Medstar 01 - Unter Feuer
so was.«
Jos hörte ihm bloß halb zu. Seine Gedanken waren mit der Erinnerung an Barriss Offee beschäftigt, die gegen den Droiden kämpfte. Wie sie mit diesem Lichtschwert umgegangen war, war spektakulär gewesen. Bislang waren die meisten der Ekster-Frauen, die er kannte, um einiges aufregender als die Enster-Frauen, an die er sich von zuhause erinnerte ...
34. Kapitel
Jos ging so viel durch den Kopf, dass er den Chipkarten nicht allzu viel Aufmerksamkeit schenkte. Die Münzen, Kolben, Schwerter und Stäbe darauf bargen für ihn keine wirkliche Bedeutung. Die Spieler, die um den Tisch herumsaßen, betrachteten ihr Blatt, brüteten vor sich hin oder gaben klassische Kommentare von sich:
»Sohn eines Bantha, wer hat diesen Schlamassel ausgeteilt?« Das kam von Zan.
»Das war ich«, entgegnete Den. Er warf Jos einen Blick zu. »Ich habe versucht, zu Ihren Gunsten zu schummeln, Doc - haben Sie denn keinen Trumpf gekriegt?«
»Sehr witzig«, meinte Jos. »Wäre dieser Kracher noch gewaltiger, würde man das hier das Drongar-Asteroidenfeld nennen.«
»Gesprochen wie jemand, der versucht, den Einsatz hochzutreiben«, sagte I-Fünf.
»Willst du erhöhen, aussteigen oder einfach bloß jammern?«, fragte Tolk Jos.
Der Tonfall ihrer Stimme war wie ein Schalldisruptor, der geradewegs in seine Brust feuerte. Zu seiner Überraschung hatte er festgestellt, dass es ihm nicht annähernd so viel ausgemacht hatte, gestern fast bei dem Versuch getötet zu werden, seinen Kopf frei zu bekommen, wie Tolks neue Kälte ihm gegenüber.
Aber das ist es doch, was du von ihr wolltest, nicht wahr? Das hast du ihr jedenfalls so gesagt.
Er betrachtete sein Blatt. Er hatte die Königin der Luft und Dunkelheit auf der Hand, den Bösen und den Tod, was bedeutete, dass er so weit unter minus dreiundzwanzig war, dass er angesichts der mathematischen Gesetze dieser speziellen Galaxis unmöglich gewinnen konnte. Als er am Zug war, stieg er aus.
Die Einsätze wanderten in den Pott. Nach der nächsten Karte stieg Zan ebenfalls aus.
Den teilte den verbliebenen Spielern - Tolk, I-Fünf, Barriss und sich selbst - eine weitere Karte aus. Die Jedi gab auf.
Zan lehnte sich zurück und sagte: »Also, Den, wollten Sie nicht eigentlich eine Story über Phow Ji schreiben?«
Der Reporter hielt einen Moment beim Geben inne und machte dann weiter. »Ja.«
»Und wann werden wir die zu sehen bekommen?«
»Mit etwas Glück niemals.«
Jos fand das seltsam, da Den von seinen Fähigkeiten als Autor eine ziemlich hohe Meinung zu haben schien. Einige Tage zuvor hatte er seinen Sabacc-Kumpels erzählt, dass er vorhatte, den Bunduki in Pixel zu zerlegen. Natürlich hatte Den sie gewarnt, dass die Geschichte noch nicht in trockenen Tüchern war, da der Sullustaner kein großes Verlangen verspürte, von Ji zu Shaak-Futter verarbeitet zu werden. »Was ist passiert?«, fragte Jos.
Den antwortete nicht. Tolk wollte sehen, die Karten wurden umgedreht, und sie gewann mit glatten dreiundzwanzig. Natürlich.
»Glück im Spiel, Pech in der Liebe«, meinte Den.
Tolk warf Jos einen flüchtigen Blick zu, ehe sie Den anlächelte. »Also, warum werden wir die Story nicht zu sehen bekommen, Den?«
»Oh, ihr werdet sie sehen, wenn ihr euch die Mühe macht, die Augen danach offen zu halten. Aber sie ... haben sie verstümmelt. Ich habe deutlich gemacht, dass unser Freund Ji der Abschaum der Galaxis ist und es noch zu gut für ihn wäre, ihn mit den Füßen voran an einen hungrigen Rancor zu verfüttern.«
»Und...?«, fragte Barriss.
»Und sie... haben alles verdreht, sodass er jetzt nicht mehr so ... böse rüberkommt.« Den mischte die Karten. »Überhaupt nicht böse, fürchte ich. Scheint so, als wäre das Publikum negativer Nachrichten im Moment überdrüssig. Meinem Redakteur zufolge hatten sie davon in letzter Zeit jede Menge - hier verlorene Schlachten, dort von der Versorgung abgeschnittene Systeme und so weiter. Auf lange Sicht kriegen Dookus Streitkräfte vielleicht einen Tritt in ihren Metallhintern - jedenfalls, wenn man den Pressesprechern der Republik Glauben schenkt -, aber für die Zuschauer hört sich das momentan nicht sonderlich danach an. Die wollen Helden.«
»Phow Ji ist auf keine Weise, Art oder Form ein Held«, wandte Zan ein. »Er ist ein mordlüsterner Schläger, der Leute zum Vergnügen umbringt.«
»Eine Tatsache, die deutlich zu machen ich mir große Mühe gegeben habe, glaubt mir! Aber das spielt keine Rolle. Man kann Ji genug
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