Medstar 02 - Jedi-Heilerin
ist es gar nicht so schlimm - drüben, in der Nähe der Werkstätten, gibt es so eine Art kalte Stelle, wo sich der Schnee höher auftürmt als ein Wampa auf Stelzen.« Jos ergriff ihren Arm und führte sie in Richtung Lager. »Bringen wir dich rein! Dort kannst du dich aufwärmen.« Er hielt sie mit einem Arm dicht an sich gedrückt und eilte auf seine Wohneinheit zu.
»Lass uns zuerst zu mir gehen!«, erwiderte sie. »Da habe Ich eine Jacke.«
Jos zuckte die Schultern. »Klar.«
In ihrem Quartier hatte das Heizgerät, das Jos zuvor installiert und eingeschaltet hatte, der Luft die meiste Kälte entzogen. Tolk setzte sich auf ihre Pritsche. »Schnee«, sagte sie. »Auf Drongar. Erstaunlich.«
»Da wirst du ziemlich schnell drüber hinwegkommen«, meinte er. »Dann ist das bloß noch ein Riesenschlamassel. Besonders im Hinblick auf unsere Triage-Situation. Wenn sie die Transporte nach oben nicht in Kürze wieder planmäßig durchführen können, müssen wir die Patienten in den Lagerräumen unterbringen - in der Krankenabteilung geht uns der Platz aus.«
Sie nickte. Jos bemerkte, dass sie müde aussah. Müde und abgespannt.
»Ist ziemlich schlimm da oben, hm?«
Sie seufzte. »Nicht für mich. Ich war auf der Kommandoebene, als es passierte. Alles, was wir mitbekamen, war eine heftige Vibration, bevor wir eingeschlossen wurden. Ich kannte keinen von den Leuten, die getötet wurden, und die Verletzten und Überlebenden wurden unter Deck von den Notfallteams triagiert.«
Jos schüttelte den Kopf. »Unfassbar. Ein Lazarettschiff hochzujagen!«
»Das ist schrecklich«, pflichtete sie bei. Ihre Stimme klang matt und irgendwie abwesend.
Das Schweigen zog sich in die Länge. »Möchtest du einen Stimkaf?«
»Das wäre schön.«
Er beeilte sich, das Getränk für sie zuzubereiten. »Wie ist es mit Großonkel Erel gelaufen?«
Tolk schaute von ihm weg, zu ihrer Tasche. »Bestens.«
Selbst eingedenk der jüngsten Gräuel kam irgendetwas an ihrem Verhalten Jos seltsam vor. »Tolk? Geht es dir gut?«
Sie winkte mit einer Hand ab. »Ja, alles bestens. Ich bin bloß müde, nichts weiter. Es war eine ... anstrengende Zeit.«
»Ich verstehe.« Er zögerte. »Wir könnten in die Cantina gehen, einen Happen essen, vielleicht etwas trinken?«
Sie sah ihn an. »Weißt du, Jos, dazu bin ich wirklich nicht in der Stimmung.«
»Klar, sicher. Wir können hierbleiben, kein Problem. Ähm, ich kann rübergehen und uns etwas aus der Kantine holen...«
»Jos«, sagte sie, und ihre Stimme nahm einen leicht spröden Tonfall an, den er schon viel zu viele Male bei viel zu vielen nächsten Angehörigen gehört hatte. »Ich ... ich denke, ich brauche einfach etwas Ruhe.«
»Oh. Oh, klar, sicher.« Er zögerte, nicht sicher, was er sagen sollte. Sie schien nicht besonders glücklich darüber zu sein, ihn zu sehen. Ja, sie war erschöpft, und natürlich war das Erlebte traumatisch gewesen - aber Tolk war OP-Schwester. Sie hatte in einem Monat schon mehr Leute sterben sehen als viele Krankenschwestern in einem Jahrzehnt, und noch dazu unter wesentlich unangenehmeren Bedingungen. Sie war so hart wie Durastahl. Wie konnte eine Explosion, von der sie selbst nicht einmal direkt betroffen gewesen war, sie derart aus der Fassung bringen?
Er schaute auf sein Chrono. »Meine Schicht fängt in ein paar Minuten an«, sagte er und war geradezu schockiert, als ihm bewusst wurde, dass er dankbar dafür war, eine Ausrede zu haben, um zu verschwinden. »Ich ... melde mich bei dir, wenn ich fertig bin, falls das in Ordnung ist?«
»Das ... das wäre schön«, sagte sie.
Er umarmte sie, und wieder schien sie sich unter seinen Händen zu versteifen. Er küsste sie, und sie erwiderte den Kuss, aber es war, als würde er seine Schwester küssen - es lug nicht der geringste Hauch von Leidenschaft darin.
Als er durch den fallenden Schnee zum OP ging, spürte Jos, wie ihn mit einem Mal ein Gefühl namenlosen Schreckens umfing. Tolk war verändert von Bord des Transporters gekommen. Er wusste nicht, wie oder warum, aber sie war nicht mehr dieselbe Frau, die dort hochgeflogen war.
Irgendetwas stimmte nicht. Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht...
Als Den seinen üblichen Platz am Sabacc-Tisch einnahm, spürte er, dass irgendetwas anders war. Er brauchte einen Moment, um dahinterzukommen, was es war. Dann schickte er sich an, einen Drink zu bestellen, und stellte fest, dass Teddel keinen Dienst hatte.
Das war seltsam. Droiden arbeiteten nicht in
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