Mecklenburger Winter
Welt. Vorsichtig stieß dieser in Kais Mund, der den Schaft auf der Zunge gleiten ließ, seine Hände an Leons Rücken legte und jeden Stoß mitfühlte. Das leise Stöhnen, die Hitze der Haut, sein typischer Geschmack auf seinen Lippen, war das Paradies. Jede Zelle, jeder Nerv in Kai jubilierte: Ich liebe dich, Leon, und ich kann mein Glück nicht fassen, dass du endlich zu mir gehörst.
„Nana, nicht so gierig.“ Leon entzog sich ihm mit einem listigen Lächeln. „Vielleicht sollte ich dir noch ein wenig spezial Krankenbehandlung zukommen lassen, ehe wir gemeinsam kommen?“
„Sehr gute Idee.“ Kai seufzte sehnsüchtig. Sein Unterleib bettelte danach und seit seiner Verletzung hatte stillschweigend Leon im Bett vermehrt das Sagen übernommen. Nichts, was Kai wirklich negativ fand. Ebenso wenig, wie geschickt Leon mittlerweile geworden war. Stöhnend ließ Kai sich zurücksinken und überließ sich dessen Lippen, Zunge und Fingern. So sah das Glück eines schwulen Mannes aus: ein wunderbarer Lebensgefährte, mit dem er sein gesamtes Leben verbringen wollte. Und wenn mein dämliches Bein endlich wieder voll belastbar ist, wird mich nichts und niemand daran hindern, im kommenden Jahr die Challenge zu gewinnen. Basta!
Hitze flutete sein Herz, pumpte mit jedem Schlag Blut in seinen Unterleib und Glückshormone ins Hirn. Ja, es gab eine Steigerung zu einem Sieg im Triathlon: mit Leon zusammen zu sein.
„Wenn ...“, Kai rang nach Luft und hielt sich mühsam zurück, „du mit mir kommen willst, solltest du dich beeilen. Ich befinde mich bereits im Endspurt auf das Ziel.“ Glucksend lachte Leon auf, entließ Kais Glied aus seinem Mund und legte sich direkt auf ihn. Seine Lippen fanden Kais, stahlen ihm den Atem. Warm und feucht lagen ihre Erektionen vereint nebeneinander. Der Druck des anderen Körpers war fast schon zu viel für Kai.
„In dieses Ziel sprinten wir zusammen“, flüsterte Leon, lockerte den Kontakt, um eine Hand zwischen sie zu schieben und umfasste beide Erektionen mit seiner Hand. „Los, mach die Augen auf. Ich will sehen, wie du kommst.“ Augenblicklich gehorchte Kai. Seine Finger krallten sich in Leons Schultern, seine Hüfte stieß hoch, suchte nach Kontakt und Reibung. Ihr keuchender Atem vereinte sich, der Rhythmus verband sie, ihr Herzschlag synchronisierte sich. Wärme durchflutete Kai, strömte von Leons Körper über ihn wie sein Samen, der sich zwischen ihnen ergoss und sich mit Leons mischte. Ihr Stöhnen erstickten sie in weiteren Küssen, dennoch war Kai froh, dass nebenan Susanne und Dirk ihr Zimmer hatten, die gewiss keinen Anstoß daran nahmen und höchstwahrscheinlich gerade selbst aktiv waren.
„Okay.“ Leon und machte keinerlei Anstalten, sich von Kai herunterzurollen. „Du hast gewonnen.“
„Gewonnen?“ Kais Hirn litt noch unter Blutmangel. Leon hob den Kopf und schenkte ihm ein spitzbübisches Lächeln. „Na, du warst eindeutig als Erster im Ziel. Deine Ausdauer lässt ganz schön nach.“
„Du ...“ Kai warf sich mit ihm herum und begrub den lachenden Leon unter sich. Womit hatte er nur diesen frechen Kerl verdient? „Hoffentlich hält Lars morgen länger durch“, meinte Leon, nachdem Kai von ihm abgelassen hatte und sie nebeneinander lagen. „Wehe, wenn nicht. Wenn ich schon nicht dabei sein kann, dann soll wenigstens er eine gute Figur abgeben“, erwiderte Kai. „Wenn er einen kühlen Kopf behält und sein Ehrgeiz nicht mit ihm durchgeht, kann er durchaus in die Top Ten laufen.“
„Er wirkte ganz schön nervös.“ Kai nickte. „Ist er immer. Das legt sich, wenn er im Wasser ist. Und ich kann ihn mit der Aussicht auf eine Massage am Ende locken. Er hat heute schon einen Blick auf die Mädels geworfen, die von der Physiotherapeutenschule da sind und die Athleten hinterher massieren. Bei der Aussicht wird er definitiv Höchstleistung bringen.“ Leon kuschelte sich dichter an Kai heran. „Wenn ich dir nächstes Jahr eine Massage verspreche, wirst du dann auch gewinnen?“
„Definitiv“, versprach Kai und küsste ihn. „Und wehe, die bekommt jemals ein anderer. Das verkrafte ich nicht.“
„Nee.“ Leon schüttelte den Kopf. „Diese Massagen bekommst nur du. Versprochen. Aber werd erstmal gesund.“
Kai nickte und sein nächster Kuss besiegelte das Versprechen.
66 Teufelskerl
„Kannst du was sehen? Als wievielter kam er aus dem Wasser?“ Leon reckte sich über Kai hinweg und versuchte einen Blick auf die Anzeigetafel zu
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