Medstar 02 - Jedi-Heilerin
ebenfalls. Sie saßen nebeneinander, lachten, unterhielten sich, einige ausgelassen und kontaktfreudig, andere ruhiger, gedankenverlorener. Er konnte in ihrem Verhalten keinen wirklichen Unterschied zu jeder beliebigen anderen Gruppe von Soldaten irgendwo in der Galaxis ausmachen, die sich darauf freuten, für ein paar Stunden unterhalten zu werden. Gewiss, viele waren sich in ihren Eigenarten und Gesten gespenstisch ähnlich, und zudem hielten nie sich nicht darin zurück, Getränke oder Beutel mit Knacknüssen miteinander zu teilen, aber Jos wusste, dass ein derartiges Verhalten auch unter eineiigen Zwillingen nichts Ungewöhnliches war. Allerdings bedeuteten identische D'NS-Stränge nicht notwendigerweise auch identische Persönlichkeiten, selbst wenn diese Persönlichkeiten von Geburt an - oder, im Falle der Klone, seit ihrem Abgießen - auf gewisse Gemeinsamkeiten hingesteuert worden waren.
Jos biss sich nachdenklich auf die Lippe. Mittlerweile wusste er, dass er größtenteils deshalb angefangen hatte, die Truppler als austauschbar zu betrachten, weil das im Falle ihrer Organe zutraf - weil man Transplantationen durchführen konnte, ohne dass man gezwungen war, sie mit Immunsuppressiva vollzupumpen, um Abstoßungssymptome zu verhindern. Klo Merit hatte recht gehabt: Seine Ausbildung als Chirurg - ganz gleich, wie gutwillig sie auch gewesen war - hatte dazu geführt, dass er die Klone als weniger menschlich betrachtet, hatte. Jetzt, da er die Wahrheit kannte, fragte er sich, wie er sie je als etwas anderes hatte ansehen können.
Die Tribüne war jetzt voll, mit einigen Nachzüglern, die auf dem Boden saßen. Auf der Basis gab es kein Bauwerk, das groß genug gewesen wäre, um der Truppe von Entertainern genügend Platz zu bieten, weshalb auf dem großen zentralen Platz eine halbrunde Bühne errichtet worden war. Jetzt wurde der Hintergrundlärm des Publikums unvermittelt von der Stimme des Ansagers zum Schweigen gebracht: »Verehrte Wesen aller Spezies, bitte begrüßen Sie Ihren Gastgeber, Epoh Trebor!«
Auf einer Seite der Bühne stimmten die Modal Nodes mit ihrem Bandleader Figrin Dan die wohlbekannte Titelmelodie für Trebor an, eine Bith-Komposition, die ins Basic übersetzt so viel hieß wie »Geschätzte Erinnerungen«. Trebor, ein Mensch, war einer der langlebigsten Entertainer des Holo-Nets. Revoc war gegenwärtig der jüngere und berühmtere Holovid-Star, bei dem HoloNet Entertainment darauf bestanden hatte, ihn als Höhepunkt zu präsentieren, doch Trebor machte das Ganze auf die eine oder andere Art schon seit Jahrzehnten. Seit dem Beginn des aktuellen Konflikts war er eine der treibenden Kräfte hinter diesen Tourneen zu verschiedenen Schlachtfronten gewesen, um die Truppen und, wie er es ausdrückte, »die anderen unbesungenen Helden des Krieges« zu unterhalten. Jos hatte für Trebors Art von Humor nie besonders viel übrig gehabt. Er fand ihn übermäßig sentimental und ein wenig zu sehr auf Regierungslinie. Doch dem Applaus nach zu urteilen bestand an seiner Popularität kein Zweifel.
»Guten Abend, liebe Mitwesen - und ein besonderes Willkommen unseren Soldaten!« Dies entlockte den Truppen neuerlichen Applaus und Jubel. »Wissen Sie, wie ich höre, sind die Kaminoaner der Ansicht, dass das ganze Klonarmee-Projekt so erfolgreich war, dass sie jetzt darüber nachdenken, in andere Bereiche zu expandieren. Sie planen beispielsweise, Falleen als Eheberater zu klonen ... Zelosianer für Ackerbau und Gartenarbeit... und Gungans, um Rhetorik zu unterrichten.«
Das Gelächter und der Applaus gingen weiter, während Trebor seinen Eröffnungsmonolog hielt. Die meisten seiner Witzeleien waren einigermaßen lustig, doch Jos' Stimmung
blieb weiterhin düster. Er wünschte, Tolk wäre hier bei ihm gewesen, anstatt hoch droben auf dem MediStern, um diesen lächerlichen, unnötigen Lehrgang über sich ergehen lassen zu müssen - und vermutlich ein gut gemeintes, aber gleichermaßen unnötiges Verhör durch Admiral Großonkel. Er fand es schwierig, angesichts der Situation, in der sie sich befand, in Feierlaune zu kommen. Das Ganze bedrückte ihn.
Er fragte sich, wie lange dieser Krieg noch dauern würde und wie ihr gemeinsames Leben danach wohl aussehen mochte - immer vorausgesetzt, dass es ein Danach gab. Wenn Jos sich wie dereinst Erel Kersos dazu entschied, eine Ekster zu ehelichen, würde er nie wieder nach Hause zurückkehren können. Er machte sich keine Sorgen darüber, wie er seinen
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