Meer der Liebe
Pfannen?«
Ohne den Blick von ihm zu wenden, deutete sie mit der Hand auf den Schrank. Sie sah zu, wie Catch darin herumkramte, bis er eine schwere gusseiserne Pfanne gefunden hatte.
»Ich will ja nicht behaupten, dass du nicht kochen kannst«, sagte er und richtete sich auf. »Es ist nur so: bei mir kann ich sicher sein, dass ich kochen kann.«
»Willst du damit sagen, ich wüsste nicht, wie man diese jämmerlichen kleinen Sardinen da zubereitet?«
»Belassen wir es doch dabei, dass ich einfach kein Risiko eingehen möchte, einverstanden?«
Er begann die Küchenschränke nach den notwendigen Zutaten zu durchstöbern. »Warum kümmerst du dich nicht um den Salat und überlässt den Fisch mir?«
»Und warum nimmst du nicht deine Forellen und â¦Â« Der Rest ihres unfreundlichen Vorschlags wurde vom Schrillen der Backofenuhr unterbrochen.
»Deine Törtchen!«
Nur mit Mühe beherrschte Megan sich, zog das Backblech aus dem Ofen und stellte es zum Abkühlen ab.
Oh ja, sie würde einen Salat machen. Den Salat des Jahrhunderts! Im Vergleich zu ihrem Salat würden seine Forellen bis zur Nichtigkeit schrumpfen!
Eine Zeit lang herrschte in der Küche absolutes Schweigen. Nur das Ãl in der Pfanne brutzelte, als Catch die panierten Forellenfilets in die Pfanne gab. Megan wusch Salatblätter, würfelte Tomaten, schnitt frische Champignons â¦
Als sie die Möhren schälte, hing ein solch appetitliches Aroma in der Luft, dass ihr unwillkürlich ein Seufzer entfuhr. Mit einer fragend hochgezogenen Braue blickte Catch zu ihr hinüber.
»Du musst natürlich richtig gut kochen können, was?« Sie lächelte schwach.
Mit einem Schulterzucken stibitzte er ihr die geschälte Möhre aus der Hand. »Wäre es dir lieber, wenn es mir misslingt?«
Kopfschüttelnd griff sie nach der nächsten Möhre. »Es wäre sehr befriedigend gewesen, wenn du dich wenigstens ungeschickt angestellt hättest.«
Mit der Gabel prüfte Catch den Fisch in der Pfanne. »Soll das ein Kompliment sein?«
Megan schnitt die Karotte in feine Scheiben. »Ich weià nicht. Wahrscheinlich würde man leichter mit dir umgehen können, wenn du nicht so fähig wärst.«
Ohne Vorwarnung fasste er sie bei den Schultern und drehte sie zu sich herum. »Ist es das, was du willst? Mit mir umgehen?«
Er zog sie zu sich heran, doch sie legte abwehrend die Hände auf seine Brust. »Mache ich dich etwa nervös?«
»Nein.« Viel zu heftig schüttelte sie den Kopf. »Nein, natürlich nicht.«
Catch hob stumm eine Augenbraue und zog sie enger an sich.
»Doch«, gestand sie ein. »Ja, du machst mich nervös!«
Sie machte sich frei und stapfte ungelenk zum Kühlschrank, um die Blaubeerfüllung herauszuholen. »Und du brauchst gar nicht so zufrieden darüber auszusehen.« Sie wünschte, sie könnte die Wut empfinden, die in einer solchen Situation angebracht wäre.
»Es gibt viele Dinge, die mich nervös machen.« Unwirsch füllte sie Blaubeerkompott in die Teigformen. »Schlangen, Karies, groÃe Hunde â¦Â«
Als sie sein vergnügtes Lachen hörte, sah sie zu ihm hin und musste feststellen, dass sie selbst auch lächelte. »Wie soll ich dich nicht mögen, wenn du mich zum Lachen bringst?«
»Ist es denn unbedingt notwendig, dass du mich nicht magst?« Er drehte den Fisch geschickt um und lieà dabei das Ãl aufspritzen.
»Nun, das hatte ich mir zumindest vorgenommen«, gestand sie. »Es schien mir eine gute Idee zu sein.«
»Warum lassen wir uns nicht etwas anderes einfallen?«, schlug er vor und holte eine Servierplatte aus dem Schrank. »Was magst du gern? AuÃer Narzissen, meine ich.«
»Softeis«, erwiderte sie spontan und ehrlich. »Oscar Wilde. Barfuà laufen.«
»Wie sieht es mit Baseball aus?«, wollte er wissen.
Sie überlegte kurz und lächelte. »Ja. Baseball mag ich auch.«
»Ich wusste doch, dass wir etwas gemeinsam haben.« Er drehte das Gas unter der Pfanne ab. »Essen ist fertig. Ruf Pop herein.«
Es war unglaublich gemütlich, zu dritt in der Küche am Tisch zu sitzen und das Essen zu genieÃen, zu dem jeder von ihnen einen Teil beigesteuert hatte.
Megan konnte die wachsende Sympathie der beiden Männer füreinander spüren, und das beunruhigte sie. Sie war sicher, dass
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