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Meer der Liebe

Meer der Liebe

Titel: Meer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Catch sein Vorhaben, Joyland aufzukaufen, nicht hatte fallen lassen. Im Gegenteil, er schien ihr entschlossener denn je.
    Aber Pop fühlte sich ganz offensichtlich wohl in seiner Gesellschaft, und das bedeutete, dass Megan ihren ursprünglichen Plan nicht beibehalten konnte. Weder konnte sie Catch feindselig gegenübertreten noch konnte sie ihn komplett aus ihrem Leben verbannen.
    Wie und auf welche Art er ihr Leben berührte, darüber wollte sie jedoch besser nicht nachdenken.
    Â»Ich sag euch was.« Mit einem zufriedenen Seufzer lehnte Pop sich in seinem Stuhl zurück. »Da ihr gekocht habt, übernehme ich den Abwasch.« Er blickte von einem zum anderen. »Warum geht ihr beide nicht ein wenig spazieren? Megan geht gern am Strand entlang.«
    Â»Pop!«
    Â»Ich weiß doch, dass ihr jungen Leute lieber allein seid«, fuhr er unverblümt fort.
    Megan öffnete den Mund, um zu protestieren, doch Catch kam ihr zuvor. »Liebend gern gehe ich mit einer schönen Frau spazieren, vor allem wenn mir damit der Küchendienst erspart bleibt.«
    Â»Du hast eine so schmeichelhafte Art, die Dinge auszudrücken«, spöttelte Megan.
    Â»Ehrlich gesagt, ich würde mir gern dein Atelier ansehen.«
    Â»Dann geh mit Catch nach oben«, forderte Pop sie auf. »Den ganzen Tag hab ich ihm von deinen Kunstwerken vorgeschwärmt. Soll er sie sich ruhig ansehen.«
    Megan zögerte, doch dann beschloss sie, dass es einfacher war, sich nicht zu sträuben. Schließlich machte es ihr nichts aus, Catch ihre Arbeit zu zeigen, oder? Und es war garantiert sicherer, ihn in ihrem Atelier herumstöbern zu lassen, als mit ihm am Strand spazieren zu gehen.
    Â»Also gut.« Sie schob ihren Stuhl zurück. »Gehen wir nach oben.«
    Als sie durch die Fliegentür nach draußen gingen, legte Catch den Arm um ihre Schultern. »Ich mag dieses Cottage.« Er ließ den Blick über den kleinen gepflegten Garten mit den farbenfroh blühenden Azaleen wandern. »Es ist so still und friedlich hier.«
    Das Gewicht seines Armes empfand Megan als merkwürdig angenehm, während sie Seite an Seite zur Garage hinüberschlenderten. »Ich hätte nie vermutet, dass ›still und friedlich‹ dir gefallen würde.«
    Â»Es gibt eine Zeit für die Hollywoodschaukel auf der Veranda und eine Zeit für die Achterbahn.«
    An den Stufen zu ihrem Atelier blieb er stehen und sah auf Megan hinab. »Ich dachte, du wüsstest das.«
    Â»Das weiß ich auch.« Sie merkte, wie ihr die Kontrolle über die Beziehung zu ihm immer mehr entglitt. »Ich ahnte nur nicht, dass es dir auch klar ist.«
    In Gedanken versunken stieg sie die Treppe hinauf. »Das Studio ist ziemlich klein, also wenig beeindruckend. Eigentlich ist es mehr ein Arbeitsraum, in dem ich Pop nicht störe und er mich nicht stört.«
    Megan öffnete die Tür und schaltete das Licht ein.
    Dieser Raum gehörte ihr, ihr allein, und war deshalb für sie noch persönlicher als ihr Schlafzimmer im Haus nebenan. Werkzeuge lagen verstreut – hier erlaubte sie sich mehr Unordnung als in jedem anderen Bereich ihres Lebens –, Meißel, Messer, Schaber. Ihr Arbeitskittel war achtlos über eine Stuhllehne geworfen. Holz- und Sandsteinblöcke standen in einer Ecke sowie ein Marmorblock, den sie wie einen Schatz hütete.
    Und überall, auf Regalen, Tischen und selbst auf dem Boden, waren ihre fertigen Werke verteilt.
    Catch schob sich an ihr vorbei in den Raum. Seltsamerweise begannen Megans Nerven zu flattern. Sie fragte sich, wie seine Reaktion ausfallen mochte. Ob er ihre Arbeit kritisieren oder, viel schlimmer, oberflächlich loben würde?
    Jedes einzelne Stück hier war ihr wichtig. Und verblüfft stellte sie fest, dass seine Meinung ihr ebenfalls wichtig war.
    Leise schloss sie die Tür und lehnte sich mit dem Rücken dagegen.
    Catch war prompt auf eine kleine Studie aus Walnussholz zugegangen – ein Mädchen, das eine Sandburg baute. Megan war besonders stolz auf dieses Stück, denn es war ihr gelungen, genau die Stimmung einzufangen, die sie hatte erzielen wollen. In dem jungen Gesicht lagen mehr als nur Jugend und Unschuld. Das Mädchen fühlte sich als Prinzessin auf der Burg, das leise Lächeln ließ den Betrachter sofort an ein Märchen mit glücklichem Ende denken.
    Doch als Catch die Figur jetzt in seinen Händen drehte und

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