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Medstar 02 - Jedi-Heilerin

Medstar 02 - Jedi-Heilerin

Titel: Medstar 02 - Jedi-Heilerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve & Reaves Perry
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»Trunkenheitsalgorithmus« betrachtete.
    I-Fünf war, ohne sich damit zu weit aus dem Fenster zu lehnen, betrunken.
    Außerdem war ziemlich offensichtlich, dass der Droide heim Schreiben seines Programms nicht gekniffen hatte. Den konnte erkennen, dass die Fotorezeptoren seines Freundes heller leuchteten. Das, kombiniert mit der exzessiven Körpersprache und dem Gelächter, das I-Fünf dem altgedienten Entertainer entlockte, machte deutlich, dass der Droide alles andere als ein verdrießlicher Betrunkener war.
    Den grinste. Mission erfolgreich abgeschlossen. Er hatte seinem Freund einen Gefallen tun wollen, indem er ihm dabei half, einen Weg zu finden, um die Fesseln der Schicklichkeit abzustreifen und sich locker zu machen. Gut, das hatte I-Fünf sich verdient. Wenn sich schon organische, empfindungsfähige Wesen an diesen Fesseln wundrieben, um wie viel mehr musste dann die künstliche Intelligenz darunter leiden?
    Und die wirklich gute Neuigkeit war, dass I-Fünf nicht einmal mit einem Kater aufwachen würde.
    Den gelangte zu dem Schluss, dass es höchste Zeit wurde, sich der Party anzuschließen.
    Er sprang vom Tisch und bahnte sich seinen Weg zur Theke. »Entschuldigung! Achtung, hier kommt was! Kleines Wesen unterwegs! Verzeiht, Leute! Hey, pass auf deine Ohren auf, Kumpel...«
     
    Jos saß auf der Pritsche, starrte die Wand an und fühlte sich so elend wie noch nie zuvor in seinem Leben. Er verbrachte seine Tage damit, in Blut zu waten, bis zu den Achselhöhlen in den zerfleischten Körpern von Klonsoldaten steckend, die wenig mehr als Partikelkanonenfutter waren. Sein einziger wahrer Freund, ein brillanter Musiker und Chirurg, war im Krieg umgekommen. Der einzig andere helle Fleck in diesem Meer der Trostlosigkeit, die Frau, die er liebte, hatte sich von ihm zurückgezogen - und sie wollte ihm nicht einmal den Grund dafür nennen.
    Jos starrte vor sich hin, ohne etwas wahrzunehmen. Er war Chirurg, er hatte schon Leute sterben sehen, bevor die Republik ihn einberufen hatte - damit war er fertiggeworden. Er hatte es einfach hingenommen.
    Doch wenn er geglaubt hatte, das würde helfen, hatte er sich getäuscht. An Tagen, an denen der Tod ihm von dem Moment an Gesellschaft leistete, in dem er mit der Arbeit begann, bis zu dem Augenblick, an dem er aufhörte, wenn er bis zu dem Punkt trübäugiger Stumpfsinnigkeit arbeitete, immer und immer und immer wieder, forderte das nach wie vor seinen Tribut.
    Tolk war das perfekte Gegenmittel gewesen. Tolk hatte neben ihm gestanden, und ganz gleich, wie sehr seine Familie und seine Freunde zu Hause ihn wegen ihrer Beziehung ächten mochten, sie war es wert gewesen.
    Aber jetzt...
    Jetzt waren seine Tage dunkel und die Nächte noch dunkler. Er konnte auch nicht sehen, dass sich daran etwas ändern würde. Dieser Krieg konnte noch jahrelang weitergehen - das hatte es schon früher gegeben. Er konnte hier alt damit werden, an ruinierten Leibern herumzuschneiden und zukleben, bis er eines heißen Morgens vornüberfiel und selbst starb.
    Was hatte das für einen Sinn?
    Als Arzt wusste Jos über Depressionen Bescheid. Nach chirurgischen Eingriffen und lebensverändernden Ereignissen waren Patienten häufig niedergeschlagen, und obwohl er die ernsthaft Betroffenen zu Mentalheilern schicken würde, hatte man ihm beigebracht, die Symptome zu behandeln, falls keine angemessene Unterstützung verfügbar war. Doch Depressionen zu verstehen, machte ihn nicht immun dagegen. Es gab Wissen, und es gab Fühlen.
    Die Vorstellung, das alles hinter sich zu lassen, war verlockend, oh ja. Wenn es darauf ankam, wäre er dazu imstande. Er wusste genau, wo ein kleiner Schnitt mit einem Vibroskalpell am meisten bluten würde. Ein bisschen gerinnungshemmendes Mittel nehmen, eine wichtige Ader öffnen und dann langsam einschlafen - um nie wieder aufzuwachen. Auf diese Weise würde der Tod schmerzlos sein, ebenso wie mit jedem von einem Dutzend Arzneimitteln, die er vom Regal nehmen konnte und die unterm Strich dieselbe Wirkung hatten. Ein letzter Salut und dann der Große Sprung...
    Unter seinem Volk kam Selbstmord selten vor - bloß wenige Corellianer schlugen diesen Weg ein, und soweit er wusste, hatte sich noch nie jemand aus Jos' Familie dazu durchgerungen.
    Im Augenblick hatte er nicht das Gefühl, als wäre das das Schlimmste, das ihm widerfahren konnte. Er konnte es problemlos wie einen Unfall aussehen lassen, um seiner Familie die Schande und zumindest ein wenig Kummer zu ersparen.
    Jos

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