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Medstar 01 - Unter Feuer

Medstar 01 - Unter Feuer

Titel: Medstar 01 - Unter Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve & Reaves Perry
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Augenblick konnte er nicht in den OP, besonders nicht, wenn Tolk da war. Lieber hätte er nur mit einem Trochar bewaffnet einem ganzen Zug Droidekas die Stirn geboten, als noch einmal diesen Ausdruck in ihren Augen sehen zu müssen, zumindest heute. Es würde ihm nicht gelingen, sich zu konzentrieren. Am Ende würde er vermutlich eine Niere durch eine Gallenblase ersetzen oder irgendetwas ähnlich Dämliches verzapfen.
    Er rief Zan an.
     
    »Du bist mir was schuldig«, meinte der Zabrak düster, während Jos zusah, wie er sich die Hände wusch. »Ich habe meine eigene Schicht erst vor zwei Stunden beendet.«
    »Schlaf wird überbewertet.«
    »Als ob ich das nicht wüsste.«
    »Gib mir bloß eine Stunde oder so!«, bat Jos. »Ich muss den Kopf klar kriegen.«
    »Du willst einen Spaziergang machen? Warst du in letzter Zeit mal draußen? Die Luft ist so dick, dass du zur Cantina schwimmen könntest.«

    »Eine Stunde«, versprach Jos, »dann bin ich wieder da.«
    Er verließ das Gebäude und ging mit großen Schritten über die Anlage, weg von den Sümpfen und in Richtung der etwas trockeneren Bota-Felder. Zan hatte nicht übertrieben - zehn Minuten Fußmarsch, und schon waren seine Kleider schweißdurchtränkt. Er würde sich noch einmal komplett von vorne dekontaminieren müssen.
    Doch das kümmerte ihn nicht.
    Er ging durch eine kleine Gruppe breitblättriger Bäume, scheuchte die Flatterstecher und Feuerschnaken fort, die ihn umschwirrten, und sah die Bota-Felder. Ungefähr zwanzig parallele Pflanzenreihen erstreckten sich bis in die dunstige Ferne. Bota wuchs dicht über dem Boden. Tatsächlich befand sich der Großteil der Pflanze unter der Erde, bloß die Fruchtkörper lagen frei. Die Reihen wurden von der üblichen Mischung von Droiden gehegt und gepflegt. Im Augenblick sah er keinerlei organische Ernter.
    Er unternahm keinen Versuch, etwas von einer Pflanze abzubrechen, da die Reihen mit einem Niedrigenergieschutzfeld gesichert waren, das wusste er. Dieses harmlose Gewächs war eine kostbare Ware - verständlich, da seine adaptogenen Zellen einer Vielzahl von Verwendungszwecken dienen konnten, praktisch für alles, von wirksamen, auf breiter Basis einsetzbaren Antibiotika über Halluzinogene bis hin zu Nährstoffen, je nachdem, welcher Spezies man angehörte. Wenn es gelang, die Pflanzen auch auf anderen Planeten anzubauen, würde das den Spicehändlern beträchtlichen Grund zur Sorge geben, da Bota für alle Leute nahezu alles sein konnte.
    Alles für alle Leute. Mit einem Mal hatte Jos das Gefühl, dass er einen beträchtlichen Teil seines Lebens - vielleicht insgesamt einen zu großen - mit dem Versuch verbracht hatte, dasselbe zu tun. Solange er sich zurückerinnern konnte, war vorausgesetzt worden, dass er Arzt werden würde. Das war keine Entscheidung, die er bedauerte - er war stolz auf seinen Beruf-, aber das war bloß einer von vielen Wegen, die er eingeschlagen hatte, um der gute Sohn zu sein. Er hatte fleißig studiert, hatte sich stets am Riemen gerissen, war ein Kind gewesen, auf das jedermann stolz sein konnte - und seine Familie war stolz auf ihn gewesen, daran bestand kein Zweifel. Sie hatten nie mit Lob gegeizt. Er hatte kein Verlangen, ihnen wehzutun oder zu sehen, wie ihnen wehgetan wurde, und er wusste, dass es sie vermutlich lange vor ihrer Zeit ins Grab bringen würde, wenn er sich mit einer Ekster vermählte.
    Aber ... Er schien die Stimme von Klo Merit in seinem Ohr zu hören. Das sind die Überzeugungen Ihrer Familie. Aber sind das auch Ihre Überzeugungen?
    Sind sie das?
    Man brauchte kein Jedi sein, um zu erkennen, dass Tolk selbst auf einem ganzen Planeten voller Frauen hervorstechen würde, und er konnte nicht leugnen, dass ihr Angebot von Kriegszeitenfreuden verlockend war, sehr verlockend.
    Aber er konnte es nicht tun.
    Wovor hast du Angst?
    »Ich habe Angst, dass ich mich in sie verliebe«, sagte er laut.
    »Ich denke, um davor Angst zu haben, ist es bereits zu spät«, sagte eine sanfte Stimme hinter ihm.
    Erschrocken drehte Jos sich um, einen Augenblick lang in der Erwartung, Tolk vor sich zu sehen, und fragte sich, ob er erfreut, wütend oder verängstigt sein sollte - oder doch irgendetwas, für das er wahrscheinlich gar keinen Namen hatte...
    Doch es war nicht Tolk. Es war die Padawanschülerin, Barriss Offee.

     
    33. Kapitel
    Zuerst war Barriss überrascht gewesen, so weit von der Basis entfernt auf Jos zu treffen. Nach einem Moment jedoch wurde ihr klar, dass das

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