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Medaillon des Schicksals (German Edition)

Medaillon des Schicksals (German Edition)

Titel: Medaillon des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thorne
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Doch ihr Lächeln verschwand jäh, als die Reiter ihre Pferde so dirigierten, dass diese sich um Rosaria drängten und sie in ihre Mitte nahmen.
    Zu viert standen sie nun um Rosaria herum; ein Zaun aus Pferdeleibern überragte sie um mehr als eine Haupteslänge. Rosaria sah in die Gesichter der Männer und begann sich zu fürchten. Da war kein Lächeln, keine Wärme oder Freundlichkeit zu sehen. Stumm, mit ernsten und gleichgültigen Gesichtern sahen die Reiter auf die Frau herab, die so zerbrechlich und verletzlich wirkte.
    »Wohin des Weges, junge Frau?«, fragte einer der Reiter plötzlich mit barscher Stimme, als wäre er ein Herr und sie eine Bedienstete, die Geschirr zerschlagen hatte.
    »Ich, ich ...«, stotterte Rosaria und wusste in diesem Augenblick mit sicherem Instinkt, dass ihr von diesen Männern Unheil drohte.
    »Wohin, habe ich gefragt!«, herrschte der Mann sie an.
    Rosaria sah sich angsterfüllt um, doch die Pferdeleiber standen so dicht beieinander, dass eine Flucht unmöglich war. Selbst wenn sie es geschafft hätte, aus dieser Umzingelung zu entkommen – die Reiter waren schneller und hätten sie sehr bald eingeholt.
    »Ich will zum Markt«, log sie schließlich verzweifelt und stöhnte leise auf, denn sie hatte auf einem der Sättel das grünweiße Wappen der di Algaris entdeckt.
    Ja, Rosaria war ihren Häschern direkt in die Arme gelaufen. Und jetzt schien es ein mögliches Heil nur in der Lüge zu geben.
    »Was willst du dort? Deine Haut zu Markte tragen?«, fragte der Reiter, der in einen schwarzen, von Staub bedeckten Mantel gekleidet war, und kratzte sich mit einer Hand die unrasierte Wange. Die anderen Reiter lachten rau. Auch sie trugen dünne schwarze Mäntel und entblößten beim Lachen schlechte, vom vielen Rotwein dunkel verfärbte Zähne. Als Rosaria sie nacheinander betrachtete, erkannte sie in einem von ihnen einen Mann wieder, mit dem sie auf dem Verlobungsfest auf der Burg di Algari bei der Rotunde getanzt hatte.
    Madonna, bitte, mach, dass er mich nicht erkennt, betete sie in Gedanken. Dann straffte sie die Schultern und erklärte mit einer Stimme, die ein leises Zittern nicht verbergen konnte: »Ich will auf den Markt, weil sich dort die Hausfrauen der Stadt versammeln. Vielleicht nimmt mich eine als Magd in ihre Dienste.«
    Die Reiter lachten.
    »Als Magd? Du? Im zerrissenen Kleid?«
    »Ich bin gestürzt und habe dabei mein Kleid zerrissen«, erwiderte Rosaria und sah in den Gesichtern der Männern, dass sie ihr nicht glaubten.
    Eines der Pferde wendete ihr seinen Kopf zu. Es schnaubte durch die Nüstern, und heißer Atem wehte durch Rosarias Haar. Immer näher kamen nun auch die anderen Pferde und umkreisten sie, sodass es Rosaria schwindelte, Ihr Atem ging schnell, und die Knie wurden ihr weich. Trotzdem gab sie sich alle Mühe, dass man ihr weder Angst noch Anspannung ansah.
    »Lasst mich raus hier«, forderte sie mit bebender Stimme. »Lasst mich raus hier, sonst komme ich viel zu spät in die Stadt und finde keine Anstellung mehr.«
    »Du brauchst keine Anstellung zu suchen, Rosaria«, erwiderte jetzt der, mit dem sie getanzt hatte.
    Oh, Madonna, er hat mich erkannt, dachte Rosaria, aber einmal noch versuchte sie, sich in die Lüge und Verstellung zu flüchten.
    »Wie nennt Ihr mich, guter Mann? Rosaria? Nein, so heiße ich nicht. Der Priester hat mich auf den Namen Lätitia getauft.«
    Sie sah ihm offen ins Gesicht, doch er verzog nur angewidert den Mund und holte mit der Peitsche aus, als wollte er sie schlagen. Doch die Peitsche glitt knapp an ihr vorbei. Rosaria erschrak derart, dass sie einen leisen Ruf des Entsetzens ausstieß und gepeinigt die Augen mit den Händen verschloss.
    Die Reiter schlugen sich auf die Schenkel vor Lachen.
    »Lätitia – die Freude«, schrie einer. »Ein besserer Name ist dir wohl nicht eingefallen. Aber du hast Recht. Wir werden schon noch unsere Freude an dir haben.«
    »Schluss jetzt!«
    Die Stimme des Anführers klang hart und schneidend.
    »Schluss jetzt mit dem Theater. Du bist Rosaria, Olivenhändlerin aus Lucca, gehörig zur Kolonne der Händler und Gaukler aus Lucca.«
    Rosaria wusste, dass sie verloren hatte. Von Anfang an hatten die Reiter des Conte die Algari, ihre Häscher und Verfolger, wohl gewusst, wen sie da vor sich hatten. Sie senkte den Kopf, griff mit einer Hand schützend nach ihrem Medaillon und nickte.
    Einer der Reiter sprang jetzt von seinem Pferd. Angstvoll beobachtete Rosaria, wie er aus seiner Satteltasche

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