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Meere - Tierparadiese unserer Erde

Meere - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Meere - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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pedersoni
) winkt von ihrem Wirt aus mit den Antennen Kunden herbei; bis zu 26 Tiere teilen sich eine Anemone und leben dabei in einer strikten Rangordnung. Wie die Putzerfische dürfen sie in den Mäulern nach Nahrung suchen, ohne selbst vertilgt zu werden. Wenn sich Muränen und Putzergarnelen eine Höhle teilen, schützen die Muränen ihre Nachbarn vor Angriffen.
    Drückerfische: Riffbewohner mit Sperrmechanismus
    Bereits James Cook, der englischer Seeoffizier, kannte Drückerfische. Als sein Schiff am 4. Mai 1770 in der australischen Botany Bay ankerte, fingen seine Matrosen zahlreiche kleine Fische. Cook schrieb in sein Tagebuch, sie hätten diese Art wegen der außergewöhnlich dicken Haut Lederjacken getauft. Tatsächlich ist die Haut mit gegeneinander beweglichen Knochenplatten gepanzert. Die Drücker sind daher keine besonders guten Schwimmer: Die zweite Rücken- und die Afterflosse werden wellenförmig geschlagen; die Brustflossen dienen als Höhen-, die Schwanzflosse als Seitenruder.
    © istockphoto.com/Iliuta Goean
    Leoparddrückerfisch mit auffälligem Tupfenmuster
    Getarnt in Algen und Seegraswiesen
    Die Schwesterfamilie der Feilenfische (Monacanthidae) hat ihren Lebensraum ebenfalls hauptsächlich in den tropischen Korallenriffen. Von den Drückern unterscheiden sie sich durch ihre kleinen rauen Schuppen, die ihnen den Namen eintrugen, das weniger kräftige Gebiss, ein noch kleineres Maul, einen einzigen aufstellbaren Rückenflossenstrahl, die lang gestreckte Gestalt und die besondere Fähigkeit zum Farbwechsel.
    Ein Gewehrabzug aus Stachelstrahlen
    Ihren Familiennamen verdanken die Drückerfische ihrer ersten Rückenflosse, die aus drei mit Flossenspannhaut verbundenen Stachelstrahlen besteht. Der erste Stachel ist besonders groß und kann aufgestellt werden. Die Basis des zweiten arretiert ihn dann und er kann nur wieder umgelegt werden, wenn der Fisch den dritten Strahl mit Hilfe eines Beugemuskels umlegt. Die Vorrichtung erinnert stark an den Abzug oder Drücker eines Gewehrs und ermöglicht es dem Fisch, sich auf der Flucht und beim nächtlichen Ruhen in einer Felsspalte oder zwischen den Ästen eines Korallenstocks festzuklemmen. Dabei wird zugleich ein Bauchstachel abgespreizt. Der Fisch sitzt dann so fest, dass man ihn nicht hinausziehen kann.
    Drückerfische
Balistidae
    Klasse Knochenfische
    Ordnung Kugelfischverwandte
    Familie Drückerfische
    Verbreitung in den warmen Regionen der drei Ozeane, meist in Korallenriffen oder Küstenstreifen, selten im offenen Meer
    Nahrung alle Meerestiere, auch Muscheln, Seeigel und Korallenpolypen
    Charakterfische der Riffzonen
    Die Drückerfische (Balistidae) leben in etwa 30 Arten in den wärmeren Teilen der drei großen Ozeane. Viele sind eng an bestimmte Riffzonen gebunden und gelten daher als deren Leitformen oder Charakterfische. Die meist einzeln lebenden, tagaktiven Bodenbewohner sind standorttreu und wechseln ihre Verstecke nur, wenn sie wegen ihres Wachstums nicht mehr hineinpassen. Körperbau und Verhalten sind an ein Leben in Küstennähe angepasst; nur wenige Arten bevorzugen das offene Meer.
    Am Kopf sitzt ein ausgesprochen kleiner Mund; einige Arten wie der Rotzahn-Drückerfisch (
Odonus niger
) täuschen aber durch eine dunkle Zeichnung eine viel größere Mundspalte vor. Der bis zu 50 cm lange Rotzahn ist der Charakterfisch der Außenhänge unterhalb der Riffkante; mit seiner dunklen Färbung ist er dort im Schlagschatten kaum zu erkennen. In großen Gruppen steht er im freien Wasser vor dem Riff, fängt Plankton und frisst Schwämme. Feinde werden durch lautes Zähneknirschen bedroht; mithilfe der Schwimmblase können außerdem Knurr- und Grunzlaute erzeugt werden.
    Mit ihren starken Kiefern und den meißel- und plattenförmigen Zähnen können Drücker auch härteste Nahrung wie Korallen, Muscheln, Krebse und Stachelhäuter knacken. Im Sandboden versteckte Beute legen sie frei, indem sie sie mit einem kräftigen Wasserstrahl »freipusten«. Für die wehrhaften Diademseeigel haben sie zwei Spezialtechniken entwickelt: Der Orangestreifen-Drückerfisch (
Balistapus undulatus
) beißt die langen Stacheln an einer Seite stückweise ab, hebt seine Beute an den stabilen Stachelbasen hoch und lässt sie aus etwa 1 m Höhe fallen. Während der Seeigel langsam zu Boden sinkt, beißt der Drücker in die ungeschützte Unterseite. Der Blaue Drückerfisch (
Pseudobalistes fuscus
) pustet die Seeigel hingegen auf dem Sand um. An der Unterseite hat der

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