Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Meere - Tierparadiese unserer Erde

Meere - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Meere - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
Vom Netzwerk:
Fürsorge
    Der Gemeine Krake (
Octopus vulgaris
) lebt im Mittelmeer und in den wärmeren Küstenregionen des Atlantiks. Mit seinen veränderlichen Gelb-, Braun- und Grautönen ist er gut getarnt. Er frisst, was er bekommen kann: Krebse, Krabben, Muscheln, dösende Fische, aber auch Aas.
    In den meisten Gebieten gibt es zwei Laichzeiten. Bei der Befruchtung halten die Partner Abstand; das Männchen übergibt dem Weibchen sein Spermienpaket mit einem spezialisierten Arm. Das Weibchen legt bis zu 150 000 etwa 2 mm lange Eier, die es an Schnüren in Höhlen oder Spalten aufhängt und während der 25–65 Tage währenden Brutzeit säubert und mit frischem Atemwasser bespritzt. Ohne diese Brutpflege würden die Eier verpilzen. Das Weibchen nimmt während der ganzen Zeit keine Nahrung zu sich und stirbt zumeist anschließend. Die Larven leben zunächst einen Monat lang planktonisch, was auch dazu führt, dass sie durch die Strömung verbreitet werden.
    Kraken
Octopodidae
    Klasse Kopffüßer
    Ordnung Achtarmige Tintenschnecken
    Familie Octopodidae
    Verbreitung weltweit in allen Meeren
    Maße Länge: 10 cm bis 3 m
    Gewicht bis etwa 5 kg
    Nahrung Krebse, Muscheln, Schnecken, auch Fische und Aas
    Geschlechtsreife mit über 1 Jahr
    Zahl der Eier etwa 150 000
    Höchstalter 2–3 Jahre
    Verwandlungskünstler
    Schon normale Kraken passen sich durch Farb- und Texturänderungen der Haut gut an ihren jeweiligen Lebensraum an, aber eine kürzlich in indonesischen Gewässern entdeckte Art hat die Imitation auf die Spitze getrieben. Der »mimic octopus« ahmt mehrere andere Tiere nach, die seinen Fressfeinden weniger bekömmlich erscheinen: ein in der Natur bisher einmaliger Fall. Am liebsten verwandelt er sich in eine gestreifte Seezunge, indem er sich ganz platt macht, die Arme aneinanderlegt, so dass ihre Streifen aneinander anschließen, und mit flossenähnlichen Wedelbewegungen der Armspitzen flach über den Grund gleitet. Um eine gefürchtete Seeschlange zu imitieren, steckt er sechs seiner langen Arme in ein Sandloch und streckt die beiden restlichen in entgegengesetzte Richtungen. Schlängelbewegungen und eine klare Bänderung machen die Täuschung perfekt.
    Grauwale: Fernreisende mit festem Fahrplan
    Grauwale (
Eschrichtius robustus
) sind die einzige Walart, die ausschließlich in Schelfmeeren und in unmittelbarer Küstennähe lebt. Ihr Vorkommen beschränkt sich auf eine Population an der Ostküste des Nordpazifiks. Die an der westlichen Pazifikküste vor Russland und Korea lebende Population umfasst weniger als 300 Tiere.
    © istockphoto.com/Marhsall Bruce
    Grauwale filtern die Nahrung aus dem Wasser.
    Schiefergraue Riesen
    Grauwale erreichen eine Körperlänge von etwa 12 bis 15 m, wobei die Weibchen durchschnittlich 10 % größer als die Männchen werden, und wiegen ausgewachsen 14–34 t. Sie sind von gedrungener Form, dabei aber deutlich schlanker als die anderen Bartenwale. Der schmale Oberkiefer mit den 140 bis 180 weißlich gelben Bartenplatten auf jeder Seite ist leicht gebogen und überragt den Unterkiefer. Die Barten sind nur rd. 40 cm lang und nicht sehr elastisch. Anstelle einer Rückenfinne besitzen die Grauwale eine Leiste mit mehreren Beulen auf dem hinteren Drittel des Rückens. Ihre Körperfarbe ist schiefergrau. Allerdings sind sie von zahllosen hellen Flecken übersät, die von Seepocken und Kieselalgen herrühren: Der Grauwal ist wie kein anderer Wal von Parasiten besiedelt. Grauwale bekommen höchsten alle zwei Jahre ein Junges, wobei die Tragzeit 13,5 Monate beträgt. Anschließend werden die Kälber sieben Monate lang gestillt. Mit etwa acht Jahren und einer Länge von 11 m erreichen die Jungtiere ihre Geschlechtsreife, körperlich ausgewachsen sind sie erst mit rd. 40 Jahren. Mit Ausnahme des Schwertwals haben sie keine natürlichen Feinde.
    Reiseweltmeister
    Grauwale zeigen von allen Walen das zuverlässigste Wanderungsverhalten. Den Sommer verbringen die Tiere in der arktischen Tschuktschen-, Bering- und Beaufortsee. Mitte Oktober, wenn ihre Nahrungsreviere zufrieren, sammeln sie sich in der Nähe der Alëuteninsel Unimak, um nach Süden aufzubrechen. Allerdings treten sie nicht alle gleichzeitig die Reise an. Als Erste machen sich die trächtigen Kühe auf den Weg, ihnen folgen die übrigen erwachsenen Tiere. Den Abschluss bilden die noch nicht geschlechtsreifen Jungtiere. Die Tiere schwimmen, oft nur wenige hundert Meter vom Ufer entfernt, die gesamte nordamerikanische Westküste entlang bis

Weitere Kostenlose Bücher