Medstar 02 - Jedi-Heilerin
mir, die Wunden einzustufen!«
Die Schwestern kamen seiner Aufforderung nach.
Wenn sie ihre Stimmen gesenkt hielten, konnten er und Tolk, die jetzt neben ihm stand, eine private Unterhaltung führen. »Bist du in Ordnung?«, fragte er.
Sie hielt ihren Blick auf den Patienten gerichtet. »Mir geht es gut.«
»So wirkst du aber nicht. Seit du vom MediStern zurück bist, scheinst du, nun ... ganz woanders zu sein.«
Sie sah ihn an und dann wieder den Patienten. »Sieht so aus, als hätte es den hier an der Milz erwischt - sofern die überhaupt eine Milz haben.« Sie wies mit einem Stillpflaster auf eine Stichwunde.
»Tolk.«
Sie seufzte. »Was willst du, dass ich sage, Jos? Das war kein Besuch in einem Vergnügungszentrum. Ich habe gesehen, wie Leute wie reife Knallbaumsamen ins Weltall hinausgeschleudert wurden. Die, die Glück hatten, waren sofort tot.«
»Hier sterben jeden Tag Leute«, hielt er dagegen. »Eigentlich schienst du damit bislang ganz gut klarzukommen.«
»Das ist nicht dasselbe«, sagte sie.
»Es ist ja nicht so, als wärst du dafür verantwortlich gewesen, Tolk.«
Sie warf ihm einen scharfen Blick zu und wollte gerade etwas sagen, als sich die Bauchplatten des Patienten entspannten und zurückwichen - woraufhin ein Strahl matt violetter Hämolymphe aus einer der jetzt freiliegenden Wunden hervorschoss und Jos' Brust besudelte.
Die nächsten paar Minuten waren sie damit beschäftigt, den Strom der lebenswichtigen Flüssigkeit zu stoppen. Darum kümmerten sich die Schwestern und Droiden, während Jos vom Tisch zurücktrat. Er würde seine Kleidung wechseln und sich nochmals waschen müssen. Was bedeutete, dass jetzt kein ernstes Gespräch mit Tolk stattfinden würde.
Verdammt!
Doch er hatte nicht vor, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Irgendetwas stimmte nicht, irgendetwas, das weit über das Trauma hinausging, das durch das Geschehene ausgelöst worden war. Es gab da etwas, das Tolk ihm nicht erzählte, und er würde keine Ruhe geben, bis er wusste, was es war.
Barriss Offee fiel es schwer, sich auf die Arbeit zu konzentrieren.
Vor ihr, in einem Bett auf der Genesungsstation, lag ein Klonsoldat - oder zumindest der größte Teil von ihm. Seine Beine waren von Schrapnell bis hoch zur Mitte des Oberschenkels zerfetzt. Die Lösung bestand darin, ihn mit kybertronischen Prothesen auszustatten - mit Roboterbeinen, die, sobald sie einmal mit einer Schicht Synthfleisch bedeckt waren, von echten Beinen praktisch nicht zu unterscheiden sein würden. Barriss'Job bestand darin, den Truppler mithilfe der Macht auf die Schaltkreistransplantate und Implantate vorzubereiten, indem sie die Schockreaktion seines Körpers abschwächte. Das war eine ziemlich einfache Aufgabe - es ging lediglich darum, das autonome Nervensystem zu beruhigen und die biologischen Resonanzmodifikatoren zu stimulieren. Das hatte sie zuvor schon Dutzende Male ohne Komplikationen getan. Es gab keinen Anlass anzunehmen, dass es dieses Mal anders sein würde.
Trotzdem konnte sie es nicht.
Seit ihr dieses Gleißen widerfahren war, diese »kosmische« Verbindung, hatte Barriss Angst davor gehabt, sich der Macht erneut zu öffnen. Obwohl es keinen logischen Grund dafür gab, sich davor zu furchten, fühlte sie sich dennoch jedes Mal wie gelähmt, wenn sie versuchte, mit der Macht in Verbindung zu treten.
Sie war sich darüber im Klaren, dass dies keine gute Situation war, besonders im Hinblick auf ihre Rolle hier auf dieser kriegsgebeutelten Welt. Obwohl in den letzten paar Tagen nur wenige Verletzte reingekommen waren, konnte Flehr Sieben jederzeit wieder mit Opfern überschwemmt werden, und wenn das passierte, wurden ihre Fähigkeiten gebraucht, um Leben zu retten. Sie konnte es sich nicht erlauben, hilflos zu bleiben.
Rein verstandesmäßig wusste sie das alles. Ihr Herz jedoch scheute immer noch vor der Verbindung zurück, die so lange Zeit ein Teil ihres Lebens gewesen war.
Schlimmer konnte es nicht werden.
Sie trug dem diensthabenden FX-7-Droiden auf, den Klon in Kurzzeit-Kryoschlaf zu versetzen. Angesichts des ungewissen Zustands, in dem sie sich befand, würde sie ihm keinen Gefallen damit tun, wenn sie jetzt versuchte, seine BRMs zu regulieren. Sie musste hier raus, um den Kopf freizubekommen. Vielleicht würde eine Partie Sabacc ihr dabei helfen ...
Barriss saß allein in ihrem Quartier und starrte die Wand an. Anfangs hatte sie Gesellschaft gesucht, doch mit ihren Freunden zusammen zu sein, hatte ihr
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