Meere - Tierparadiese unserer Erde
Abstammung von vierbeinigen Landtieren. Man geht davon aus, dass Wale und Paarhufer wie Hirsche oder Rinder gemeinsame Vorfahren haben. Zahlreiche Merkmale kennzeichnen die Anpassungen der Delfine an ihr Lebenselement Meer. Am augenfälligsten ist die perfekte Stromlinienform der geschickten und eleganten Schwimmer. Die grazilen Delfine erreichen so scheinbar mühelos Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 50 km/h. Kräftig geschlagen, dient die Fluke, eine flache und stark verbreiterte Schwanzflosse aus sehr festem Bindegewebe, den Meeressäugern beim Schwimmen und Tauchen als Antrieb. Im Gegensatz zur senkrechten Schwanzflosse der Fische ist die Fluke bei Walen horizontal ausgerichtet. Die Wirbelkörper im Schwanzbereich sind stark abgerundet und verkleinert, so dass der gesamte Schwanzbereich gut beweglich ist. Die den Hauptvortrieb ausmachende kraftvolle Aufwärtsbewegung der Fluke wird durch seitlich entlang der Wirbelsäule verlaufende große und kräftige Rumpfmuskeln bewerkstelligt. Die Vordergliedmaßen sind zu paddelartigen »Flippern« umgebildet und dienen mit Schlag- und Drehbewegungen in erster Linie der Steuerung bei der Fortbewegung. Analog zur Rückenflosse der Fische haben auch die Wale eine Rückenfinne zur Stabilisierung ihrer Lage im Wasser entwickelt. Einige Arten wie die Glattdelfine haben die Rückenfinne allerdings wieder verloren.
Als Warmblüter sind die Säugetiere auf einen guten Wärmeschutz im Wasser angewiesen. Dazu dient den Delfinen eine besonders dicke Fettschicht unter der Haut zur Isolation. Ihre Lungen versorgen sie mit Luftsauerstoff, den sie durch regelmäßiges Auftauchen einatmen. Ihre Atem- oder Nasenöffnung liegt dementsprechend nicht an der Schnauzenspitze, sondern auf der Oberseite des Kopfes, so dass die Tiere zum Atmen nicht weit aus dem Wasser herauskommen müssen. Als echte Säugetiere versorgen die Mütter ihren Nachwuchs mit hochkonzentrierter und sehr fettreicher Milch. Die Delfinkälber werden von der Mutter gleich nach der Geburt so schnell wie möglich an die Wasseroberfläche bugsiert, damit sie ihre Lungen mit Luft vollpumpen können.
Delfine
Delphinidae
Klasse Säugetiere
Ordnung Wale
Familie Delfine
Verbreitung Meere welt-weit, einige Arten auch im Süßwasser
Maße Länge: 2,5–4 m
Gewicht bis etwa 700 kg
Nahrung meist Fische und Tintenfische
Geschlechtsreife mit etwa 5 Jahren
Tragzeit etwa 9–12 Monate
Zahl der Jungen meist 1
Höchstalter über 30 Jahre
Lautstarker Beutefang
Wenn Delfine auf einen Schwarm Fische oder Kalmare gestoßen sind, kann dies zu einem gewaltigen akustischen Spektakel aus Pfeiftönen, grunzenden oder quietschenden Lauten ausufern – denn so verständigen sie ihre Artgenossen. Delfine verfügen über einen hoch entwickelten akustischen Sinn. Vor allem der Unterkiefer leitet die Tonschwingungen vom Wasser ans Innenohr weiter. Oberhalb des Schnabels liegt eine fettartige Struktur, die Melone. Ihre Funktion scheint in der Bündelung der ausgesandten Schallwellen zur Echoortung zu liegen. Solche zielgerichteten Klicklaute werden von jedem Objekt der Umgebung zurückgeworfen und das wiederaufgenommene Echo liefert dem Delfin Informationen über die Art, Größe und Entfernung beispielsweise der Beutetiere. So entsteht für ihn quasi ein »Hörbild« der Unterwasserwelt.
Schulen
Häufig können Seereisende große Gruppen mit hunderten Delfinen, sog. Schulen, vor den Bugwellen längsseits des Schiffes sehen. Im vorderen Bereich des Wellenberges erzeugt der Wasserdruck eine schmale Zone, in der das Wasser vorwärtsströmt. Wenn ein Delfin diesen Punkt findet, kann er sich ohne Eigenbewegung auf der Bugwelle treiben lassen. Manchmal reiten auf die gleiche Weise auch junge Delfine auf den Bugwellen ihrer Mütter.
Vor allem ozeanische Delfinarten sind häufig nur in Schulen anzutreffen. Sie umfassen nicht selten mehrere tausend Individuen und verteilen sich über ein mehrere Hektar großes Seegebiet. Der Vorteil eines solchen Gruppenlebens besteht vor allem in einer effektiven Nahrungssuche und Feindabwehr. Entdeckt ein Delfin einen Hai oder einen Fischschwarm, informiert er sofort den gesamten Verband. Der Informationsnutzen überwiegt vor allem auf der weitläufigen Hochsee bei weitem die innerartliche Nahrungsk onkurrenz.
Delfine bilden keine festen Fortpflanzungspaare, dennoch ist ihr Gruppenleben sozial organisiert. Ständige Körperkontakte wie Anstupsen mit dem Schnabel und enges Parallelschwimmen sowie die
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