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Medicus 01 - Der Medicus

Titel: Medicus 01 - Der Medicus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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dann verfolgte er das flüchtende Tier gefolgt von schreienden und lachenden Kindern, um die Palisade herum. Mirdin schlug die entgegengesetzte Richtung ein und tat, als wolle er dem Esel den Weg abschneiden. Von Elefantenfallen war nichts zu sehen.
    Sie blieben nicht, sondern zogen wieder nach Westen. Sie brauchten nicht lange, bis sie das Lager erreicht hatten. Das Losungswort des Tages war mahdi , was Retter bedeutet. Nachdem sie den drei Linien von Wachtposten die Parole genannt hatten, meldete sie Khuff beim Schah an.
    Alã runzelte die Stirn, als er von neunhundert Soldaten hörte, denn nach der Aussage der Spione hatte er mit weit weniger Verteidigern in Mansura gerechnet. Doch er ließ sich nicht abschrecken. »Wenn wir sie überraschen können, haben wir den Vorteil auf unserer Seite.« Rob und Mirdin zeichneten die Einzelheiten der Befestigungsbauten und die Lage der Elefantengehege mit Stöcken in den Sand, während der Schah aufmerksam zuhörte und seinen Plan vorbereitete. Die Soldaten hatten sich den ganzen Vormittag um ihre Ausrüstung gekümmert, die Geschirre eingeölt und die Klingen geschliffen, bis sie fehlerlos waren. Die Elefanten bekamen Wem in die Eimer. »Nicht viel. Nur so viel, daß sie ungeduldig und kampflustig sind«, erklärte Harsha. »Sie bekommen ihn nur vor einer Schlacht.« Die Tiere schienen dies zu verstehen. Sie bewegten sich ruhelos, und ihre mahouts mußten auf der Hut sein, während die Rüstungen der Elefanten ausgepackt, ausgelegt und angeschnallt wurden. Besondere, lange Schwerter mit Fassungen statt Griffen wurden an den Stoßzähnen befestigt, und zu dem Eindruck der brutalen Kraft dieser Tiere gesellte sich lebensbedrohende Gefährlichkeit.
    Als Alã der gesamten Streitmacht den Marschbefehl erteilte, setzte hektische Betriebsamkeit ein. Der Stoßtrupp marschierte sehr langsam die Gewürzstraße entlang, denn die richtige zeitliche Abstimmung war ausschlaggebend, und Alã wollte, daß sie bei Tagesende in Mansura eintrafen. Keiner sprach. Sie trafen nur ein paar Unglückliche, die sofort ergriffen, gefesselt und von Fußsoldaten bewacht wurden, damit sie niemanden warnen konnten. Als sie die Stelle auf der Straße erreichten, an der Rob die Juden aus Ahwaz zuletzt gesehen hatte, dachte er an die hier in der Nähe versteckten Männer, die dem Hufschlag der Tiere, dem Marschtritt der Soldaten und dem leisen Klirren der Elefantenrüstungen lauschten. ßei Einbruch der Dämmerung verließen sie den Wald, und im Schutz der Dunkelheit verteilte Alã seine Streitkräfte entlang der Hügelkuppe. Hinter jedem Elefanten, auf dem vier Bogenschützen Rücken an Rücken saßen, befanden sich Männer mit Schwertern auf Kamelen und Pferden, und hinter der Kavallerie folgten Fußsoldaten mit Lanzen und Krummsäbeln.
    Auf ein Signal hin setzten sich zwei Elefanten, die keine Rüstung, sondern nur ihre mahouts trugen, in Bewegung. Die Soldaten auf dem Hügel beobachteten, wie sie langsam im friedlichen Dämmerlicht hinabstiegen. Vor ihnen flackerten im Dorf die Kochfeuer, an denen die Frauen das Abendessen zubereiteten.
    Als die beiden Elefanten die Palisade erreichten, drückten sie die Köpfe an die Holzpfosten. Der Schah hob den Arm. Die Elefanten machten einen Schritt. Es krachte und dröhnte, als die Palisade umstürzte. Nun senkte der Schah seinen Arm, und die Perser setzten sich in Bewegung. Die Elefanten liefen angriffslustig den Hügel hinunter. Hinter ihnen begannen die Kamele und Pferde zu traben, dann zu galoppieren. Aus dem Dorf ertönten die ersten gedämpften Schreie.
    Rob hatte sein Schwert gezogen und benutzte es, um Biest auf die Flanken zu schlagen, aber die Stute mußte nicht angetrieben werden. Zuerst hörte man nur das schnelle Dröhnen der Hufe und das Geklirr der Elefantenpanzer, dann drang aus sechshundert Kehlen der Schlachtruf, die Tiere stimmten ein, die Kamele brüllten, und die Elefanten trompeteten wild und schrill. , Robs Nackenhaare sträubten sich, und er heulte wie ein Tier auf, als Alã Shahanshas Angreifer sich auf Mansura stürzten.

Der indische Schmied
    Rob prägten sich nur flüchtige Eindrücke ein, als sähe er eine Reihe von Zeichnungen. Sein Kamel bahnte sich im Galopp seinen Weg durch die zersplitterte Palisade. Als er die Garnison erreichte, war bereits eine erbitterte Schlacht im Gang. Die Inder kämpften zu Fuß aber sie kannten sich mit Elefanten aus und wußten, wie man sie angreift. Fußsoldaten mit langen Spießen versuchten, den

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