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Meconomy

Titel: Meconomy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Albers
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Beziehung mit ihnen beenden.“ Einige Punkte daraus:

    • Sie wollten große, massive, schwerfällige „Unternehmen“. Wir wollen kleine, reaktionsschnelle Geschäfte  
    • Sie haben Politik zu einem schmutzigen Wort gemacht. Wir wollen authentische, echte Demokratie – überall  
    • Sie wollten einen finanziellen Fundamentalismus. Wir wollen ein Wirtschaften, das den Menschen nützt, nicht nur den Banken  
    • Sie wollten Shareholder-Value – durchgesetzt von knallharten Managern. Wir wollen wahre Werte, aufgebaut von Menschen mit Persönlichkeit, Würde und Mut
    • Sie wollten Wachstum – immer schneller. Wir wollen langsamer sein – damit wir besser werden können
    • Sie wollten mehr Geld, Kredite und Hebel – um gefräßig zu konsumieren. Wir wollen gut darin sein, sinnvolle Dinge zu tun

    Haques Generation M – das „M“ steht für die englischen Wörter „movement“, „meaningful“, „matters“ und „most“ – soll getrieben sein von Leidenschaft, Verantwortungsgefühl, Authentizität und dem „Infragestellen von jeglicher Art, wie Dinge bisher getan wurden“. Das klingt radikal und etwas naiv – man darf dabei jedoch nicht vergessen, dass der Autor zu den begabtesten jungen Wirtschaftsexperten und -beratern gezählt wird. Haque hat an Chris Andersons Buch „The Long Tail“ mitgearbeitet und tritt auf Kongressen neben Jeff Jarvis auf. Die Krise sei nicht vorbei, sagt er, sie nehme sogar zu. Ihre Ursachen lägen „in den Institutionen, den Regeln, nach denen unsere Wirtschaft organisiert ist“.  
    Jede Generation habe ihre Herausforderung, und die seiner sei es, die Rechnung für die Verschwendungssucht der Vergangenheit zu zahlen und statt ihrer „einen authentischen, nachhaltigen und gemeinsamen Wohlstand zu erzeugen“. Das sind große – und, zugegeben, auch noch recht vage – Worte eines zornigen jungen Mannes. Was sie zeigen, ist mindestens dies: Die so technik- und selbstverliebten Mitglieder der Meconomy sind sehr wohl bereit, Verantwortung zu übernehmen. Sie wollen aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und fordern ihren Teil der Zukunft ein. Vielleicht haben sie die Werkzeuge, die Energie und den Pragmatismus, tatsächlich manches zum Guten zu verändern.

Reformen für die Kreativwirtschaft
    Wenn es stimmt, dass die Meconomy in erster Linie von der Lust an Selbstverwirklichung sowie den fast kostenlos werdenden Produktionsmitteln und Vertriebsaufwendungen für digitale Produkte und Dienstleistungen angetrieben wird, ist eine der wichtigsten Fragen an die Politik: Was kann, was muss sie für die Kreativen tun, die ja heute nicht mehr nur aus wenigen Künstlern bestehen, sondern – glaubt man Forschern wie dem Sozialwissenschaftler Richard Florida – bald 40 Prozent der Arbeitnehmer umfassen werden? Wie es aussieht, ist das einiges.  
    „Seit die Regierung Schröder 1998 im Kanzleramt die Position eines Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien schuf, hat die Kultur- und Kreativwirtschaft maßgeblich zur Identität, zur Integration und zum wirtschaftlichen Aufschwung in Deutschland beigetragen“, heißt es in der Präambel des sogenannten „Kreativpaktes“, den der ehemalige Musikmanager Tim Renner zusammen mit diversen anderen Unterzeichnern wie dem Filmemacher Pepe Danquart, dem Designer Axel Kufus, dem Werber und Buchautor Sascha Lobo oder dem Architekten Meinhard von Gerkan 2009 der Politik anbot. „Keine andere Branche wächst schneller“, heißt es dort. „So stieg die Zahl der erwerbstätigen Kreativen von 2006 bis 2008 um acht Prozent an. Mit einem Jahresumsatz von 132 Milliarden Euro erwirtschaftet die Branche mehr als etwa die Chemieindustrie und beschäftigt mit über einer Million Menschen mehr als die Automobilindustrie.“
    Im Gegensatz zu anderen Branchen sei in der Kreativwirtschaft die Emanzipation der Geschlechter längst vollzogen. So belege das aktuelle „Forschungsgutachten Kultur- und Kreativwirtschaft" der Regierung, dass in dieser Branche mehr als die Hälfte der Beschäftigten und 44 Prozent der Selbstständigen Frauen sind. Zudem integrierten die kreativ Arbeitenden Migranten wie kaum ein anderer Bereich: Fast zehn Prozent der bei der Künstlersozialkasse gemeldeten deutschen Künstler sind keine deutschen Staatsbürger. Und: „Die Kultur- und Kreativwirtschaft hat Arbeits- und Sozialstrukturen verändert und einen Entwicklungsprozess im Sinne von Produktion (Organisation von Arbeit in Netzwerken), Eigentum

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