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Medstar 01 - Unter Feuer

Medstar 01 - Unter Feuer

Titel: Medstar 01 - Unter Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve & Reaves Perry
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mit ihnen zusammen aß, mit ihnen zusammen trank und mit ihnen zusammen arbeitete. Manchmal entwickelte man eine sehr enge Bindung zu ihnen. An einem Ort wie diesem lebten die Leute dicht an dicht. Man lernte denjenigen, der einem im Speisesaal gegenüber am Tisch saß, fast so gut kennen wie sein eigenes Spiegelbild.
    Der Stab dieser Flehr bestand aus guten Leuten, das galt für nahezu alle. Der Spion wusste das - andere Wesen zu beurteilen war ein wichtiger Teil der Arbeit eines Agenten. Wäre dieser Krieg nicht ausgebrochen, hätten sie alle potenzielle Freunde sein können. Unter ihnen befand sich kein Dämon.
    Das machte die Aufgaben schwieriger. Wenn man keinem Ungeheuer schadete, indem man gewisse Ereignisse in Gang setzte, sondern stattdessen Leuten Leid zufügte, die einen als Freund betrachteten - das tat weh. Man stand jeden Morgen auf, und dein Leben unter ihnen war fast gänzlich eine Lüge. Alles, was man sagte oder tat, musste hinter einem dichten Schleier verborgen und geheim gehalten werden, um das eigene Überleben zu gewährleisten. Schließlich wurden Spione in Zeiten des Krieges nicht sonderlich gut behandelt. Wurde man geschnappt, wurde man nur selten ausgetauscht. Für gewöhnlich fand ein rasches Mlitär- gerichtsverfahren statt, und man wurde leise und schnell ausgelöscht wie ein ausgeschalteter Glühstab, sobald sie aus dem bald toten Hirn alle Informationen extrahiert hatten, die sie kriegen konnten. Tot auf irgendeinem abgelegenen Planeten, unbeweint in einem flachen Grab, verachtet von jenen, die einen zu kennen glaubten.
    Selbst wenn man Erfolg hatte - selbst wenn man seine Mission zum Abschluss brachte und sicher zurückkehrte -, erwarteten einen zuhause kein Ruhm, keine Orden und keine Paraden. Wenn man ganz viel Glück hatte, konnte man ein ruhiges, unauffälliges Leben führen, ohne dass einem die »eigene« Seite umfangreiche Teile des Gedächtnisses löschte.
    Zu spionieren war keine Aufgabe für Leute mit wenig Schneid. Man musste aus etwas gemacht sein, das härter als der härteste Ferrobeton war, um dem Druck standzuhalten, als Undercoveragent zu arbeiten, ganz gleich, für welche Seite man tätig war, ganz gleich, wie überzeugend und berechtigt die Gründe auch sein mochten, den Job zu übernehmen.
    Berechtigt? Oh ja, das waren die Beweggründe des Spions mit Sicherheit. Die Gründe waren alt und weit weg, aber nichtsdestotrotz unvermindert stark. Dennoch war es un möglich, diese Leute anzulächeln, ohne dass es einem ernst damit war, weil das gute Leute waren. Keiner von ihnen war an der Gräueltat beteiligt gewesen, die all dies notwendig machte - in Wahrheit hätte der Vorfall sie alle entsetzt, so wie jedes anständige Lebewesen auf jeder beliebigen Seite in jedem beliebigen Krieg. Doch es waren nicht die anständigen Leute, die solche Dinge verursachten, und es waren die Unsittlichen, die für ihre Verbrechen bezahlen mussten. Man musste sich frühzeitig damit abfinden, dass die Unschuldigen womöglich leiden mussten, und man musste sich bemühen, dafür zu sorgen, dass sie so wenig wie möglich litten - doch dass sie litten, war unvermeidlich. In Kriegen starben Leute, genauso, wie das Volk des Spions gestorben war, und man konnte nur wenig dagegen tun, abgesehen davon, das Ganze so sauber und schnell wie möglich hinter sich zu bringen.
    Einige von ihnen waren attraktiv, gescheit, talentiert ... Alles Dinge, die der Spion bei Freunden und Geliebten schätzte, und dennoch würden sie sterben. Dieser Entschluss musste unerschütterlich bleiben. Der Krieg war ein kaltes Geschäft. Die Tränen würden noch sehr lange warten müssen...
    Es wurde Zeit, zu Bett zu gehen. Der morgige Tag würde bringen, was immer er eben in petto hatte, und es war stets notwendig, sich auszuruhen, wann immer der Zufall es erlaubte.
    Mindestens einmal im Monat besuchte Admiral Bleyd die Flehrs im Rahmen einer oberflächlichen Inspektion, die in erster Linie dazu diente, die Fahne zu schwenken und vorzugeben, dass ihm die Truppen und die Mediziner auf dieser tropischen Schlammkugel, die er so durch und durch verabscheute, am Herzen lagen. Bleyd wollte vermeiden, dass an seiner eigenen Routine irgendetwas ungewöhnlich war, wenn der nächste Abgesandte der Schwarzen Sonne auftauchte. Die Inspektionstour erfolgte planmäßig und würde ohne einen triftigen Grund, sie abzublasen, ganz normal ablaufen. Alles ging seinen gewohnten Gang.
    Dabei war die Sache für alle größtenteils reine

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