Medstar 02 - Jedi-Heilerin
und Linse dachte über das nach, was der Vertreter der Schwarzen Sonne gesagt hatte. Wenn sich herausstellte, dass diese Enthüllung über das Bota zutraf, war das eine wichtige Information, die weitergegeben werden musste. Der Verlauf des Krieges hier würde sich dadurch mit nahezu absoluter Sicherheit schnell ändern.
Sehr schnell.
Jos trottete auf sein Quartier zu, das er nicht mehr länger mit anderen teilte - weder mit Tolk noch mit Uli. Sie war vor drei Tagen wieder in ihre eigene Wohneinheit gezogen, mit der
Begründung, dass sie Abstand brauche, um nachzudenken. Uli war noch immer in der Ein-Mann-Einheit untergebracht, in die er zu schnell nach Tolks Einzug umgezogen war. In den letzten Tagen verbrachte Jos den Großteil seiner Zeit entweder in der Cantina oder im OP. Er kehrte bloß in seine Unterkunft zurück, wenn er schlafen musste - und das hatte er im Augenblick bitter nötig.
Das Dröhnen von Medibergern setzte ein, das sich rasch zu einer solchen Kakofonie steigerte, dass er nicht einmal Mutmaßungen darüber anstellen konnte, wie viele es waren. Er schüttelte den Kopf. Wer auch immer gerade Dienst hatte, konnte sich auf einiges gefasst machen ...
Sein Komlink piepste.
Er meldete sich in dem Wissen, dass es schlechte Neuigkeiten gab. »Was ist?«
Uli sagte: »Im AIA-Wasserstoffwerk hat es eine Explosion und einen großen Brand gegeben, Jos. Hundert Schwerverletzte. Wir haben neun Berger voll, die unterwegs hierher sind, dreißigirgendwas Verletzte, die meisten davon mit üblen Verbrennungen und...«
»Ich habe gerade meine Schicht beendet. Ich kann kaum meine Hände heben und schon gar nicht damit operieren.«
»Ich weiß, aber bei einem der Droiden-Chirurgen hat es gerade den Gyrostabilisator weggehauen, und es wird Stunden dauern, das zu reparieren. Wir sind im OP unterbesetzt. Colonel Vaetes sagte, ich soll dich anrufen.«
Jos seufzte. »Kark«, sagte er. Doch in dem Wort lag keine Rage, bloß gewaltiger Verdruss. Würde das denn niemals aufhören?
Als Jos seine Handschuhe überstreifte, trafen bereits die ersten Opfer des Brandes ein. Er sah Tolk, und diesmal nickte sie ihm zu. Eine kleine Geste, die aber dafür sorgte, dass er sich ein bisschen besser fühlte. Zumindest das war ihnen geblieben.
Er ging zu einem der Tische, während zwei Droiden einen Patienten von einer Trage daraufgleiten ließen. Ein Klon mit ziemlich üblen Brandwunden. »Was haben wir hier?«
»Verbrennungen dritten Grades an sechsundzwanzig Prozent des Körpers«, sagte einer der Droiden, eine chirurgische Diagnoseeinheit. »Zweiten Grades an zusätzlichen einundzwanzig Prozent. Ersten Grades an siebzehn Prozent. Darüber hinaus hat er einen aufgerissenen Dünndarm, scheinbar vom Splitter eines explodierten Wasserstofftanks, unterer linker Quadrant, schräg; Punkturwunden im linken Lungenflügel, der kollabiert ist; und ein Trümmerstück im linken Auge.«
»Haben Separatistendroiden die Anlage angegriffen?«
»Nein, Sir«, sagte der CDE-Droide. »Es war ein Industrieunfall.«
Großartig!
»Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass die Separatisten unsere Leute umbringen - jetzt jagen wir uns auch noch selbst in die Luft. Machen Sie einen Verbrennungssatz auf«, wies er Threndy an. »Verpass ihm mal jemand Endorphin, hundert Milligramm! Und holt die Ultraschallbürste - wir werden mindestens die Hälfte seiner Haut ersetzen müssen ...«
Irgendwie schaffte Jos es, sich die nächsten fünf Patienten über am Riemen zu reißen und sie alle zu retten.
Den Folgenden brachte er jedoch um.
Er hatte die erste Phase der Pneumonektomie an einem menschlichen Nicht-Klon-Patienten zur Hälfte hinter sich gebracht und arbeitete gerade mit einem Laserskalpell am linken Lungenflügel, als er die Hauptschlagader des Mannes ritzte. Blut spritzte aus dem geklammerten Gefäß, in einem Geysir, der fast bis ganz zur Decke hochspritzte.
»Sofort ein Pressorfeld da drauf!«
Tolk und Threndy waren abgezogen worden, um Uli und Vaetes zu helfen, die eine Herztransplantation durchführten, doch der Chirurgieassistenzdroide konzentrierte das Pressorfeld mit mechanischer Präzision rasch auf die angeschnittene Arterie, perfekt platziert. Unglücklicherweise reichte die Stärke des Feldes nicht ganz aus, und die Wunde sickerte weiter.
»Mehr Druck!«, befahl Jos. »Wie hoch ist die Feldstärke?«
»Sechs Komma vier«, sagte der Droide.
»Geh auf sieben!«
»Aber, Doktor, das würde die Gewebeparameter
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