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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Titel: Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
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unerbittlich.
    »Nein! Bitte! Ich gebe dir Geld.«
    »Bei mir geht es nicht um Geld, bei mir geht es um Leben und Tod.«
    »Nenne deinen Preis!«
    »Sorge dafür, dass der König die Todesurteile der Mortimers aufhebt. Morgen!« Wolf drehte die Messerspitze. »Du hast die Wahl. Entweder die Mortimers leben, oder du stirbst. Morgen komme ich wieder und hole dich, Hugh Despencer.« Er ließ eine Weile Stille herrschen. »Ich kann deine Gedanken lesen. Ich werde allen Wachen entkommen, die du aufstellst - so wie heute. Ich bin unsichtbar. Nur wer dem Tod nahe ist, kann mich sehen. Bon nuit!«
     
    Am nächsten Tag wandelte König Edward die Todesurteile der Mortimers in lebenslängliche Haftstrafen im Tower um. Alle wunderten sich sehr, und jeder führte andere Gründe für diesen Sinneswandel an. Viele behaupteten, es wäre Pembrokes Verdienst, während andere, die zugegen gewesen waren, als die Mortimers sich ergaben, meinten, König Edward fürchte den Fluch, den Roger Mortimer an jenem Tag gegen ihn ausgestoßen hatte.
    Die Nachricht verbreitete sich von Westminster nach Windsor und weiter wie ein Lauffeuer und war in aller Munde.
    Die Königin war guter Dinge und zugleich verzweifelt. »Brianna, ich bin ja so erleichtert, dass die grässlichen Todesurteile aufgehoben wurden, und doch ist mein Herz voller Schmerz, wenn ich daran denke, dass er im Tower wie in einer Falle sitzt.«
    »Mir geht es wie Euch, Isabelle. Wir müssen uns an unsere Hoffnung klammern und dürfen sie nie aufgeben.« »Ich muss Roger die Nachricht überbringen.«
    »Nein, Isabelle. Alspaye wird die Neuigkeit gehört haben und sie an ihn weitergeben. Im ganzen Tower wird es die Runde machen. Es wird am besten sein, sich fernzuhalten, bis sich alles beruhigt hat.«
    Brianna wollte die gute Nachricht sobald als möglich an Wolf und Edmund weiterleiten. Es wäre grausam gewesen, sie auch nur einen Tag in Unwissenheit zu lassen. Doch als die Schatten des Nachmittags länger wurden und die Dämmerung kam, wusste sie, dass sie es nicht ertragen konnte, den dunklen, dumpfen unterirdischen Gang hinter dem Altar der Kapelle zu betreten. Ihre Feigheit verwünschend, betete sie darum, dass Mortimers Söhne von ihren Bewachern hören würden, dass ihr Vater begnadigt worden war.
     
    In der Woche darauf erhielt Marie die Nachricht, dass Pembroke erkrankt sei. Sie verließ sofort den Hof und kehrte auf das prächtige Gut ihres Gemahls in Surrey zurück. Wenige Tage später erschienen Brianna und Isabelle zu einem Besuch im Tower.
    Brianna ging schnurstracks in das königliche Magazin und ließ sich selbst mit ihrem Schlüssel ein. Sie wusste, dass Gerard Alspaye sich hier mit ihr treffen würde. Es war ein sicherer Ort für offene Gespräche.
    »Mortimer of Chirk liegt im Sterben. Roger erbat von Constable Segrave die Erlaubnis, dass der Bischof von Hereford ihm die Sterbesakramente spenden darf. Er wird stündlich erwartet.«
    Brianna ballte in einem Gefühl der Ohnmacht die Fäuste. Mortimer of Chirk, der sich bei ihrer Begegnung auf Warwick so galant ihr gegenüber benommen hatte ... »Der Prozess war zu viel für ihn. Welch grausame Ironie des Schicksals - zu sterben, nachdem das Todesurteil aufgehoben wurde.« Sie bekreuzigte sich. »Ließe es sich einrichten, dass Ihr den Bischof zur Königin führt?«
    »Ich will sehen, was ich tun kann, Lady Brianna.«
    Als sie Isabelle berichtete, dass Rogers betagter Onkel dem Tod nahe war, geriet die Königin in Erregung. »In einer engen Zelle eingesperrt, ohne ausreichende Nahrung ... dies alles beschleunigte seinen Tod. Ach Gott, ich will nicht, dass Roger an diesem verfluchten Ort stirbt!«
    »Roger Mortimer wird es überleben. Er ist ein Mann auf dem Gipfel seiner Kraft. Wir müssen ihm die Flucht ermöglichen.«
    »Ich liebe ihn so sehr. Ich würde alles tun, um ihn zu retten.«
     
    Als Adam Orleton, Bischof von Hereford, eintraf, wurde er von zwei Priestern begleitet. Constable Segrave empfing die geistlichen Herren und brachte sie in den Lanthorn Tower. Er schloss die Zellentür der Mortimers auf und ließ sie eintreten.
    Roger schüttelte Segraves Hand. »Sir Stephen, ich danke Euch für Eure Güte in dieser Sache. Ich werde immer in Eurer Schuld stehen.«
    Chirk war noch am Leben, und der Constable trat zurück und sah zu, wie Bischof und Priester dem alten Mann die Letzte Ölung spendeten.
    Adam Orleton näherte sich Segrave und senkte die Stimme. »Wir halten Totenwache. Es wird nicht mehr lange

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