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Medstar 01 - Unter Feuer

Medstar 01 - Unter Feuer

Titel: Medstar 01 - Unter Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve & Reaves Perry
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nichts war, weswegen man überrascht sein musste. Sie hatte mit ihm reden wollen, um ihm ein wenig Zuspruch bei dem mentalen und emotionalen Aufruhr anzubieten, von dem sie wusste, dass er ihn plagte. Das war nicht bloß ihr Wunsch als Freundin, es war ihre Pflicht als eine Jedi.
    Und jetzt war er hier.
    Die Wege der Macht sind unergründlich, dachte sie.
    Er schien nicht übermäßig erfreut zu sein, sie zu sehen, doch sie konnte erkennen, dass er in diesem Augenblick keinen großen Wert auf die Gesellschaft von irgendwem legte. Sie streckte ihre Machtsinne aus und fand den verknoteten Strang seiner Qual, der straff unter der obersten Schicht seines Verstandes gespannt war. Er rang mit einem vollkommen anderen Problem als seinen Gefühlen gegenüber Klonen, doch das spielte keine Rolle - er brauchte Ruhe, und sie würde sie ihm verschaffen.
    Sie gab sich dem Fluss der Macht hin und berührte ganz leicht die fest verknoteten Stränge seines Dilemmas, um das Pochen der Zwickmühle, in der er steckte, genauso zum Schweigen zu bringen wie ein Finger, der über die Saiten einer Quetarra fuhr, einen Akkord verstummen lassen konnte.
    Er wirkte überrascht. Er schaute auf, und sein unsicherer Blick begegnete dem ihren.
    Barriss lächelte. »Sie sind aufgewühlt, Jos«, murmelte sie. »Sie kämpfen Ihren eigenen inneren Krieg, an ebenso vielen verschiedenen Fronten, wie die Republik es auf Drongar tut. Ich kann Ihre Probleme nicht lösen, aber ich kann Sie an einen sichereren Ort geleiten, wo Sie sich in Ruhe um alles kümmern können.«
    »Warum?«, fragte er. »Ich meine, was ist an mir so besonders?«
    Barriss lächelte. »Ich könnte jetzt sagen, dass ich sicherstellen will, dass Sie im OP auch weiterhin gute Arbeit leisten und dass das ganz in meinem Sinne ist. Doch vor allem anderen tue ich es, weil ich eine Jedi bin und eine Heilerin noch dazu. Meine Aufgabe ist es, Unterstützung und Trotz zu gewähren.«
    Jos schwieg einen Moment lang. Dann sagte er: »Was habt Ihr damit gemeint, als Ihr sagtet, es sei zu spät, Angst davor zu haben, dass ich mich in Tolk verliebe?«
    »Ganz genau das, was ich gesagt habe. Es ist offensichtlich, dass Sie sie lieben und dass sie diese Gefühle erwidert. Das würde ich sogar ohne die Hilfe der Macht erkennen. Wenn Sie mir nicht glauben, fragen Sie einfach einen Ihrer Freunde.«
    Jos hob verzweifelt die Arme. »Dann ist es also jedem klar außer mir?«
    »Wenn man sich im Auge des Sturms befindet, ist man meistens blind.«
    »Aber sie ist eine Ekster«, flüsterte er. »Meine Familie wäre am Boden zerstört.«
    »Das stimmt wahrscheinlich.«
    »Ich würde alles aufgeben - meine Familie, meine Freunde, meine Praxis ... Und wofür?«
    Barriss sah ihn an. »Für die Liebe«, erwiderte sie.
    Jos schwieg mehrere lange Minuten, die Augen niedergeschlagen. Dann stieß er ein schweres Seufzen aus und schaute Barriss an.
    »Ich kann es nicht«, sagte er.
    Sie nickte. Sie konnte seine Qual spüren und dass er die Wahrheit sagte. Vielleicht war es die richtige Entscheidung. Es stand ihr nicht zu, über ihn zu urteilen, bloß, ihm zu helfen.
    »In Herzensangelegenheiten eine Wahl zu treffen ist niemals einfach«, meinte sie. Sie schaute zum Himmel empor, sah, dass die Sonne mit einem Lodern von Rot- und Orangetönen unterging, dessen Licht von den Sporen in der oberen Atmosphäre reflektiert wurde. »Es wird bald dunkel«, fügte sie hinzu. »Besser, wir kehren in die Basis zurück.«
    Jos warf einen Blick auf das Chrono an seinem Handgelenk und nickte. »Ja, ich habe Zan versprochen, dass ich in zehn Minuten wieder da ...«
    Ein Licht, das heller war als ein Dutzend Sonnen, brannte in Barriss' Augen. Einen Moment später hob eine riesige Hand sie in die Höhe, um sie dann der Länge nach in den Matsch zu donnern.
     
    Der Angriff überraschte Jos genauso sehr wie die Jedi. Im ersten Moment war er sich nicht sicher, was passiert war, bloß, dass es einen blendenden Lichtblitz gegeben hatte, eine ohrenbetäubende Explosion, und als er wieder zu Sinnen kam, stellte er fest, dass er quer über Barriss' noch immer bewusstloser Gestalt lag, beide halb unter warmem Schlamm begraben. Nicht weit entfernt, in dem Hain mit den breitblättrigen Bäumen, war von einem dieser Bäume jetzt bloß noch ein geborstener, rauchender Stumpf übrig, dessen Saft von der Energie einer leistungsstarken Blastersalve schlagartig überhitzt worden war, was den Baum in eine organische Bombe verwandelt hatte. Jos' Gesicht

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