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Medstar 01 - Unter Feuer

Medstar 01 - Unter Feuer

Titel: Medstar 01 - Unter Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve & Reaves Perry
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seines Berufsstandes war Chefchirurg Jos Vondar ein Pragmatiker - er glaubte an das, was real war, an das, was bestimmbar und messbar war. Was er da gerade gesehen hatte, war unheimlich gewesen - es gab kein anderes Wort dafür.
    Ein plötzliches Knistern dichtbei ließ ihn erschrocken zusammenzucken und herumwirbeln. Das Grenzkraftfeld war nicht weit entfernt, und irgendetwas war dagegengestoßen und hatte dafür einen Stromschlag geerntet. Die elektrische Ladung war nicht stark genug, um einen umzubringen, doch der Schlag war definitiv unangenehm für alles, was kleiner war als ein Tatooine-Ronto.
    Jos ging in Richtung der Ansammlung von Hütten zurück. Nicht, dass es in der Nähe irgendwo im Dschungel irgendetwas gab, das groß genug war, dass sie sich deswegen Sorgen machen mussten. Vermutlich war es bloß ein Ringelwurm gewesen. Das war die größte landbasierte Lebensform, die ihnen bislang untergekommen war: ein schneckenartiges Geschöpf von etwa fünf Metern Länge und einem halbem Meter Dicke, das sich in einem Zickzack-Muster über den Boden wand. Die Flimmerhaare des Viehs konnten einem einen kräftigen elektrischen Schlag versetzen, stark genug, um einen erwachsenen Mann von den Füßen zu reißen, jedoch für gewöhnlich nicht tödlich. Die gesamte terrestrische Fauna, die sie bislang zu Gesicht bekommen hatten, selbst große Kreaturen wie der Ringelwurm, waren wirbellos. Vermutlich tummelten sich in den Ozeanen von Drongar zahlreiche Wassergeschöpfe, die noch wesentlich gewaltiger waren, doch er hatte noch keines gesehen und hatte absolut nichts dagegen einzuwenden, wenn das auch so blieb.
    Seine Gedanken wandten sich wieder Barriss zu, und er seufzte. Es hatte keinen Sinn, sich zu fragen, ob er sich zu ihr hingezogen fühlte oder nicht. Selbst wenn dem so war, und selbst wenn ihr Orden Beziehungen außerhalb seiner eigenen Reihen billigte - etwas, worüber er keine Informationen besaß, ganz gleich, in welcher Hinsicht hatte die Sache dennoch keine Perspektive. Die Jedi waren nicht die Einzigen mit Traditionen.
    Jedes weitere Nachgrübeln über dieses Thema wurde vom unverkennbaren Heulen näher kommender Medibergetransporter unterbunden. Beinahe froh über die Ablenkung eilte Jos im Laufschritt zur Basis zurück.

    6. Kapitel
    Heute war kein guter Tag. Sie hatten vier voll belegte Mediberger, was sechzehn verwundete Soldaten bedeutete. Drei waren auf dem Weg hierher gestorben, und der Zustand von einem anderen war viel zu schlecht, um auch nur an Reanimation zu denken - eine der Schwestern leistete Sterbehilfe, während sich Jos, Zan, Barriss und drei andere Chirurgen die Hände wuschen.
    Einer der Klone war mit Verbrennungen dritten Grades bedeckt. Sie mussten ihn aus seiner Rüstung schneiden. Er war von einem Flammenwerfer im wahrsten Sinne des Wortes gegrillt worden. Glücklicherweise war einer der drei funktionstüchtigen Bacta-Tanks, über die sie verfügten, leer, und der Soldat wurde rasch in ein Nährstoffbad getaucht.
    Der Zustand der übrigen elf Patienten reichte von »kritisch« bis »außer Lebensgefahr«, und entsprechend der Dringlichkeit der nötigen Behandlung wurden sie eingeteilt. Jos streifte seine Hautschutzhandschuhe über, während Tolk ihn über seinen ersten Fall informierte.
    »Hämorrhagischer Schock, multiple Flechet-Verletzungen, Schädeltrauma...«
    Jos warf einen raschen Blick auf sein Chrono. Die ersten zehn Minuten der »goldenen Stunde« waren um - des Zeitfensters, das für das Überleben eines Mannes, der eine Schlachtfeldverletzung erlitten hatte, am entscheidendsten war. Sie hatten keine Zeit zu verlieren. »In Ordnung, lasst ihn uns stabilisieren! Er hat eine Menge Blut verloren, und er hat so viel Metall in seinen Eingeweiden, dass es einem Asteroidengürtel zur Ehre gereicht. Pumpt sofort etwas Vaskolösung rein...«
    Barriss sah Jos eine Minute lang bei der Arbeit zu, bewunderte sein Talent und die schnellen Entscheidungen. Dann öffnete sie sich der Macht, um sich von ihr sagen zu lassen, wo ihre eigenen Fähigkeiten am nötigsten gebraucht wurden. Sie spürte, wie ihre Füße auf Zans Tisch zusteuerten, wo der Zabrak - assistiert von einem FX-7 - einen anderen Truppler versorgte.
    »Gibt es irgendwelche Probleme?«, fragte sie.
    »Seht selbst!«, entgegnete er.
    Sie trat näher. Der nackte Körper lag auf dem Tisch, intubiert und mit Sensorkabeln und Schläuchen versehen. Er wirkte nicht verwundet oder verletzt, doch seine Haut war von marmorierter,

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