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Meconomy

Titel: Meconomy
Autoren: Markus Albers
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anderen das Glücksgefühl fördernden Aktionen wie Essen und Bewegung. Was der amerikanische Autor Eric Weiner über den Zusammenhang von Glück und Ort herausgefunden hat und weshalb er uns empfiehlt, die Suche nach dem Glück durchaus weltweit anzugehen, sehen wir in diesem Buch im Kapitel „Wo will ich leben?“. Horbach empfiehlt zunächst ganz allgemein, Neues mutig anzugehen und nicht zu viel zu zaudern: „Ich würde mich gerne selbstständig machen, aber was ist, wenn es schiefgeht? Ich würde so gerne einmal nach China, fürchte aber, dort nicht zurechtzukommen. Ich würde meinem Chef zu gerne mal sagen, dass ich meinen Job viel lieber ganz anders ausführen möchte, traue mich aber nicht, weil ich eventuell rausgeschmissen werde.“ Um in solchen Situationen zu handeln, muss man allerdings auch den nächsten Punkt beherrschen:
    • Die Komfortzone: Wer glücklich sein will, muss diese immer wieder verlassen. Also raus aus dem Bereich, in dem wir uns normalerweise wohlfühlen – unsere Wohnung, unser Arbeitsplatz, das Lieblingsrestaurant, die gewohnte Tageszeitung, die Art von Büchern, die wir gerne lesen – alles Sichere, Gewohnte. „Leider findet innerhalb dieser Komfortzone kein Wachstum statt“, so Horbach: „Wenn ich mich immer wieder mit den gleichen Menschen unterhalte, deren Meinung und Haltung ich schon seit Jahren kenne, bin ich zwar relativ sicher vor unliebsamen Überraschungen, lerne aber auch nichts dazu.“
    • Die Arbeit: Für 42 Prozent der Deutschen ist Arbeit der wichtigste Begriff im Zusammenhang mit Glück, so das Ergebnis einer Eurobarometer-Umfrage von 2008. Besonders glücklich sind Selbstständige, wie eine Studie der Kreditanstalt für Wiederaufbau belegt: Von jenen Gründern, die die kritische Anfangsphase gemeistert haben, stuft sich nur jeder Zehnte als „unzufrieden“ ein, knapp zwei Drittel sind „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“. Aber auch in der Gruppe der erfolgreichen Gründer gibt es Unterschiede: Zufriedener sind jene, die nicht aus der Not heraus gründen, sondern weil sie eine gute Gelegenheit wittern – sieben von zehn dieser Chancen-Gründer sind „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“. Und wer dann auch noch Mitarbeiter einstellen kann, ist meist richtig happy, belegt die Studie.
Allgemein gilt: „Menschen empfinden ihre Arbeit als sinnvoll, wenn sie dabei mit anderen kommunizieren und das Gefühl haben, ihren Überzeugungen gemäß etwas zu bewirken“, sagt Florian Straus, der das München Institut für Praxisforschung und Projektberatung leitet. Das einfachste Beispiel sei der Handwerker: Er tue etwas Nützliches und sehe jeden Tag das Ergebnis seiner Arbeit. Damit eng zusammen hängt der nächste Punkt, der uns zeigt, dass Glück nicht im Herumliegen auf dem Sofa oder am Strand erreichbar ist, sondern nur, wenn wir aktiv tätig werden.
    • Der Flow: Dieser Begriff, den der Psychologe und Glücksforscher Mihaly Csikszentmihalyi für das Gefühl des völligen Aufgehens in einer Tätigkeit geprägt hat, würde auf Deutsch in etwa als Schaffens- oder Tätigkeitsrausch übersetzt. Flow kann entstehen bei der Steuerung eines komplexen, schnell ablaufenden Geschehens, im Bereich zwischen Angst durch Überforderung und Langeweile durch Unterforderung. Flow ist eine Form von Glück, auf die man Einfluss hat. Wir erreichen diesen Zustand besonders oft bei der Arbeit, am besten, wenn wir eine schwierige Aufgabe gern erledigen, die wir uns selbst stellen. Wichtig ist, dass die Motivation aus uns selbst kommt. „Wenn wir die Aufgabe nur angehen, weil wir glauben, andere fänden es toll, dann werden wir schnell die Lust verlieren“, warnt Horbach. „Wir werden aufgeben und uns am Ende vielleicht als Verlierer oder Versager fühlen.“ Wesentlich auf dem Weg zum Flow sei, ob wir uns selbstbestimmt oder fremdbestimmt fühlen: „Entspringt die Aufgabe unseren Wünschen, Träumen und Sehnsüchten, dann sind wir selbstbestimmt. Dann erleben wir bei unserem Tun Spaß, Freude und Glück.“

    Menschen sind also dann glücklich, wenn sie Neues ausprobieren oder das tun, was sie besonders gut können. Was den Job angeht, gibt es zunächst keinen Unterschied zwischen angestellter und freiberuflicher Tätigkeit. Leider aber, so erzählte mir Horbarch im Interview, versäumten es viele Unternehmen heute, die Talente der Mitarbeiter zu ergründen. Vielfach würden diese nur mit einer Stellenbeschreibung gesucht, es werde also nur die Erfüllung einer bestimmten
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