Medaillon des Schicksals (German Edition)
rosa Spitze. Er spürte, wie ein Schauer der Lust durch Belinas Körper lief. Mit einer Hand wollte er zwischen die Schenkel des Mädchens fassen, doch diese presste die Beine fest zusammen.
»Denkst du jetzt an deine Rosaria?«, fragte sie.
Raffael ließ ihre Brust los.
»Ich denke an dich«, sagte er und verschloss ihren Mund mit einem Kuss.
Als Belina wieder sprechen konnte, fragte sie weiter: »Würdest du nicht gern wissen, wo sie jetzt ist?«
»Ich kann mir vorstellen, wo sie ist«, erwiderte Raffael. »Doch im Augenblick kümmert es mich nicht.«
Er drückte das Mädchen an den Schultern aufs Bett, kniete sich über sie und strich langsam über ihren Leib. Das Mädchen stöhnte, als seine Hand zwischen ihre Schenkel drang und die Innenseiten liebkoste. Trotzdem fragte sie weiter.
»Und wo ist sie jetzt?«
Raffael zögerte, doch Belina wölbte ihren Schoß seinen streichelnden Händen entgegen, bot sich ihm dar wie eine Ware auf dem Marktstand, sodass er nicht widerstehen konnte und in diesem Moment wohl alles getan hätte, was das Mädchen verlangte, wenn sie nur die Schenkel noch weiter für ihn öffnete. Sein Misstrauen war verschwunden, ja, Raffael hatte alles ringsum vergessen, so sehr loderte die Flamme der Lust in ihm. Er wollte nur noch eins: diese brennende Lust stillen.
»Sie ist hier in der Gegend, ist in der Nähe des verlassenen Gehöftes. Morgen will sie wohl nach Florenz aufbrechen.«, sagte er und das Mädchen öffnete wie zum Dank ihren Schoß.
Jetzt gab es für Raffael kein Halten mehr. Er drang in Belina ein und stillte mit tiefen Stößen seine Lust an ihr. Sie lächelte derart zufrieden, dass Raffael sich rundum wohl bei ihr fühlte, so wohl und verstanden, wie es bei Rosaria nicht der Fall gewesen war.
Dann lagen sie nebeneinander. Raffael barg seinen Kopf an ihrem Busen und ließ es zu, dass Belina mit seinem Haar spielte. Eine wohlige Müdigkeit senkte sich auf ihn herab, und am liebsten hätte er dieses Gasthaus niemals wieder verlassen.
»Am liebsten würde ich nie mehr von hier fortgehen«, sagte er da auch schon.
»Dann bleib«, erwiderte das Mädchen schlicht. »Einen Mann können wir gut gebrauchen. Und du gefällst mir.«
Ja, einfach hier bleiben. Mit Belina ein neues Leben anfangen. Ein Leben ohne die Kolonne, ohne Rosaria, ohne Vorwürfe. Das wäre im Augenblick genau das Richtige für ihn. Und Belina gefiel ihm. Sie war ein Mädchen nach seinem Geschmack. Liebevoll, zärtlich, anschmiegsam und nicht im Geringsten so kompliziert wie Rosaria. Wäre Raffael nicht immer noch der Überzeugung gewesen, dass er Rosaria liebte, so hätte man vermuten können, dass sein Herz eine neue Bleibe gefunden hatte.
Glücklich und zufrieden schlief er ein und bemerkte nicht, wie Belina aufstand, sich lautlos ankleidete und an das Bett trat. Mit zärtlichen Blicken sah sie auf den Mann hinunter, der ihr gefiel. Mehr gefiel als alle anderen Männer, die in die Gaststube kamen. Sie streichelte behutsam mit dem Finger über seine Wange, seufzte leise, dann verließ sie auf Zehenspitzen die Kammer, schlich über den schmalen, dunklen Korridor und klopfte sanft an die Kammer, in der die Reiter untergebracht waren.
Wenig später teilten klappernde Hufe mit, dass die Reiter die Herberge verließen, doch Raffael schlief so fest, dass er nichts davon bemerkte.
Und als der letzte Hufschlag in der Stille der Nacht verklungen war, lag Belina wieder neben ihm. Ihre Geldtasche, die sie am Rock getragen hatte, war gut gefüllt.
----
17. Kapitel
----
Rosaria hörte das Hufgetrappel schon von weitem. Sie wischte sich den Schlaf aus den Augen, stand auf und streckte und reckte die Glieder. Sie hatte nicht gut geschlafen. Immer wieder war sie aufgewacht oder hatte sich in unruhigem Schlaf hin und her gewälzt. Unheilvolle Träume hatten sie gepeinigt und ihr die Ruhe geraubt. Jetzt, am frühen Morgen, fühlte sie sich beinahe so erschöpft wie am gestrigen Abend.
Sie ging in die Richtung, aus der das Hufgetrappel kam. Vielleicht konnten die Reiter ihr sagen, wie sie am schnellsten nach Florenz kam. Vielleicht hatten sie sogar Erbarmen mit ihr und nahmen sie ein Stück des Weges mit.
Rosaria gelangte an eine ausgefahrene Straße, die von tiefen Wagenspuren gezeichnet war. Staubwolken in der Ferne kündigten die Reiter an.
Sie hob winkend den Arm, um die Reisenden aufzuhalten. Doch diese hatten sie schon erblickt und die Pferde gezügelt. Langsam kamen sie näher, und Rosaria lächelte ihnen zu.
Weitere Kostenlose Bücher