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Meere - Tierparadiese unserer Erde

Meere - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Meere - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Lederschildkröten wurden schon in der Nordsee und im Beringmeer gesichtet.
    Eine eigene Familie
    Lederschildkröten haben keinen Panzer aus Horn und Knochen. Sie haben eine dicke, lederartige Haut, in die Knochenplättchen eingelagert sind. Diese Besonderheit verlieh der Lederschildkröte ihren Namen. Und vor allem wegen dieses Unterschieds zu den anderen sechs Meeresschildkrötenarten bilden sie innerhalb der Ordnung der Schildkröten eine eigene Familie mit dem lateinischen Namen Dermochelyidae.
    Lederschildkröte
Dermochelys coriacea
    Klasse Kriechtiere
    Ordnung Schildkröten
    Familie Lederschildkröten
    Verbreitung weltweit in tropischen und subtropischen Meeren
    Maße Länge des Panzers: 1,5 m, max. 2,5 m
    Gewicht 250–600 kg, max. 900 kg
    Nahrung Quallen
    Geschlechtsreife mit etwa 10 Jahren
    Zahl der Eier je Gelege 50–100
    Brutdauer 65–68 Tage
    Höchstalter über 75 Jahre
    Tiefe Tauchgänge
    Lederschildkröten nehmen es als Tieftaucher durchaus mit dem Pottwal auf, der schon in Tiefen von über 1100 m geortet wurde. Beim Tauchen fahren Lederschildkröten ihre Körperfunktionen herunter, damit die Atemluft lange reicht, so vermindert sich z. B. der Herzschlag.
    Unter den Meeresschildkröten haben sich als einzige die Lederschildkröten auf Quallen als Nahrung spezialisiert. Indirekt tragen Lederschildkröten so zum Erhalt des Fischbestands bei, denn die Quallen erbeuten mit ihren Nesselfäden vor allem Fischlarven. Lederschildkröten fressen täglich 10–100 kg der fast nur aus Wasser bestehenden Quallen. Kleine schlucken sie im Ganzen, aus großen reißen sie mit kräftigem Biss Stücke heraus. Die Kiefer haben sehr scharfe Hornkanten, in die vorne zwei zahnartige Scharten eingelassen sind. Mit diesem Hornschnabel lassen sich die glitschigen Quallen gut packen.
    Wanderungen zur Eiablage
    Alle zwei bis drei Jahre begeben sich die Lederschildkröten von ihren Nahrungsgründen, die vorwiegend in den gemäßigten Zonen der Meere liegen, zur Paarung in die wärmeren Regionen der Welt, z. B. in die Karibik, nach Südamerika oder Afrika. Dabei wandern sie nicht selten bis zu 5000 km weit. Dort suchen sie die Gewässer vor ihrem Geburtsstrand auf, wo sich Männchen und Weibchen paaren. Die Weibchen kriechen dann mühsam auf den Sandstrand, graben oberhalb der Hochwasserlinie ein Loch und legen ihre Eier hinein. Das Ausbrüten überlassen sie der Sonnenwärme. Sie bleiben jedoch meist noch einige Tage vor der Küste, paaren sich erneut und legen wieder Eier im Sand ab. Auf diese Weise versuchen sie den Bestand ihrer Art zu sichern.
    Nach 65–68 Tagen schlüpfen die kleinen Lederschildkröten, die sofort das Meer aufsuchen, wo sie vor Fressfeinden besser geschützt sind.
    Stark gefährdet
    Lederschildkröten sind vom Aussterben bedroht. Insbesondere die Fischerei mit ihren riesigen Netzen und langen Leinen gefährdet den Bestand. Auch sterben Lederschildkröten daran, dass sie treibenden Kunststoffmüll schlucken. Zudem werden die Nester geplündert und die Eier als Potenzmittel verkauft.
    Delfine: akrobatische Meeressäuger
    Die meisten Menschen verbinden mit Walen schwergewichtige Riesen – doch auch die vor allem wegen ihrer Luftsprünge bekannten und beliebten Delfine sind echte Waltiere (Cetacea). Als artenreichste Walfamilie (Delphinidae) gehören sie zur Unterordnung der Zahnwale (Odontoceti). Mit ihren deutlich erkennbaren Reihen aus spitzen Zähnen sind sie gut ausgerüstet für die Jagd auf Fische und Tintenfische.
    © istockphoto.com/Nancy Nehring
    Ein Großer Tümmler im Golf von Mexiko
    Delfine in der Mythologie
    Bereits in der griechischen Antike spielen Delfine eine im wahrsten Sinne des Wortes richtungsweisende Rolle: Der Legende nach soll der Gott Apollon die Gestalt eines Delfins angenommen haben, um die Bewohner der Insel Kreta durch das Mittelmeer zu einem neuen Siedlungsort in der griechischen Landschaft Phokis zu tragen. So soll hier die später berühmte antike Stadt Delphi gegründet worden sein. Der Delfin symbolisierte für die antiken Griechen außerdem das Urprinzip des Weiblichen. Diese Anschauung findet Ausdruck in dem sprachverwandten griechischen Wort »delphys« für den weiblichen Schoß.
    Anpassungen als marine Säugetiere
    Wie alle Wale gehören auch die Delfine zu den Säugetieren, deren einst auf dem Land lebenden Vorfahren vor Jahrmillionen wieder zu einem Leben im Wasser übergegangen sind. Neben fossilen Funden belegt noch das rudimentär angelegte Becken ihre

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