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Meere - Tierparadiese unserer Erde

Meere - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Meere - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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vielfältige Lautkommunikation fördern die Bindung der Gruppenmitglieder untereinander. Dominanzgebaren wie das Aufeinanderschlagen der Kiefer, Beißattacken oder Rammen festigen die soziale Rangordnung.
    Delfine der Hochsee
    Typische Bewohner der tropischen bis gemäßigt warmen Hochsee sind die Blauweißen Delfine (
Stenella coeruleoalba
). Nur selten tauchen sie in Küstennähe auf. Diese Art ist an ihrem dunklen Seitenstreifen zu erkennen, der vom Augenwinkel bis zum After verläuft und scharf die graue Oberseite von dem weißen Bauch trennt. Blauweiße Delfine gehen vor allem am Abhang des Kontinentalschelfs in Tiefen bis zu etwa 200 m auf Jagd nach Fischen und Kalmaren. Im etwa gleichen Lebensraum ist der Gemeine Delfin (
Delphinus delphis
) zu finden. Diese Art jagt häufig in Gruppen, indem ganze Schulen unter einen Schwarm aus Heringen, Sardinen oder Sardellen schwimmen und die Fische so an die Wasseroberfläche treiben.
    Im selben Verbreitungsgebiet lebt auch der mit bis zu 3,8 m deutlich größere Rundkopfdelfin (
Grampus griseus
), der sich durchseinen abgestumpften Kopf ohne ausgeprägten Schnabel von anderen Arten unterscheidet. Rundkopfdelfine ernähren sich in erster Linie von Kalmaren.
    Mehr auf tropische Gewässer beschränken sich die Schlankdelfine (
Stenella attenuata
) mit ihren hellen Flecken auf der grauen Rückenseite, die mit zunehmendem Alter immer dichter werden. Sie vergesellschaften sich gern mit den extrem schlanken und langschnauzigen Ostpazifischen Delfinen (
Stenella longirostris
).
    Die Glattdelfine sind in der Hochsee des gemäßigten Klimas vertreten: der Nördliche Glattdelfin (
Lissodelphis borealis
) ausschließlich im Nordpazifik, der Südliche Glattdelfin (
Lissodelphis peronii
) in der gesamten gemäßigt kalten Hochsee der südlichen Hemisphäre. Beide Arten ernähren sich hauptsächlich von Laternenfischen (Myctophidae) und Kalmaren. In der subantarktischen und antarktischen Hochsee lebt eher in kleineren Gruppen von meist wenigen, seltener bis zu 40 Tieren der Stundenglas-Delfin (
Lagenorhynchus cruciger
) mit seiner namengebenden weißen Seitenzeichnung auf der schwarzen Oberseite.
    Delfine der Küsten
    Manche Delfinarten wie der Buckeldelfin (
Sousa spec
.), der Rauzahndelfin (
Steno bredanensis
), der Weißbauchdelfin (
Cephalorhynchus eutropi
) und der auffällig schwarzweiß gefärbte Commerson-Delfin (
Cephalorhynchus commersonii
) halten sich bevorzugt in Küstengewässern auf. Doch führt der Weg dieser weniger wanderfreudigen Arten nicht in flache Schelfmeere wie die Nordsee. Auch der Weißseitendelfin (
Lagenorhynchus acutus
) und der Weißschnauzendelfin (
Lagenorhynchus albirostris
) aus den kaltgemäßigten und subarktischen Gewässern machen im Gegensatz zum häufigen Rundkopfdelfin seltener einen Ausflug in die Nordsee. Dagegen fallen sowohl der Gemeine Delfin als auch der mattgraue Große Tümmler (
Tursiops truncata
) in der Nordsee durch ihre anmutige Luftakrobatik auf, bei der sie die delfintypischen hohen Stimmlaute ausstoßen. Typisch für diese Arten ist ihr spielerisches Reiten auf einer Bugwelle.
    Tod durch Ertrinken und Strandung
    Delfine sind zum Überleben auf die Atmung von Luftsauerstoff angewiesen. Können sie nicht regelmäßig aus dem Wasser auftauchen, müssen sie qualvoll ertrinken. Zum Verhängnis wurden den Meeressäugern vor allem die unentrinnbaren, da oft kilometerlangen Treib- oder Ringwadennetze, mit denen der Mensch in erster Linie die großen Thunfischschwärme abfangen wollte. Diese Fischfangmethoden bedeuteten für viele Delfine das Aus: Jahr für Jahr kamen tausende als sog. Beifang in den riesigen Netzen ums Leben. Ehe 1990 die Treibnetzfischerei verboten wurde, ertranken allein im Bereich des tropischen Ostpazifiks in den vorausgegangenen 30 Jahren mehr als 6 Mio. Delfine in den gefährlichen Netzen.
    Die todbringenden Strandungen von Delfinen an den Weltmeerküsten sind wahrscheinlich auf Störungen des Erdmagnetfeldes sowie Beeinträchtigungen ihrer akustischen Unterwasserorientierung durch die moderne Hochseetechnik des Menschen – gleichsam eine akustische Umweltverschmutzung der Meere – zurückzuführen. Allerdings konnten Wissenschaftler bei Strandungen von Gemeinen Delfinen an der kalifornischen Küste Wurmparasiten nachweisen, die bei den Meeressäugern sowohl das Gehör als auch Gehirnstrukturen zerstört hatten. Zu Massenphänomenen kommt es vermutlich, weil sich die Delfine einer Schule nicht im Stich

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