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Meer der Liebe

Meer der Liebe

Titel: Meer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Catch, eintausend Dollar?«
    Er setzte beide Statuetten ab und kam auf sie zu. Er war noch immer verärgert, strahlte es aus jeder Pore aus. »Was soll das? Hältst du es für sicherer, dich kleinzumachen, anstatt dich deinem eigenen Wert zu stellen?«
    Sie setzte zu einem wütenden Protest an, doch dann überlegte sie es sich anders und warf nur hilflos die Hände in die Luft.
    Catch drehte sich um und suchte auf eigene Faust nach Transportmaterial. Sorgfältig wickelte er die Statuen in Zeitungspapier ein, eine tiefe Falte auf der Stirn und ein aufgebrachtes Funkeln in den Augen. Dann fand er eine Kiste.
    Â»Ich gebe dir später einen Scheck«, sagte er noch und verließ ihr Atelier.

5. K APITEL
    Ein lang gezogener Schrei vibrierte durch die Luft. Die Achterbahn schoss in eine Kurve und legte sich fast waagerecht zur Seite. Überall blinkten Lichter, es herrschte lauter Trubel.
    Das Klingeln und Pfeifen von Maschinen und Geräten war zu hören. Musik schallte blechern aus Lautsprechern, und das »Plopp« der Luftgewehre hallte aus den Arkaden.
    Und dann war da noch das Lachen der vielen Menschen, ihre begeisterten Rufe, ihre fröhlichen Gespräche.
    Es roch nach Popcorn und gebrannten Mandeln, nach Bratwürsten und Maschinenöl.
    Megan lud eine weitere Runde Kugeln in das Luftgewehr und reichte es dem selbst ernannten Revolverhelden. »Fünf Punkte für die Kaninchen, zehn für die Enten. Für einen Hirsch gibt’s fünfundzwanzig und für Bären fünfzig.«
    Der sechzehnjährige Scharfschütze legte an und schoss eine Ente und ein Kaninchen. Als Preis wählte er eine Gummischlange, die seiner Freundin angeekelte Schreie entlockte.
    Lächelnd sah Megan dem Pärchen nach, wie es davonschlenderte. Der Junge legte dem Mädchen den Arm um die Taille und bewies seinen Sinn für Romantik, indem er der Freundin die Gummischlange vors Gesicht hielt, was ihm einen Ellbogenstoß in die Rippen einbrachte.
    Allzu viel los war heute Abend nicht, aber die Saison hatte auch noch nicht richtig begonnen.
    Und es gab so viele andere Parks in der Gegend, mit mehr Attraktionen, Bühnenshows und einer moderneren Auswahl an unzähligen Videospielen.
    Im Moment hatte Megan nichts gegen die Flaute einzuwenden. Ihr gingen stattdessen die verschiedensten Dinge im Kopf umher seit dem Abend, an dem Catch ihr Atelier gesehen hatte. Seit drei Tagen hatte sie nichts von ihm gehört.
    Zuerst hatte sie ihn unbedingt sehen wollen, hatte mit ihm über die Dinge reden wollen, die er zu ihr gesagt hatte.
    Er hatte sie zum Nachdenken gebracht. Sie war gezwungen gewesen, sich dem Teil ihrer Persönlichkeit zu stellen, den sie eigentlich die meiste Zeit ihres Lebens unterdrückt oder ignoriert hatte.
    Allerdings war das Bedürfnis nach einem Gespräch mit Catch mit jedem Tag geschrumpft.
    Wer war er denn überhaupt, und welches Recht hatte er, ihr Leben zu kritisieren?! Wieso erlaubte er sich, sie zusammenzustauchen, sodass sie sich vorkam, als hätte sie ein unverzeihliches Verbrechen begangen?
    Innerhalb von Minuten hatte er sie angeklagt und verurteilt. Und dann war er verschwunden.
    Drei Tage war das her.
    Megan reichte dem nächsten Schützen das geladene Luftgewehr. Drei Tage ohne einen Ton von Catch. Sie hatte auf ihn gewartet – sehr zu ihrem eigenen Unmut. Und als die Tage ohne eine Nachricht von ihm vergingen, hatte sie sich in Wut geflüchtet.
    Denn nicht nur hatte er sie erbarmungslos abgekanzelt, nein, er hatte auch ihre beiden liebsten Stücke mitgenommen. Tausend Dollar, na klar, dachte sie gallig und schob die nächste Runde Patronen in die Trommel. Alles nur leeres Geschwätz!
    Das war etwas, das er wirklich perfekt beherrschte – reden. Wahrscheinlich gehörte ihm das Restaurant auch gar nicht! Aber warum war er so?
    Männer brauchen keinen vernünftigen Grund, beschloss sie. Ihnen ging es nur ums Ego!
    Â»Männer«, entfuhr es ihr leise, als sie das Gewehr an den nächsten Kunden reichte.
    Â»Ich weiß genau, was Sie meinen, Herzchen.« Mit einem verschwörerischen Blinzeln nahm die rundliche blonde Frau das Gewehr von Megan entgegen.
    Â»Wer braucht sie schon?« Megan runzelte die Stirn.
    Â»Das ist ja das Problem.« Die Frau legte das Gewehr an und zielte. »Wir brauchen sie.«
    Und dann konzentrierte sie sich und erzielte hundertfünfundzwanzig Punkte.
    Â»Tolles Ergebnis«,

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