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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

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angesichts des Todesfalles ungehörig.«
    »Am ersten August wird aber auch das Fest Sankt Peter ad Vincula gefeiert, des Schutzpatrons der Tower-Garnison. Am Abend dieses Tages wird immer gefeiert. Es wäre also gar nicht ungehörig.«
    »Gut, dann ist der erste August definitiv eine Möglichkeit. Ich werde es mir genau überlegen.« Seine Lippen streiften ihr Ohr. »Apropos genau - nun möchte ich es genau wissen, meine Schöne! Wir wollen keine kostbare Zeit mehr verlieren. Diese Nacht wurde für die Liebe geschaffen.«
     
    Brianna war wach und aufmerksam, als Roger Mortimer die Gemächer der Königin verließ und durch die Große Halle ging. Sie stand auf, um die Tür aufzuschließen, und Roger blieb stehen, um mit ihr zu sprechen.
    »Habt Dank für die Loyalität, die Ihr Isabelle und mir gegenüber erweist. Ich habe eine Bitte, habe aber Verständnis, wenn Ihr mir nicht helfen könnt.«
    »Was braucht Ihr, Lord Mortimer?«
    »Mein Sohn Wolf besitzt eine unheimliche Intuition. Ich möchte wissen, welche Gedanken sich bei ihm bei einem bestimmten Datum einstellen. Der erste August ist für mich ein schicksalhafter Tag, an dem Gutes und Böses passieren kann. Ich muss wissen, ob dieses Datum in diesem Jahr günstig ist.«
    Eure grauen Augen sind wie jene Eures Sohnes. Sie zwingen mich zu tun, was Ihr wollt. »Ich will ihn fragen und Euch seine Antwort überbringen.«
    »Ich habt ein großes Herz, Brianna de Beauchamp.«

20
     
    »Euer Vater braucht Euren Rat.« Brianna platzte mit den Worten sofort heraus, um Wolf Mortimer zu verstehen zu geben, dass es ein Bedürfnis ihres Vaters war, das hinter ihrem Besuch stand, und nicht ihr eigenes. Sie bedauerte, dass sie so rasch wieder zur Stelle war, nachdem sie ihm gesagt hatte, dass sie nicht wiederkommen würde. Auf ihren Wangen lag noch die Röte, die Captain Colbys wissendes Augenzwinkern verursacht hatte. Sie glaubte, noch immer seinen unverschämten Blick im Rücken zu spüren, mit dem er ihr nachgesehen hatte, als sie die Treppe hinaufgegangen war.
    »Wollt Ihr nicht Platz nehmen? Ihr seht aus, als wolltet Ihr sofort wieder die Flucht ergreifen.«
    Sie kam seiner Aufforderung nach. Isabelle hatte ihr von Mortimers tollkühnem Fluchtplan berichtet, sie aber sagte Wolf nichts davon. »Er möchte wissen, ob der erste August ein günstiger Tag ist.«
    »Das ist Vaters Geburtstag ... wahrlich ein schicksalhafter Tag!« Er plant für diesen Tag seine Flucht und will wissen, ob er es schafft. Wolf ging ans Fenster und starrte hinaus in die Nacht. Als die Vision kam, war sie erstaunlich präzise. Er sah seinen Vater und einen anderen Mann auf dem Dach des Tower. Er sah, wie sie die Außenmauer zur Anlegestelle hinunterkletterten, wo jemand in einem Ruderboot wartete. Die Szene verblasste, und er sah Rickard de Beauchamp mit einer kleinen Gruppe von Männern und Pferden auf dem Surrey-Ufer der Themse. Die Segel eines Kauffahrers verrieten ihm, dass sein Vater nach Frankreich fliehen wollte.
    Wolf wandte dem Fenster den Rücken und sah, dass Brianna angstbleich war. Das Schicksal der Mortimers geht ihr wirklich nahe. »Der erste August wird ein sehr günstiger Tag sein.« Er trat nahe an sie heran. »Euer Bruder Rickard sorgt für die draußen benötigte Hilfe. Er wird schnelle Pferde brauchen.«
    »Rickard kann sich Pferde in Flamstead besorgen.«
    »Könnt Ihr ihm eine Nachricht überbringen?«
    »Ich kann sie Simon Deveril mitgeben - Rickard ist mit ihm in Verbindung.«
    »Sie werden ein Schiff brauchen. Die Mortimers stehen schon geraume Zeit in Geschäftsbeziehung mit Ralph de Botton, einem Londoner Kaufmann, der Frachtsegler besitzt. Sagt ihnen, dass der Hafen von Southampton viel sicherer sein wird als London.«
    »Bis August ist es nur noch ein Monat.« Angst raubte ihr den Atem.
    »Im Kerker erscheint einem ein Monat wie ein ganzes Leben.« Er sah, wie ihre schönen dunklen Augen sich vor Mitleid verdunkelten, und wusste, dass ein Teil davon ihm galt. Er wollte nicht, dass sie sich vor Sorgen verzehrte, und beschloss, sie zu necken, weil es der schnellst Weg war, ihre Angst zu zerstreuen.
    »Habt Ihr Eure Verlobung mit de Warenne gelöst?«
    Sie sprang auf, ihre dunklen Augen blitzten vor Zorn. »Warum sollte ich etwas so Schändliches tun?«
    Ohne zu zögern, riss er sie in seine Arme und nahm ihre Lippen in Besitz. Der Kuss war so überwältigend, dass sie sich an ihn klammerte und sich den Forderungen seines Mundes ergab. Als er sie losließ, geriet sie auf

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