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Medstar 01 - Unter Feuer

Medstar 01 - Unter Feuer

Titel: Medstar 01 - Unter Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve & Reaves Perry
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leicht violetter Farbe wie bei einem gigantischen Bluterguss.
    »Er wurde von einem Disruptorfeld getroffen«, sagte Zan. »Der Bioscan zeigt, dass sein zentrales Nervensystem geröstet wurde. Ich dachte, wir könnten noch etwas für ihn tun, aber ich habe mich geirrt. Die autonomen Körperfunktionen sind momentan stabil genug, um ihn am Leben zu halten, doch das wird nicht so bleiben. Selbst wenn wir ihn wieder zu Bewusstsein bringen könnten, wäre er nichts weiter als ein Haufen Fleisch.«
    »Was können wir machen?«
    Er schüttelte den Kopf »Nichts. Wir können seine Organe rausholen, um sie dazu zu benutzen, den Nächsten zusammenzuflicken, der eine Niere oder ein Herz braucht.« Er  schickte sich an, dem Droiden zu winken, doch Barriss hielt ihn auf.
    »Lassen Sie mich zuerst etwas versuchen!«, sagte sie. Zan blinzelte überrascht, trat jedoch zurück und bedeutete ihr mit einer Geste, dass der Patient ihr gehörte.
    Sie trat näher heran, in der Hoffnung, dass man ihr die Nervosität nicht anmerkte. Sie streckte die Hände durch das Feld und legte beide Handflächen auf die Brust des Klonsoldaten.
    Dann schloss sie die Augen und öffnete sich der Macht.
    Ihr kam es vor, als wäre die Macht stets bei ihr gewesen, immer, von den frühesten Kindheitstagen an. Eine Erinnerung aus dieser Zeit war besonders lebendig, und aus irgendeinem Grund kam sie ihr häufig in den Sinn, wenn sie dabei war, ihre Kräfte einzusetzen. Sie konnte damals nicht älter als drei oder vier gewesen sein und hatte mit einem Ball in einer der Vorkammern des Tempels gespielt. Der Ball war aus ihrer Reichweite gerollt, durch einen offenen Gewölbegang, den sie bislang nicht erkundet hatte. Barriss war dem Ball gefolgt und fand sich unversehens in einem der gigantischen Hauptsäle wieder. Hoch über ihrem Kopf dräute die gewölbte Decke, und riesige Säulen ragten majestätisch vom schachbrettartigen Fußboden auf. Ihr Ball rollte immer noch über diesen Boden, doch Barriss, voller Ehrfurcht angesichts der schieren Größe und Pracht all dessen, eilte ihm nicht weiter nach.
    Stattdessen sorgte sie dafür, dass der Ball zu ihr zurückkam.
    Sie hatte nicht gewusst, dass sie dazu imstande war. Sie griff einfach danach, und der Ball verharrte, zögerte und rollte dann gehorsam zu ihr zurück.
    Als sie sich runterbeugte, um ihn aufzuheben, spürte sie jemanden hinter sich. Sie drehte sich um und erblickte Meister Yoda, der im anderen Eingang zur Vorkammer stand. Er lächelte und nickte, offensichtlich ziemlich beeindruckt von dem, was er gerade gesehen hatte.
    Das war alles. Sie erinnerte sich an nichts von dem, was danach passiert war, weder daran, ob Meister Yoda einfach weiter seines Weges gegangen war und sie weitergespielt hatte, noch ob er mit ihr gesprochen hatte oder ob irgendetwas vollkommen anderes geschehen war. Eigentlich würde man doch annehmen, dass sich eine solche Begegnung mit einem der legendärsten Jedi überhaupt wesentlich stärker in jemandes Gehirn einprägen würde als der Teil daran, mit einem Ball zu spielen. Aber so war es nun einmal. Dafür erinnerte sie sich sogar noch an die Farbe des Balls: Er war blau.
    Diese Erinnerung kam ihr jetzt in den Sinn, so wie nahezu jedes Mal, wenn sie sich darauf vorbereitete, die Macht zu beschwören, manchmal flüchtig, manchmal mit großer Detailfülle.
    Barriss spürte, wie ihre Handflächen, die auf dem Bauch des Soldaten lagen, warm wurden. Sie brauchte sich den Vorgang nicht vorzustellen - sie wusste, dass Heilenergie von ihr in ihn strömte. Nein, nicht von ihr - durch sie. Sie war bloß ein Gefäß, die Leitung, durch die die Macht ihr Werk tat.
    Irgendwann später - was sie betraf, konnte eine Minute oder eine Stunde verstrichen sein - öffnete sie ihre Augen und hob die Hände.
    »Wow«, murmelte Zan hinter ihr. Er betrachtete die Anzeigetafel. Sie sah, dass sich der Klontruppler stabilisierte. Auch die Verfärbung war verschwunden. Seine Haut besaß eine gesunde Farbe.
    »Ihr müsst die Musterschülerin in Eurer Klasse gewesen sein. Wie habt Ihr das gemacht?«, fragte Zan, ohne seinen Blick von der Anzeige abzuwenden.
    »Ich habe nichts getan«, entgegnete Barriss. »Die Macht kann Wunden bei vielen Gelegenheiten heilen.«
    »Nun, bei ihm hat es jedenfalls funktioniert.« Zan wies auf die Anzeige. »Seine Hirnwellenmuster bewegen sich innerhalb der normalen Grenzen, und der Großteil des Sekundärtraumas scheint fort zu sein. Ziemlich beeindruckend, Padawan!«
    Der FX-7

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