung Leons. „Kannst du mal kommen? Das Ding klemmt.“ Innerlich fluchend stand Kai auf. Nicht schon wieder die Chest-Press. „Komme schon“, antwortete er und wandte sich an Leon. „Die Arbeit ruft. Nimm dir, was du willst. Dauert wohl noch etwas.“ Damit ging er hinaus und kümmerte sich um das Gerät. Weitere Kunden kamen herein und plötzlich hatte Kai doch noch einiges zu tun: Geräte einstellen, Einführungen geben und das Training überwachen. Er gab Hilfestellung und unterhielt sich hier und da. Dazwischen warf er immer wieder Blicke zu Leon, der aus dem Aufenthaltsraum gekommen war und neugierig zusah.
    „Hast du noch soviel Zeit?“,

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