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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

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Blick trat in Roberts dunkelbraune keltische Augen. »Sicher ist sie bildschön.«

25
     
    »Ich habe Nachrichten für Euch.« Brianna betrat Isabeiles privates Gemach und traf die Königin am Schreibtisch sitzend und beim Abfassen von Briefen an ihre Kinder an. Brianna war an diesem Oktobermorgen zeitig ausgeritten, und Simon Deveril hatte ihr mündlich Botschaften überbracht, die ihm Rickard de Beauchamp anvertraut hatte.
    »Sind es Nachrichten, die Anlass zu Hoffnung geben?« Isabelle konnte die kummervolle Aura, die sie umgab, nicht mehr abschütteln.
    »Allerdings. Der Papst unterbreitete Edward in einem Brief den Vorschlag, Euch nach Frankreich zu Friedensverhandlungen mit Eurem Bruder zu schicken. Es ist wohl die einzige Lösung, um einen Krieg abzuwenden und den Konflikt um die Gascogne zu beenden.«
    »Ach, Brianna, kann ich wirklich hoffen? Ohne Geld, ohne Rang und ohne meine Kinder ist Windsor für mich zum Kerker geworden. Du ahnst nicht, wie sehr ich mich nach Frankreich sehne. Die Vorstellung, wieder mit Roger zusammenzusein, erschien mir in letzter Zeit immer mehr als unerfüllbarer Traum.«
    »Der König und Despencer werden vermutlich ablehnen, doch werden politische und kirchliche Mächte Edward unter Druck setzen. Er wird dieser Lösung zustimmen müssen.«
    »Je eher, desto besser für mich«, rief die Königin voller Leidenschaft aus.
    »Zeigt Euch nicht zu willig, falls Edward und Despencer in dieser Sache an Euch herantreten. Zu große Bereitwilligkeit könnte Argwohn erregen und Zweifel an Euren Motiven wecken. Zunächst sollt Ihr zögern, dann Gleichgültigkeit heucheln. Tut so, als müsste man Euch überreden. Erst dann gebt Ihr nach und nehmt die Aufgabe als Pflicht auf Euch.«
    »Ein kluger Rat, Brianna.«
    »Das hoffe ich. Despencer wird Edward klug beraten, wir müssen also versuchen, ihn zu übertrumpfen.«
    Zum Glück für Isabelle übersandte auch Papst Johannes seine Vorschläge dem englischen Parlament, das die Angelegenheit sofort behandelte und zu dem Schluss gelangte, dass es eine vernünftige Lösung wäre.
    Despencer wusste, dass er sich die Königin zur erbitterten Gegnerin gemacht hatte, und befürchtete, sie würde, wenn man sie nach Frankreich schickte, eine Verschwörung gegen ihn planen. Erst setzte das Parlament Edward und seinen Günstling unter Druck, dann intervenierten die Bischöfe von Norwich und Winchester.
    Sie sagten, der König von Frankreich hätte versprochen, alle eroberten Gebiete zurückzugeben, wenn Edward seinen Sohn zum Herzog von Aquitanien ernennen und ihn mit der Königin nach Frankreich schicken würde. Hugh Despencers Vater machte seinem Sohn klar, dass dies ein Angebot war, das man nicht zurückweisen konnte.
    Als man an Isabelle herantrat, erwiderte sie, dass sie ihre Kinder nicht in England zurücklassen könne, während sie nach Frankreich ginge. Als man ihr sagte, dass auch Prinz Edward nach Frankreich geschickt werden würde, war sie einverstanden, sich die Sache durch den Kopf gehen zu lassen. Sie versuchte zu feilschen und zeigte sich gewillt zu gehen, falls sie ihre Ländereien und Burgen zurückbekäme. Edward und Despencer kehrten mit einem Gegenangebot wieder: Sie sollte als Abgesandte ihren Rang als Königin von England wiederbekommen und mit vollem königlichen Gepränge nach Frankreich reisen.
    »Brianna, ich kann es nicht fassen! Man lässt nicht nur mich, sondern auch meinen Sohn gehen. Ich verbarg meine Wut und meinen Hass auf Edward so geschickt, dass er wirklich glaubt, ich würde als loyale Ehefrau seine Interessen in Frankreich vertreten. Seine Dummheit grenzt an Schwachsinn!«
    »Dass Edward nun so viel daran liegt, Euch nach Frankreich zu schicken, beweist, dass er und der schreckliche Despencer logen, als sie Euch beschuldigten, eine Staatsfeindin zu sein.«
    »Ich habe so vielen Menschen zu danken, die das ermöglichen.«
    »Mein Bruder, Mortimers Söhne und Adam Orleton waren unermüdlich tätig und brachten eine geheime Oppositionspartei aus Baronen und Bischöfen zusammen, die Euch und Euren Sohn Prinz Edward stützen sollen. Sie werden ihre Arbeit nicht einstellen, wenn Ihr das Land verlasst - sie werden nur umso aktiver werden.«
    »Alle sind Verbündete Mortimers. Ich muss Roger dafür danken. Ich bin so aufgeregt, dass es mir den Atem raubt. Ich wünschte, du würdest mitkommen. Dann wäre alles perfekt.«
    »Nun, zumindest werde ich zur Stelle sein und Euch helfen, eine spektakuläre Garderobe zusammenzustellen

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