Medstar 02 - Jedi-Heilerin
herumpfuschen.«
»Die Hardware ist geschützt. Jetzt, wo meine Erinnerungen vollends wiederhergestellt sind, habe ich in Bezug auf die Software allerdings einen gewissen Spielraum.«
»Wie lange würdest du dazu brauchen?«
Als er antwortete, lag ein schwacher, aber unmissverständlicher Anflug von Aufgeblasenheit in I-Fünfs Stimme. »Ich verfüge über einen SynthTech-AA-Eins-Nanoprozessor mit sieben Petahertz Betriebsleistung und fünf Exabyte Rechenkapazität. Ich habe das Programm geschrieben, unmittelbar nachdem ich es Ihnen gegenüber erwähnt habe. Ich habe sechs Komma eine Pikosekunden gebraucht, um den Basisalgorithmus zu kodieren und seine Funktionsparameter zu berechnen.«
»Wow. Das ging... schnell.«
Sie blieben stehen, um eine kleine Schar R4-Astromechs vorbeirollen zu lassen, die einander etwas zupiepsten und herumzwitscherten. »Und wann wirst du das Programm starten? Oder dir die Dröhnung geben, wie wir Organische sagen.«
»Nichts geht über den Augenblick, wie ihr Organischen sagt.«
Den dachte darüber nach. »In Ordnung. Ich schätze, du könntest das überall machen. Aber es gibt Bräuche, denen man treu bleiben muss, da kannst du mir vertrauen. Abgesehen davon würde ich mich dir gern anschließen. Ich habe einen hübschen kleinen Schwips, und es würde mir nichts ausmachen, den zu behalten. Außerdem ist langsam Sabacc-Zeit. Alle werden da sein.«
»Großartig, nichts geht über Publikum!«
Den vollführte eine Nach-dir-Geste in Richtung Cantina, ehe er I-Fünf auf dem Fuße folgte.
Auf Nedij gab es ein altes Sprichwort: Dich trennen nie mehr als sieben Flügelschläge vom Großen Raubvogel. Natürlich ging diese Zahl beträchtlich nach oben, wenn man sie auf die gesamte Galaxis ausdehnte, doch das Prinzip war dasselbe: Sprich mit jemandem, der jemand anderen kennt und so weiter, bis man nach dem Abarbeiten einer stets erstaunlich kurzen Liste feststellte, dass man auf diese Weise imstande war, Kontakt zu so ziemlich jedem herzustellen.
Kaird, der jetzt dankbarerweise wieder die bequemen Gewänder des Schweigsamen trug, stand im zunehmenden Schatten eines sich aufbauenden Gewittersturms und verfolgte, wie die Mitarbeiterin der Essensausgabe die Küche der Hauptkantine verließ und auf ihr Gemeinschaftsquartier zueilte. Hier, auf einer Welt, die gänzlich von Besatzungskräften bevölkert war und selbst keine eigenen Ureinwohner besaß, traf das Sprichwort umso mehr zu. Dank dieser Frau war er bloß zwei Händepaare davon entfernt, den Piloten des Schiffs in die Finger zu kriegen, das er zu stehlen beabsichtigte.
Eine Frau, eine Twi'lek namens Ord Vorra, hatte eine Beziehung mit Biggs Bogan, einem menschlichen Piloten, einem von dreien, der im Wechsel mit seinen Kollegen das persönliche Schiff des Admirals flog. Diese Twi'lek-Mensch-Beziehung war aus einem ungewöhnlichen Grund - zumindest hier auf diesem Planeten - bemerkenswert: Vorra und Bogan waren beide Strag-Spieler, und beide hatten den Rang eines Adepten inne. Das uralte Strategie- und Taktikspiel, das auf einer schlichten holografischen Tafel mit Dutzenden Spielsteinen auf jeder Seite gespielt wurde, war eine intellektuelle Herausforderung, die ein ausgezeichnetes Gedächtnis und Jahre der Übung erforderte, um es zu meistern. Kaird selbst war einigermaßen vertraut mit dem Spiel, doch es war ihm nie gelungen, Strag die Zeit zu widmen, die notwendig gewesen wäre, um die Stufe eines Adepten zu erreichen. Dass es davon auf einem Planeten wie Drongar gleich zwei gab, war ausgesprochen ungewöhnlich, und so war es nur natürlich, dass die beiden zueinandergefunden hatten.
Ein Raumschiffpilot und eine Küchenkraft, beide Strag-Adepten. Das führte einem mal wieder vor Augen, was für ein seltsamer Ort die Galaxis war - eine Tatsache, derer Kaird sich schon lange bewusst war.
Er bewegte sich über die Anlage und wahrte ausreichend Abstand zu der Twi'lek, während er sie beschattete. Falls sie ihn bemerkte, würde sie sich wahrscheinlich keine nennenswerten Gedanken wegen eines Schweigsamen auf seinem Abendspaziergang machen, doch es war besser, kein Risiko einzugehen.
Eine warme Brise - ein Vorbote des heranziehenden Regens die die feuchte Luft kaum aufwühlte, bereicherte ihren üblen Geruch zumindest um ein bisschen Frische. Die Gemeinschaftswohnunterkunft, in der die Twi'lek lebte, hatte er bereits ausgekundschaftet - zu überfüllt für seine Zwecke, und immer war jemand in der Nähe. Doch Vorra und Bogan hatten
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