Meere - Tierparadiese unserer Erde
befindet sich am Augenhintergrund eine reflektierende Schicht, die jeden Lichtstrahl zweimal durch die Netzhaut schickt. Landsäuger wie der Mensch hören unter Wasser schlecht, da der Schall über den Schädelknochen transportiert und dabei verzerrt wird. Bei den Robben gibt es außer einer schmalen Brücke keinen Knochenkontakt zwischen Schädel und Innenohr und das Schläfenbein ist so gebaut, dass beide Ohren den Schall getrennt erhalten und die Tiere die Richtung der Schallquelle orten können. Fein entwickelt sind auch die Tasthaare auf der Oberlippe, mit denen die Tiere bei schlechter Sicht den Vibrationen im Wasser nachspüren, die ihre Beute erzeugt.
Seebären
Neben den Seelöwen gehören der Nördliche Seebär (
Callorhinus ursinus
) und acht Südliche Pelzrobben oder Seebären (Gattung
Arctocephalus
) zur Familie der Ohrenrobben. Allen gemeinsam sind die kleinen Ohrmuscheln und die Fortbewegung: Ohrenrobben schwimmen vor allem mit den Vorderflossen, während bei den Hundsrobben die Hinterflossen für den Vortrieb sorgen. Dafür können Ohrenrobben ihre Hinterfüße an Land unter den Körper ziehen und so auf allen vieren recht flott gehen.
Ausgehungert und vergiftet
Sie haben kein begehrtes Fell und die Jagd ist vielerorts streng reglementiert; dennoch sind die Bestände der Steller’schen Seelöwen stark zurückgegangen. Der Hauptgrund ist vermutlich die Überfischung der Meere. Der Rückgang kann auch mit PCB (polychlorierten Biphenylen) und Pestiziden wie DDT zusammenhängen, die sich in der Nahrungskette anreichern.
KÜSTEN- UND UFERBEREICHE
Etwa 440 000 km misst die Küstenlinie der Kontinente, rechnet man die vielen, weit verstreuten Inseln dazu, sind es mehr als 1 Mio. km. Damit gehört der Küstenbereich zu den am weitesten verbreiteten Lebensräumen auf der Erde, obwohl er nicht viel Fläche einnimmt. An den Küsten berühren sich die Elemente Wasser, Erde, Luft und manchmal auch das Feuer eines Vulkans. Flache Sandstrände, schroffe Felsklippen, Wattenmeer und Mangrove, Dünen, nebelverhangene Wüsten, eisbepackte Tundren, Flussdeltas und -ästuare sind die Heimat vieler unterschiedlicher Tiere und Pflanzen.
Inhalt
Felsküsten im Rhythmus der Gezeiten
Die Strandschnecke: Kosmopolit an felsigen Küsten
Seepocken: Felsküstenbewohner mit festem Platz im Leben
Felsklippen: Leben in der Vertikalen
Der Basstölpel: Torpedo der Meere
Kein Tollpatsch: die Trottellumme
Der Papageitaucher: Höhlengräber und Flügeltaucher
Die Dreizehenmöwe: zwischen Steilklippe und offenem Meer
Sandküsten: von Meer und Wetter geschaffen
Sanddollars: Seeigel in Münzform
Pfeilschwanzkrebse: ein Leben unter falschem Namen
Der Reiherläufer: Panzerknacker im Schlick
Das Wattenmeer
Watt- oder Pierwurm: ein Grundglied der Nahrungskette
Miesmuscheln: Klärwerke des Meeres
Scheidenmuscheln: Messer im Sand
Strandkrabbe: Querläufer des Wattbodens
Austernfischer: Muschelknacker mit langer Lehrzeit
Brandseeschwalben: Fischfang im Sturzflug
Brandenten: Massenmauser im Watt
Mangroven: Tropenwälder zwischen Ebbe und Flut
Fregattvögel: wasserscheue Flugkünstler
Schlammspringer: glupschäugige Grenzgänger
Schützenfische: Weltmeister im Zielspucken
Winkerkrabben: Massenbalz bei Ebbe
Austern: Vermehrung im Zeichen des Mondes
Die Flunder: Pendler zwischen Meer und Süßwasser
Der La-Plata-Delfin: Flussdelfin im Salzwasser
Manatis: füllige Meerjungfrauen
Felsküsten im Rhythmus der Gezeiten
Felsige Küsten bilden sich überall dort, wo die See keinen Sand oder Schlick anspült, sondern lockeres Material vom anstehenden Gestein abwäscht. Und in manchen Regionen der Welt ist das Meer in felsige Gebiete und Gebirge vorgedrungen, denn seit den Eiszeiten steigt der Wasserspiegel. Oft trifft die Brandung auf Urgestein wie Granit oder Sedimentgesteine, die einst vom Meer überdeckt waren und sich nun aus dem Wasser gehoben haben. Für die Lebewesen spielt es offenbar kaum eine Rolle, welches Gestein die Küste formt. Viele nutzen die Felsen nur als Verankerungsort, wie Muscheln, Seepocken oder Großalgen. Immensen Einfluss auf die Lebensweise haben jedoch die stark wechselnden Bedingungen, mit denen Tiere und Pflanzen in der Uferzone zurechtkommen müssen, denn im Rhythmus von Ebbe und Flut befinden sie sich unter Wasser oder auf dem Trockenen. Nur wenige verlassen die Gezeitenzone zeitweise, um nicht in Extreme zu geraten, wie etliche Schleimfische und
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