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Meere - Tierparadiese unserer Erde

Meere - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Meere - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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in unterschiedlichen Tierklassen.
    In der Not stößt eine Sepie durch ihren Trichter die in Darmdrüsen produzierte Tinte aus, die nicht nur das Wasser, sondern auch den Geruchssinn des Angreifers trübt.
    Paarung und Fortpflanzung
    Sepien sind getrenntgeschlechtlich und gehen in der Fortpflanzungszeit nach einer Balz des Männchens zumeist eine Saisonehe ein. Bei der Paarung schwimmen die beiden Kopf an Kopf, das Männchen hält das Weibchen mit einigen Armen fest. Ein weiterer Arm ist darauf spezialisiert, das aus seinem Trichter austretende Samenpaket aufzunehmen und in der Nähe des Mundes der Partnerin abzulegen. Dort werden die Spermien in Taschen deponiert.
    Kurz darauf legt das Weibchen seine Arme zu einer Röhre zusammen und stößt nach und nach bis zu 260 Eier aus, die es mit zwei Schnüren an einem Tangwedel oder Ähnlichem befestigt. Aus den Eiern schlüpfen später fertige kleine Tintenfische; Larvenstadien gibt es nicht.
    Gemeiner Tintenfisch
Sepia officinalis
    Klasse Kopffüßer
    Ordnung Zehnarmige Tintenschnecken
    Familie Sepiidae
    Verbreitung Nordsee, Nordatlantik, Mittelmeer
    Maße Länge: bis 30 cm
    Nahrung Krebse, Muscheln, Fische
    Geschlechtsreife etwa 10 Monate
    Zahl der Eier bis 260
    Höchstalter gut 1 Jahr
    Schmetterlinge des Meeres
    Eng mit den Sepien verwandt, aber erheblich kleiner sind die Sepioliden. Schon an ihrer plumpen Gestalt erkennt man, dass die Angehörigen dieser Familie noch stärker an ein Leben am Boden angepasst sind als die stromlinienförmigeren Sepien. Auch haben sie keine durchgehenden Flossensäume, sondern zwei »Flügelchen« am Rumpf, mit denen sie schlagen. Die Art
Stoloteuthis leucoptera
trägt sogar den Namen Schmetterlingstintenfisch. Die im Atlantik lebende
Sepiola atlantica
und die Mittelmeersepiole
Sepiola rondeletti
werden jeweils nur 4 cm lang. Alle
Sepiola
-Arten haben Leuchtorgane in der Nähe ihrer Tintenbeutel, die diese Lichtquellen bei Gefahr abdecken können. Um Fressfeinde – neben Haien und Rochen auch etliche räuberische Fische der Küstenzone – abzulenken, stoßen auch sie Tintenwolken aus, die in etwa ihre Körpergestalt haben sollen. Wenn möglich, graben sie sich aber blitzschnell ein. Um im lockeren Sand zu verschwinden, setzen sie die Flossen fast wie Spaten und den Trichter wie ein Gebläse ein. Steine, die im Weg liegen, werden mit den Armen gepackt und beiseitegeschleppt.
    Kraken: kluge Burgenbauer
    Die achtarmigen Kopffüßer leben in der Regel am Grund flacher Meeresbereiche. Zwar können sie durch Rückstoß schwimmen – manche Arten pressen Wasser durch ihren Trichter, andere schlagen ihren Schirm, der aus den Häuten zwischen ihren Armen gebildet wird, rhythmisch zusammen –, aber lieber bewegen sie sich über den Boden. Alle Arme sind an der Unterseite mit ungestielten Saugnäpfen besetzt, in denen durch Muskelkontraktion ein Unterdruck aufgebaut wird, sobald sie Kontakt zu einer Fläche haben – sei es Fels, ein Beutetier oder auch der Arm eines Tauchers. Die Armmuskulatur ist so stark, dass selbst ein ausgewachsener Hummer mühelos mittendurch gerissen werden kann.
    © shutterstock.com/Vittorio Bruno
    Gewöhnlicher Krake aus dem Mittelmeer
    Kriechen, stelzen, notfalls schwimmen
    Kraken (Familie Octopodidae) können in alle Richtungen kriechen; meist bewegen sie sich aber zur Seite, wobei der Kopf den höchsten Teil des Körpers darstellt. Die Arme werden ausgestreckt, saugen sich am Boden fest und ziehen sich zusammen. Auf diese Weise kann das Tier sogar das Wasser verlassen und sich an der Küste auch aus Gezeitentümpeln befreien. Beim Laufen werden die Armenden eingerollt und das Tier stelzt mit bis zu 2 m pro Minute über den Grund. Es schwimmt eigentlich nur, wenn es einem schnellen Feind zu entkommen oder ein schnelles Beutetier einzuholen gilt. Alle der etwa 200 Krakenarten ziehen sich tagsüber gern in Verstecke zurück. Wenn keine Felsspalten, Muschelschalen oder Schneckenhäuser zur Verfügung stehen, bauen sich manche selbst eine Burg, indem sie Steinchen einsammeln und zu einem Ringwall auftürmen. Man hat auch beobachtet, dass Kraken Steine wie Schilde vor sich hielten, wenn sie attackiert wurden. Dieser Werkzeuggebrauch und der gezielte Einsatz von Wasserstrahlen zur Reinigung eines Bodenareals gelten als Zeichen für Intelligenz, ebenso ihre Fähigkeit, in der Natur einer Beute, die aus ihrem Blickfeld geraten ist, den Weg abzuschneiden, wozu sie deren Handeln antizipieren müssen.
    Erschöpfende

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