Medstar 02 - Jedi-Heilerin
Talent und Fähigkeiten als nützlich erweisen würde. Die Basis der Republik nach und nach stückchenweise zu zerrütten, war ein langsamer Prozess, wenn die Zeitspanne lang genug war, jedoch letzten Endes effektiv.
Natürlich wusste der Spion, dass das alles stimmte. Doch unterm Strich änderte das nichts daran, dass es trotzdem ausgesprochen schwer sein würde, diesen Leuten - und ganz besonders einem - in die Augen zu sehen und vorzugeben, nichts über das drohende Verderben zu wissen.
Aber es musste getan werden. Ihren Blicken auszuweichen, sich in irgendeiner Form anders zu geben als üblich, jedes Verhalten, das auch bloß das geringste Maß an Argwohn hervorrief, konnte sich als verheerend erweisen. Säule wandte sich der Tür zu. Es war an der Zeit, sich unter sie zu mischen und jetzt ihre Freundschaft, ihre Freude - und Liebe - zu teilen, solange ihnen noch ein bisschen Zeit dafür blieb.
26. Kapitel
Von allen möglichen Augenblicken kam der Moment der Erkenntnis für Barriss ausgerechnet, als sie sich frisch machte, um den anderen drüben in der Cantina am Sabacc-Tisch Gesellschaft zu leisten. Sie griff nach einem Handtuch, um sich das Gesicht und die Hände abzutrocknen - sie zog es vor, sich mit Wasser zu waschen, anstatt auf Ultraschall zurückzugreifen, auch wenn die Einheit in ihrem Quartier tatsächlich funktionierte. Als sie ihre feuchten Gesichtszüge im Spiegel über dem kleinen Waschbecken erblickte, kam ihr mit einem Mal ein Gedanke.
Die Antwort liegt in der Macht.
Eigentlich hätte das keine Überraschung sein sollen. Das war etwas, das man ihr mindestens tausend Mal gesagt hatte, eine Litanei, mit der jeder Jedi-Schüler aufwuchs: Wenn du Zweifel hegst, vertraue auf die Macht! Du wirst sie vielleicht nicht immer richtig deuten, doch die Macht lügt niemals.
Das wusste sie. Das hatte sie früh gelernt, und je älter sie wurde, desto bedeutsamer war es für sie geworden, ohne dass sie auf einer sehr grundlegenden Ebene je daran gezweifelt hatte. Die Macht ließ einen nicht im Stich - sie war ewigwährend, grenzenlos und allgegenwärtig. Wenn man sich darüber im Klaren war, was man fragen, wo man suchen, wie man darankommen sollte, war die Antwort, die man brauchte, immer da.
Wie viele Male hatte Meisterin Unduli die Worte zu ihr gesagt, sanft und mit der Gelassenheit vollkommener Überzeugung?
Vertraue auf die Macht, Barriss!
Denk nicht nach, mach dir keine Sorgen, halte dich nicht mit den kleinen Einzelheiten auf, mit den nagenden Bedenken, die dich quälen! Nutze einfach die Macht, vertrau darauf, gib dich ihr hin, denn dort leben die Jedi - nicht in der Vergangenheit oder der Zukunft, sondern in diesem ewigen Augenblick freudiger Erkenntnis, in diesem immerwährenden Jetzt! Lass dich nicht von der Angst zu versagen daran hindern, die Gelegenheit beim Schopf zu packen!
Barriss trocknete sich das Gesicht ab, hängte das Handtuch auf und sah in den Spiegel. Ihr Gesicht - ruhiger und gefasster, als es ihr lange Zeit vorgekommen war - erwiderte ihren Blick. Ja, natürlich. Es war wirklich ganz einfach: Ein perfektes Beispiel für diese hintergründigen Rätsel, die Meister Yoda gern zum Besten gab, um deinem Verstand dabei zu helfen, von linearen Gedankengängen und Vorstellungen abzulassen. Die Frage lautete: Wie sollte sie feststellen, ob sie das Bota erneut einsetzen sollte, um ihre Verbindung zur Macht zu verstärken, oder nicht?
Befrage die Macht!
Und was hatte ihr in ihrem Leben bislang die stärkste, mächtigste Verbindung zur Macht beschert, die sie jemals hatte?
Das Bota.
Vor ihrem geistigen Auge konnte sie Meister Yoda sehen, der lächelte und sanftmütig nickte. Das Bota war ein Schlüssel, ein Schlüssel, der eine Tür zu neuen Wegen der Wahrnehmung öffnete. Hinter dieser Tür lag ein Pfad, dem sie folgen konnte, zu einem Ort, an dem sie die Antworten finden konnte, die sie brauchte.
Es gab keinen Grund zu warten. Barriss öffnete das Schließfach neben ihrem Bett und holte einen der verbliebenen Injektoren mit Bota-Extrakt daraus hervor. Sie nahm einen tiefen Atemzug, drückte die Spritze gegen ihren Unterarm und zog den Abzug.
Als hätte ihre erste Erfahrung mit dem Bota sie irgendwie darauf eingestimmt, gewissermaßen ihre Rezeptoren geöffnet, kam der Rausch diesmal beinahe augenblicklich. Dieses unglaubliche Gefühl der Vertrautheit, verbunden mit Ehrfurcht und Erstaunen angesichts der Neuheit dieser Empfindung, das erstaunliche, einem den Atem raubende
Weitere Kostenlose Bücher