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Meditation für Skeptiker: Ein Neurowissenschaftler erklärt den Weg zum Selbst (German Edition)

Meditation für Skeptiker: Ein Neurowissenschaftler erklärt den Weg zum Selbst (German Edition)

Titel: Meditation für Skeptiker: Ein Neurowissenschaftler erklärt den Weg zum Selbst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Ott
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Kursangeboten, Übungen für den Alltag und technischen Hilfsmitteln.

Weiterführende Hinweise
    Üben in der Gruppe
    Bei der Selbsterforschung mittels der Meditationsanleitungen in diesem Buch sind Sie auf sich allein gestellt. Sollten Sie nach einiger Zeit feststellen, dass Sie mit der autodidaktischen Methode alleine nicht erfolgreich sind, dann empfehle ich Ihnen, zum Einstieg einen Kurs zu besuchen. Ein Buch ist naturgemäß kein vollwertiger Ersatz für die persönliche Anleitung durch einen erfahrenen Meditationslehrer. Wenn Sie gemeinsam mit anderen in einer Gruppe meditieren, kann dies außerdem die Motivation steigern und Möglichkeiten für den Erfahrungsaustausch eröffnen.
    Für den Einstieg empfehlenswert ist beispielsweise das Training »Stressbewältigung durch Achtsamkeit« von Jon Kabat-Zinn (2006), das Yoga mit verschiedenen buddhistischen Meditationstechniken (Atemachtsamkeit, Body-Scan) und Achtsamkeitsübungen im Alltag kombiniert. Dieses standardisierte verhaltensmedizinische Programm geht über einen Zeitraum von acht Wochen, und seine positiven Wirkungen auf die Gesundheit sind in zahlreichen wissenschaftlichen Studien bestätigt worden (Koch, 2007; Müller & Ziehen, 2009). Entsprechende Meditationskurse in Ihrer Region finden Sie über eine Recherche im Internet mit dem Suchbegriff MBSR , der Abkürzung für die englische Bezeichnung mindfulness-based stress reduction . Links zu Adressen qualifizierter Lehrerinnen und Lehrer im deutschsprachigen Raum finden Sie auch auf der Website zum Buch.
    Im Laufe der Übungspraxis kann es vorkommen, dass die Motivation zum Meditieren phasenweise nachlässt, weil Sie mit unangenehmen Empfindungen konfrontiert werden, die Sie lieber vermeiden möchten. Eine Ausrede, warum Sie heute lieber nicht meditieren möchten, ist dann schnell zur Hand, und der bekannte »innere Schweinehund« setzt sich durch. Wenn es Ihnen nicht gelingen sollte, genügend Selbstdisziplin aufzubringen, um sich regelmäßig hinzusetzen, dann versuchen Sie in Ihrer Umgebung Gleichgesinnte zu finden und vereinbaren Sie einen Termin in der Woche, an dem sie gemeinsam meditieren. Bei der regelmäßigen Meditation in der Gruppe werden Sie feststellen, dass eine besondere Atmosphäre der Wachheit, Achtsamkeit und Präsenz entsteht, die Sie dabei unterstützt, tiefere Erfahrungen zu machen. In einer eigenen Interview-Studie gaben Meditierende an, dass das Meditieren in der Gruppe tatsächlich einer der Faktoren ist, die die Meditationstiefe am stärksten fördern (Müller, 1997).
    Besuchen und testen Sie Yoga-Zentren, Zen-Kreise und andere Meditationsangebote vor Ort. In der Regel gibt es die Möglichkeit, kostenlose Termine zum Kennenlernen wahrzunehmen. Prüfen Sie, welche Methoden Ihnen zusagen und ob eine Atmosphäre der Offenheit und Wertschätzung herrscht. Sie werden sehr schnell feststellen, ob Ihnen die Gruppe und die Ausstrahlung der Lehrer bzw. länger Praktizierenden zusagt. Hüten Sie sich vor Angeboten, bei denen kommerzielle Interessen im Vordergrund stehen oder die Praxis in Ideologien eingebunden ist. Wenn Sie einen religiösen Hintergrund haben, können Sie auch in Ihrer Kirche nachfragen, ob Meditationsangebote bestehen.
    Kurze Übungszeiträume im Alltag reichen selten dazu aus, in tiefere Erfahrungsbereiche vorzudringen. Wenn Sie den Eindruck haben, dass Sie nicht weiterkommen, und in Ihnen der Wunsch nach einer intensiveren Praxis entsteht, dann suchen Sie nach mehrtägigen Meditationskursen in einem eigens dafür eingerichteten Zentrum. Es gibt viele Angebote von Klöstern, Exerzitienhäusern, buddhistischen Zentren usw., die es Ihnen gestatten, für eine Weile aus dem Alltagstrott auszusteigen und intensiver zu meditieren. Auf der Website zum Buch finden Sie Hinweise, wie Sie ein geeignetes Zentrum für sich finden können.
    Informelle Achtsamkeitsübungen
    Als Ergänzung zur formellen Sitzmeditation sind sogenannte informelle Übungen sinnvoll, um die Achtsamkeit und Bewusstheit im Alltag zu steigern. Wählen Sie dazu wiederkehrende Alltagshandlungen, die Sie normalerweise sehr stark automatisiert und unbewusst ausführen. Dazu gehören einfache Dinge wie das Gehen, Treppensteigen oder Stehen an einer Haltestelle oder Kasse beim Einkaufen. Die Zeiten, die Sie bisher darauf verwendet haben, sich Gedanken über alles Mögliche zu machen oder darüber zu ärgern, dass Sie nicht schnell genug zum Ziel kommen, können Sie dazu nutzen, alle Aufmerksamkeit auf die Handlung

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