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Meere - Tierparadiese unserer Erde

Meere - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Meere - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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albifrons
). Typische Dünenvögel sind die Dorngrasmücke (
Sylvia communis
) und der Steinschmätzer (
Oenanthe oenanthe
).
    Sanddollars: Seeigel in Münzenform
    Unter einem Seeigel stellt man sich eine mit langen Stacheln besetzte, leicht abgeflachte Kugel vor – und liegt damit bei knapp der Hälfte aller Arten falsch! Die Sanddollars z. B. weichen von der klassischen Form ab: Sie sind scheibenförmig, tragen sehr kurze, an den Körper angelegte Stacheln und kriechen nicht mehr in alle Richtungen, sondern haben eindeutige Vorder- und Hinterenden.
    © shutterstock.com/Melissa Dockstader
    Sanddollars gehören zu den Seeigeln.
    Leben im Sand
    Sanddollars, die zu den irregulären Seeigeln gehören, dringen vorn maximal 2 cm tief in den Sand ein und ragen mit dem »Heck« ins freie Wasser, so dass sie wie gestrandete UFOs wirken. Nur bei Gefahr verschwinden sie vollständig im Sand.
    Ihre Oberfläche ist so dicht mit kurzen Stacheln besetzt, dass sie samtig wirkt. Auf körnigem Substrat würden Saugfüßchen, mit denen reguläre Seeigel sich auf Felsen festhalten, wenig nützen, und lange, dünne Stacheln würden beim Graben stören oder abbrechen. Daher sind die Tiere stromlinienförmig gebaut; mit den Stacheln an der Unterseite graben sie sich schräg nach vorn ein: 2,5 cm kleine Exemplare schaffen das in etwa anderthalb Minuten, 7 cm große Scheiben in drei bis zehn Minuten. Da sie nicht tief indas Substrat eindringen, das zudem viele Lücken enthält, benötigen sie zum Atmen keine langen »Schornsteine«: Die blattförmigen Kiemenfüßchen auf der Oberseite bekommen von den Körperwimpern und einem Kranz ruderförmiger Stacheln ständig frisches Wasser zugefächelt. In der Mitte der Unterseite liegt die Mundöffnung, der After ist meist an das Hinterende der Unterseite gerückt. Die wohl wichtigste Art,
Dendraster excentricus
, hat einen Durchmesser von ca. 8 cm und lebt an der amerikanischen Pazifikküste. Die Amerikaner haben die weißen Schalen abgestorbener Exemplare »Sand Dollar« getauft und damit der ganzen Gruppe ihren Namen gegeben.
    Out of Africa
    Die Klasse der Seeigel (Echinoidea) entstand bereits vor ca. 500 Mio. Jahren. Mit ihrer veränderten Form und Lebensweise erschlossen sich die irregulären Seeigel später neue Nahrungsquellen, die den regulären Seeigeln verschlossen blieben. Von Westafrika, wo vor ca. 30 Mio. Jahren die ersten Sanddollars auftauchten, breitete sich die erfolgreiche Gruppe rasch über die Küsten der Welt aus: nach Norden ins Mittelmeer, nach Westen über den Atlantik an die amerikanischen Ostküsten und nach Südosten bis Australien. Wohl aus dem Mittelmeer gelangten sie an die Küsten der Arabischen Halbinsel und von dort zum einen an die afrikanische Ostküste, zum anderen weiter nach Osten: nach Indien und Südwestasien.
    Stacheln als Sandsieb
    Das Erfolgsrezept der irregulären Seeigel, die Ernährung durch Aufnahme von Sand, lässt sich am Schlüsselloch-Sanddollar (
Mellita sexiesperforata
) gut beobachten. Wenn sich das Tier langsam durch das Substrat schiebt, werden die Sandkörner auf den stumpfen Enden der sehr eng stehenden Keulenstacheln nach hinten weitergereicht und dort wieder abgeladen. Durch dieses Stachelsieb fallen nur kleine Partikel – vor allem Kieselalgen und Detritus – auf die Haut. Dort transportieren Wimpern die Teilchen zum Rand oder zu Schlitzen der Schale; an der Unterseite werden sie in Rinnen zum Mund geleitet.
    Darüber hinaus angeln mit Sinneszellen besetzte Füßchen gezielt Nahrungsteilchen zwischen den Sandkörnern hervor und laden sie auf den Wimpernstraßen ab, die zum Mund führen.
    Sanddollars
Clypeastroida
    Stamm Stachelhäuter
    Klasse Seeigel
    Ordnung Sanddollars
    Verbreitung die meisten Küsten der Weltmeere
    Maße Durchmesser: 2,5–7 cm
    Nahrung Kieselalgen, Detritus
    Höchstalter 7 Jahre
    Larven mit Herdentrieb
    In der Laichzeit entlassen Sanddollar-Weibchen zahlreiche Eier ins freie Wasser. Gleichzeitig geben die Männchen ihre Spermien ab, die mit der Strömung verteilt werden und über dicht besiedelten Sandböden gute Chancen haben, ein Ei zu befruchten. Wenn das gelingt, schlüpft nach zwei bis vier Tagen eine sog. Pluteuslarve. Sie ist spiegelsymmetrisch und besteht im Wesentlichen aus steifen, mit Wimpern besetzten Ärmchen am Vorderende, die dem Mund in ihrer Mitte Planktonnahrung zustrudeln, und einem Gegengewicht am Hinterende, das für eine stabile Lage im Wasser sorgt. Die Larven werden mit der Strömung

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