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Medstar 02 - Jedi-Heilerin

Medstar 02 - Jedi-Heilerin

Titel: Medstar 02 - Jedi-Heilerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve & Reaves Perry
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der zu diesem Unfall geführt hatte. Wie viele Male hatte sie diese Übung durchgeführt? Fünftausend? Zehntausend? Das hier war ein Anfängerfehler, ein Patzer, der sogar bei jedem Padawanschüler, der nicht annähernd auf ihrem Niveau war, unentschuldbar gewesen wäre.
    Hatte sie sich das Ganze bloß eingebildet? Es war verlockend, das zu denken, aber als die sich regende Luft die Quäkbüsche rascheln ließ, hatte sie deutlich ihre unverkennbaren, schwermütigen Geräusche gehört. Die Bö war echt gewesen.
    Sie hängte das Lichtschwert an den Gürtel, hob ihren Fuß und streifte den Stiefel ab, dabei mühelos auf dem anderen Fuß balancierend.
    Die Schnittwunde war schmal und nicht allzu tief, vielleicht drei Zentimeter lang und ein paar Zentimeter über ihrem zweiten und dritten Zeh. Die Wundränder waren versengt, doch der Schnitt blutete immer noch ungehindert. Offenbar hatte das Spannplast gerade genug von der Energie der Klinge absorbiert, um die vollständige Kauterisation der Wunde zu verhindern. Barriss stand da, noch immer auf einem Bein balancierend, und starrte die Verletzung an. Sie schüttelte den Kopf.
    Sie streckte ihre Sinne nach der Macht aus, fühlte, wie sie durch sie hindurchfloss, und konzentrierte sich auf den Schnitt. Sie lief keine Gefahr, daran zu verbluten, doch der Gedanke daran, zur Behandlung ins Lager zurückzuhumpeln und dabei eine Blutspur hinter sich herzuziehen, war mit Sicherheit nicht angenehm.
    Der stete Fluss verebbte und versiegte dann. Jetzt konnte sie spüren, wie der Schmerz langsam pochte. Sie atmete mit liefen Zügen, schaffte Raum dafür, zwängte den Schmerz dort hinein. Wieder behandelte sie mental mit der Macht die Wunde. Die Ränder schienen sich ein wenig zusammenzuziehen, klafften dann aber wieder auf.
    »Lasst mich lieber einen Blick darauf werfen!«, ertönte von der Seite eine Stimme. Sie schaute überrascht auf. Es war Lieutenant Divini, der neue Chirurg.
    »Ich komme schon zurecht«, erwiderte sie.
    Der Junge - Uli, entsann sie sich -, dessen schlichter Overall bis zur Mitte der Oberschenkel mit Sumpfschlamm bespritzt war, trat vor und begutachtete ihren Fuß. »Sieht aus, als wären ein paar Sehnen angeschnitten. Die müssen synostasiert werden. Außerdem braucht Ihr mindestens drei oder vier Klemmen und eine Hautversiegelung. An diesem Ort schwirren jede Menge fieser kleiner Mikroorganismen Kerum.« Er schwenkte die Hand, er schien mit der Geste den gesamten Planeten einzuschließen. »Besser geflickt und versiegelt als infiziert und voller Bedauern, meint Ihr nicht?«
    Natürlich hatte er recht. Barriss nickte. »Und was schlagen Sie vor, um das zu bewerkstelligen?«
    Er grinste. »Kein Problem - ich bin allzeit vorbereitet.« Er tätschelte eine kleine Tasche am Gürtel. »Ich habe mein zuverlässiges Notfallset gleich hier.« Er wies auf einen relativ trockenen Fleck Boden. »Nehmt Platz, Mylady!«
    Barriss setzte sich hin, ein Lächeln zurückhaltend, und Uli kauerte sich neben sie, auf den Hacken, in einer entspannten Position, die bloß jenen mit biegsamen Gelenken möglich ist. Er öffnete das Medipack, rollte das Sterilisationslaken aus und aktivierte es, dann streifte er ein Paar Hautschutzhandschuhe über, während sie den Fuß in Position brachte. Das Feld kribbelte, als sie ihr Bein hineinstreckte.
    Er behandelte die Wunde mit einem Blitzsterilisator. Das gleißende Abtasten von aktinischem Blau und das damit einhergehende Zapp! wiesen daraufhin, dass die Verletzung von Bakterien und Keimen gesäubert worden war. Dann griff Uli nach einem Sprüher mit Nullikain.
    »Das brauche ich nicht«, sagte sie.
    »Richtig, ich vergaß.«
    Er legte das Betäubungsmittel in das Päckchen zurück. Er schmierte einen Resektor mit Synostat ein und benutzte ein Hämostat, um die Wundränder weit zu spreizen. Als Barriss sich dicht darüber beugte, konnte sie sehen, dass die Sehnen, die zu ihren Zehen führten, an der Oberfläche kleine Schnitte aufwiesen, die ein Paar blasserer, perlmuttweißer Ellipsen enthüllten. Sie konzentrierte sich darauf, den Schmerz im Zaum zu halten.
    Uli betupfte die Schnitte mit Synostat und wartete. Innerhalb von fünf Sekunden veränderte sich die Farbe der Schnitte und passte sich der der unversehrten Sehnen an.
    »Was haben Sie vergessen?«, fragte sie.
    »Ich habe meine Facharztausbildung im Großen Zoo auf Alderaan absolviert«, sagte er und griff nach dem Bioklammergerät. »Einmal habe ich einen verletzten Jedi behandelt.

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