Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Medstar 02 - Jedi-Heilerin

Medstar 02 - Jedi-Heilerin

Titel: Medstar 02 - Jedi-Heilerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve & Reaves Perry
Vom Netzwerk:
schüttelte wieder den Kopf. Wie war es nur so weit gekommen? Er hätte nie gedacht, dass es einmal so um ihn stehen würde, dass er hier saß und detailliert darüber nach dachte, wie er seinem eigenen Leben ein Ende setzen konnte.
    Er erinnerte sich, was man ihm beigebracht hatte, was er Patienten sagen sollte, die so tief gefallen waren: Warte ab! Tu nichts, was sich nicht wieder rückgängig machen lässt! Das Leben ist lang, Dinge ändern sich. In einem Monat, in einem Jahr, in fünf Jahren von jetzt an könnte deine Situation umgekehrt sein ... Sieh dir nur an, wie viele Leute aus dem Nichts kommen, reich werden, alles verlieren und dann wieder von Neuem ein Vermögen anhäufen! Sieh dir die an, die an einer lähmenden oder sogar tödlichen Krankheit leiden, die lange genug am Leben bleiben, bis es ein Heilmittel gibt! Selbst jene, die einen Ehepartner, ein Kind oder ein Elternteil verloren, können später wieder glücklich werden. Unterm Strich bedeutete das alles: Wenn du lebst, hast du eine Chance. Den Toten hingegen boten sich keine Möglichkeiten mehr.
    Jos seufzte, ein tiefer, abgehackter Atemzug. Ja, das waren die Dinge, die er seinen Patienten sagte, und sie trafen alle zu.
    Eine alte Erinnerung aus seinen Tagen am Coruscant Medizentrum kam ihm in den Sinn. Der Ausbilder, ein nörgelnder, grauhaariger Mensch namens Leig Duwan, der über hundert Standardjahre alt gewesen sein musste, hatte über seine Zeit auf Alderaan gesprochen. Der alte Mann lächelte viel und grinste, als er die Geschichte erzählte.
    In Duwans Leben hatte es eine schlimme Zeit gegeben - sein Vater war gestorben, seine Mutter wurde ins Krankenhaus eingewiesen, und seine Schwester war auf einer Grenzexpedition verschwunden. Duwan hatte ein Examen vermasselt, und es sah so aus, als würde er von der Ärzteschule geworfen werden. Er hatte, so hatte er es der Klasse erklärt, ernsthaft an Selbstmord gedacht. Stattdessen hatte er sich irgendwie durchgewurschtelt, und schließlich waren die Dinge besser geworden.
    Eines Tages hatte er auf der Straße einen Mann getroffen. Der Mann hielt ihn an und sagte: »Ich möchte Ihnen dafür danken, Doktor Duwan, dass Sie mir das Leben gerettet haben.«
    Natürlich hatte Duwan das schon viele Male gehört, und er hatte das Lob mit geübter Ungezwungenheit abgetan: »Das ist meine Aufgabe, Bürger. Dank dafür ist unnötig...«
    »Nein«, unterbrach der Mann ihn. »Ich war nicht Ihr Patient. Ich machte eine Phase tiefster Depressionen durch und war selbstmordgefährdet. Ich hatte beschlossen, dem ein Ende zu setzen - ich hatte bereits die Mittel dazu beschafft und war unterwegs zu einem abgeschiedenen Ort, wo ich es tun wollte. Aber ich gab mir selbst ein letztes Versprechen: Wenn mich auf meiner Reise irgendeine Person, an der ich vorbeikomme, anlächelt - bloß eine -, würde ich die Sache nicht durchziehen.
    Ich war auf der Straße, draußen vor dem Krankenhaus, und Sie waren auf dem Weg hinein. Sie haben mich angelächelt und mir zugenickt, und hier bin ich.«
    Worum es bei seiner Geschichte ginge, sagte Duwan, sei nicht, ob seine medizinische Fachkenntnis jemanden gerettet hatte oder nicht. Es ging darum, dass er, da er seine eigene Dunkelheit durchlebt und lange genug weitergemacht hatte, dass er imstande gewesen war, einem Fremden ein Lächeln zu schenken, diesem Mann dadurch das Leben gerettet hatte. Es gab noch Tausende andere, die er im Laufe der Jahre mit etwas Talent und viel Glück ebenfalls am Leben gehalten hatte. Für andere von Nutzen zu sein, war keine schlechte Sache, selbst wenn man nichts anderes als das hatte.
    Jos sah auf das Chrono. Er musste Visiten machen, Nachsorgepatienten anschauen. Wenn er sich umbrachte, würde jemand anderes seine Runden übernehmen müssen. Das wäre eine Zumutung.
    Das wäre... unhöflich.
    Er würde es schaffen, noch eine Stunde länger durchzuhalten. Das ist alles, was du tun musst, sagte er sich. Bloß eine Stunde, die nächste Stunde. Mach deine Visiten, schreib deine Berichte!
    Eine weitere Stunde konnte er durchstehen. Und danach...
    Nun, wenn es so weit war, hatte er Zeit genug, um sich darüber Gedanken zu machen. Fürs Erste war diese Stunde alles, was zählte.
     

    28. Kapitel
    Jos beendete seine Visiten. Er wusste von der Abschiedsparty für die HNE-Truppe, und normalerweise wäre er nicht abgeneigt gewesen, sich ihnen anzuschließen. Aber jetzt...
    Was, wenn Tolk da war?
    Sie im OP zu sehen, war schon schlimm genug. Er war sich nicht

Weitere Kostenlose Bücher