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Meere - Tierparadiese unserer Erde

Meere - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Meere - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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den Wasserverlust auf ein Minimum.
    Im unteren Eulitoral treten wieder Großalgen auf, darunter auch große Tange wie
Laminaria
in atlantischen Meeren oder
Macrocystis
im Pazifik. Sie werden von verschiedenen Schnecken beweidet, darunter eine Strandschnecke:
Littorina littoralis
ahmt mit ihrem Gehäuseumriss die Blasen z. B. des Knotentangs
Fucus nodosum
nach. Zu diesen treten räuberische Tiere wie die Wellhornschnecke
Buccinum undatum
oder Seesterne und Hummer. Festsitzende Borstenwürmer (Polychaeta) leben an lichtgeschützten Stellen des Bodens.
    Die Bewohner des Eulitorals haben gegenüber jenen des Supralitorals den großen Vorteil, dass sie in einem festen Rhythmus aktiv sein können, denn die Flut kommt ganz regelmäßig wieder. So richten sich die Tiere an der Überdeckung ihres Lebensraumes mit Wasser aus. Auch jahreszeitliche Wanderungen kommen vor. Die Strandkrabbe
Carcinus maenas
wandert z. B. im Juni vom tiefer gelegenen Sublitoral in das Eulitoral des Helgoländer Felswatts und knackt dort vor allem Miesmuscheln. Die Jagdphasen beschränken sich auf die Zeit der Überflutung. Im September zieht sie sich wieder aus dem Felswatt zurück in die tiefer gelegene Zone des Sublitorals, die immer unter Wasser liegt.
    Während der Ebbe stochern Watvögel und Möwen in Gezeitentümpeln und auf den algenbewachsenen Felsblöcken nach Schnecken, Muscheln, Krebstieren und kleinen Fischen.
    Fische in felsigen Gezeitenzonen
    Schleimfische der Familie Blenniidae sind weltweit typische Bewohner von Felsküsten aller gemäßigten und tropischen Meere. In den Tropen leben etliche farbenprächtige Arten auch in Korallenriffen. Arten der Gattung
Blennius
leben oft in der Gezeitenzone des Atlantiks, des Mittelmeeres und des Schwarzen Meeres. Dort besetzen diese kleinen Bodenfische Reviere, beispielsweise in algenbewachsenen Schotterhalden, wo die meisten Arten von Muscheln, Schnecken undKrebschen leben. Viele Arten halten sich auch bei Ebbe in Gezeitentümpeln oder wassergefüllten Spalten auf und bleiben so in ihrem Areal. Andere ziehen während der Ebbe in tiefere Uferbereiche und können über 50 m weit zu ihrem Revier zurückfinden. Die Männchen legen in Nischen und Spalten Nester an und betreiben Brutpflege. Einige Arten können dank ihrer dicken schützenden Schleimschicht auch etliche Stunden sehr gut auf dem Trockenen überleben.
    Weitere Fische, die im Felslitoral leben, sind Butterfische, Meergrundeln, Schildbauch-Fische und bestimmte Seenadeln. Sie alle tragen entweder gar keine oder stark zurückgebildete Schuppen. Dafür ist die Haut dieser Fische ledrig derb oder hart, um Verletzungen durch Wellenschlag vorzubeugen. Die meisten harren während der Ebbe in den kollabierten Blattwedeln von Tangen, in Gesteinsspalten oder eingegraben in den Bodengrund aus. So sind sie vor dem Austrocknen, der Sonne und Temperaturschwankungen geschützt. Die mit
Fucus
-Tangen bewachsene Gezeitenzone von Felsküsten dient während der Flut vielen Jungfischen als Rückzugsgebiet vor Fressfeinden, zugleich suchen sie dort ihre Nahrung: Plankton sowie am Boden lebende Krebse, Schnecken und Muscheln. So wandert beispielsweise der Nachwuchs des Seelachses (
Pollachius virens
) mit Beginn der Flut in großen Schulen aus tiefer gelegenen Küstenabschnitten in die nun mit Wasser überdeckten Felswattgebiete. Dort verteilen sich die Fische zwischen den Pflanzen, wobei sie dicht bewachsene Stellen bevorzugen. So können sie auch von jagenden Vögeln wie Möwen und Alken nur schwer entdeckt werden. Bei abfließendem Wasser sammeln sich die Tiere wieder und schwimmen im Schutz des Schwarms in tiefer gelegene Zonen.
    Schorre oder Felswatt
    Wo felsige Steilküsten bzw. Klippen seit langer Zeit von Wind und Wellen angenagt werden, bildet sich seewärts vor den Klippen eine Abrasionsplatte, die Schorre. Dieses Plateau ist der übrig gebliebene Stumpf der Klippe, die von der Brandung abgetragen oder abradiert wurde: Die Steilküste weicht also mit der Zeit zurück. Die felsige Platte liegt im Gezeitenbereich und wird im Rhythmus von Ebbe und Flut vom Meer bedeckt. Der felsige Grund fällt bei Ebbe weithin trocken. Deshalb wird auch von Felswatt gesprochen. Im Gegensatz zu anderen felsigen Küstentypen entfällt beim Felswatt die Spritzwasserzone, also der oberste, dem Land zugewandte Uferabschnitt. Ansonsten lassen sich auch an diesem Ufertyp die Besiedlungszonen des Eulitorals erkennen.
    Die Strandschnecke: Kosmopolit an felsigen Küsten
    Nahezu

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